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Drama
China 2011
Alternative Titel Mo shu wai zhuan; Til Death Do Us Part; 最爱
Regie
Gu Changwei
Darsteller Aaron Kwok Fu-Sing, Zhang Ziyi, Tao Zeru, Pu Quanxin, Jiang
Wenli,
Wang Baoqiang, Cai Guoqing, Li Dangyang, Li Jianhua, Guo Zetao, Jiang Wen
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.1.2012
© Bilder edko,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein abgelegenes Dorf in China während den 90er-Jahren: Der schmierige
Qiquan (Pu Cunxin) will schnell zu Geld kommen, und verschachert Blutspenden der
anderen Dörfler auf dem Schwarzmarkt. Durch die unsachgemässe Blutabnahme
stecken sich etliche Bewohner mit AIDS an - unter ihnen auch Qiquans Bruder Deyi
(Aaron Kwok). Für die mit dieser mysteriösen Seuche infizierten Menschen wird in
der örtlichen Schule eine Quarantänezone eingerichtet. In dieser lernt Deyi die
ebenfalls erkrankte Qinqin (Zhang Ziyi) kennen, die Frau seines cholerischen
Cousins. Zwischen den beiden Infizierten keimt Liebe auf, die im Dorf
argwöhnisch beobachtet wird. Doch die zwei wollen sich nicht einschüchtern
lassen, und ihre letzten Tage gemeinsam geniessen.
REVIEW
Man kann "Love for Life" fast nicht ohne
seine Cuts besprechen. Die ursprüngliche Fassung war nämlich 150 Minuten lang,
wovon letztendlich ein Drittel entfernt wurde. Ob dies alles auf Druck der
Regierung geschah, ist nicht anzunehmen. Aber die gestutzte Version holpert an
allen Ecken, bietet relativ wenig Hintergrundinformationen und wirkt eben
beschnitten. Nicht dass ein Zweieinhalb-Stunden-Film alle Probleme gelöst hätte,
doch die Story hätte mehr Raum zum Atmen bekommen. Und die verdient sie
durchaus, denn es ist der erste von der chinesischen Regierung gutgeheissene
Film über AIDS. Die Immunschwächekrankheit wurde bislang am liebsten
totgeschwiegen.
Dass nun doch ein Film zum Thema erscheinen durfte, ist lobenswert. Und nicht etwa irgendeiner, sondern ein Film mit bemerkenswertem Star-Aufmarsch vor und hinter der Kamera. Dahinter stand Gu Changwei, der die Arbeit des Regisseurs zum dritten Mal verrichtet. Früher war er Kameramann für die ganz Grossen - Cheng Kaige (Farewell My Concubine) oder Zhang Yimou (Ju dou). Den eigentlichen Kamerajob liess er diesmal von einem anderen machen, einem gewissen Christopher Doyle. Das ist insofern bemerkenswert, weil Bild-Magier Doyle seit einiger Zeit lieber digitale Independent-Projekte filmt, und solch ein schwelgerisches Melodrama eher aus dem Rahmen fällt. Doch die Rückkehr zu Edelkompositionen ist mehr als willkommen.
Vor der Linse tauchen mit Zhang Ziyi und Aaron Kwok zwei höchst fotogene Stars auf. Vor allem Zhang zeigt hier ein breiteres Spektrum, als wir von ihr gewohnt sind (ein paar Halbkackt-Szenen inklusive), während Kwok schon mehrfach bewiesen hat, dass seine Zeiten als reiner Teenieschwarm vorbei sind, und er auch Charakterrollen spielen kann. Ergänzt werden die beiden durch etliche authentisch wirkende Dörfler, sowie bekannte Namen in grösseren (Jiang Wenli) und kleineren Rollen. Eine ganz kleine, nämlich nur einen Gastaufritt, etwa durfte Regisseur Jiang Wen spielen.
Mit solch einem Feuerwerk an Talent hat "Love for Life" das Staunen auf seiner Seite. In der Tat sind die Bilder eindrücklich, die Schauspielleistungen überzeugend. Und so hängen die meisten Mängel bei der Geschichte. Nicht nur ist sie stark gestutzt worden, die zentrale Romanze wirkt auch etwas unausgegoren. Die Comedy-angehauchte Rahmenhandlung mit der Erzählstimme eines verstorbenen Buben wirkt auch etwas gesucht. Und nicht zuletzt wird hier AIDS etwas seltsam dargestellt, wenn Zhang Ziyi und Aaron Kwok nichts von ihrer Schönheit einbüssen, egal wie krank sie sind. In diesem Film bleiben die Infizierten proper und hübsch, bevor sie schlagartig den Löffel abgeben. Langes Leid und körperlicher Zerfall rücken daher etwas in den Hintergrund.
Doch auch mit dieser etwas fragwürdigen Handhabe bleibt "Love for Life" ein mutiger Film, wenn man bedenkt, dass die chinesische Regierung mit diesem Thema schwer umzugehen weiss. Dass es den Film gibt, ist also schon ein kleines Wunder. Und dass er Melodrama-Fans durchaus unterhalten kann, ist erfreulich. Angesichts der beteiligten Talente hätte man sich etwas noch Intensiveres erhofft, etwas noch Bildgewaltigeres und Schwelgerisches. Doch trotz Abzügen ist dies sehenswertes Kino, bei dem der Frust über das Nicht Erreichte keineswegs die Freude über das tatsächlich Gesehene in den Schatten stellt.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und Kantonesisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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