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2008
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Trickfilm
Südkorea 2008
Alternative Titel
She Was Beautiful;
Geunyeoneun Yebbeotda;
그녀는 예뻤다
Regie
Choe Ik-hwan
Drehbuch Choe Ik-hwan
Darsteller Kim Su-ro, Kang Seong-jin, Kim Jin-soo, Park Ye-jin,
Lee Won, Lee Chae-yeong
Zuschauer
4'000
Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 1.12.08
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Baek Il-kwon (Kim Su-ro), Kim Tae-yeong (Kang
Seong-jin) und Seong-hoon (Kim Jin-soo) haben
sich zehn Jahre lang nicht gesehen. Nun treffen sie sich wieder und harmonieren
auf Anhieb wieder blendend. Gegenseitig erzählen sie sich, was sie gerade plagt
- und das sind vor allem Frauengeschichten. Der Englischlehrer Tae-yeong wird
immer noch von seinen Gefühlen für seine erste Liebe verfolgt. Der pummelige
Dolmetscher Seong-hoon wiederum ist wegen seiner
kultivierten Art bei den Frauen beliebt, schafft es aber nicht, an seine
Traumfrau heranzukommen. Und der Playboy Il-kwon kann sich nicht zwischen zwei
Frauen entscheiden: Mi-yeong (Lee Chae-young) ist
reich, aber etwas grimmig. Yeon-woo (Park Ye-jin) ist
schön, aber arm. Er entscheidet sich für letztere - ohne zu ahnen, dass sie
Tae-youngs erste Liebe und Tae-yeongs Traumfrau ist ...
REVIEW
Wozu ist das Rotoskopie-Verfahren überhaupt gut?
Ein Regisseur filmt dazu reale Szenen mit echten Schauspielern und zeichnet
danach die wichtigsten Linien der Aufnahmen nach. Es entsteht ein realistischer
und doch meist etwas entrückter Zeichentrickfilm - zu sehen etwa bei Richard
Linklaters "Waking Life" und "A Scanner Darkly" oder bei Ralph Bakshis "Lord of
the Rings" von 1978. So richtig warm wurde ich mit diesem Stil nie, doch in
diesen drei Filmen macht die Technik halbwegs Sinn, denn sie erlaubt den
Filmemachern, die Bilder zu verfremden und
zeitweise in
Fantasy-Gefilde zu steuern. Realismus ist nicht mehr oberstes Gebot, obwohl
diese Technik ein realitätsnahes Abbild von Mimik geben kann.
Bei "Life Is Cool" liegt die Sachlage etwas anders. Regisseur Choe Ik-hwan (Voice) erzählt eine Alltagsgeschichte und animiert sie auf realistische Weise. Die Abstraktion der Bilder bleibt, denn oft werden die Striche auf rudimentäre Umrisse beschränkt - doch es fehlt meistens der Schritt hin zu Fantasy und Traumland. Daher stellt sich noch stärker die Frage: Wozu der ganze Aufwand? Wieso nicht einfach ein Realfilm? Wollte Choe kaschieren, dass sein Werk gar nicht so viel taugt? Wenn ja, dann ist der Einsatz, den er dazu leistete, immens: Die Realfilmsequenzen drehte er 2006 innerhalb von nur einem Monat ab. Danach animierten er und die Trickfilmschmiede DNA in mühsamer Kleinarbeit die Bilder. Und das Resultat dessen floppte im Kino trotzdem.
In der Tat wirkt die Story unter der Animation dünn. Nie hat mich eine Figur gross interessiert, nie die Konstellation gepackt. Weder Witz noch Dramatik können angesichts solcher Voraussetzungen entstehen. Und gegen Schluss habe ich mich oft gelangweit. Hier zeigt sich der Nachteil der Technik: Sie entfernt einen emotional von den Figuren. Das ständige Flimmern des Bildes liess bei mir eher Übelkeit aufkommen als emotionale Involvierung. Die Schauspieler um Kim Su-ro (Vampire Cop Ricky), Kang Seong-jin (Mission Possible: Kidnapping Granny), Komiker Kim Jin-soo und vor allem die TV-Schauspielerin Park Ye-jin werten die Ereignisse zwar auf, doch nie genug, damit die Story an sich schon fesseln könnte.
Und so bleiben eben doch nur die Bilder. Das Flimmern ist zwar nervig und Choe schneidet teilweise unnötig hektisch (kein Scherz: Mir wurde körperlich übel und ich musste mich hinlegen - ob ich was Schlechtes gegessen habe oder tatsächlich durch die Technik krank wurde, sei dahingestellt). Die Illustrationen haben trotzdem etwas Reizvolles, sie erzeugen eine ansprechende Alltagspoesie und erlauben es dem Regisseur, hin und wieder dem Realismus kurz zu entfliehen und dich der Träumerei hinzugeben. Auch wechselt oft die Dichte und Tiefe der Animation, was für Abwechslung sorgt.
Mir war das dennoch zu wenig. Eine flüchtige und wenig ausgereifte Geschichte verpackt in teilweise interessante, oft aber auch etwas beliebige Trickfilm-Bilder. "Life Is Cool" ist ebenso oft leichtfüssig wie er anstrengend ist. Ohne die Rotoskopie-Methode bliebe ein schnell vergessenes Vierecks-Filmchen, das weder dramaturgisch noch inszenatorisch vom Hocker reisst. Einzig die aufwendige Animations-Umsetzung beschert diesem Plot etwas Aufmerksamkeit, reduziert den Film jedoch ganz auf seine Technik. Und die ist, selbst wenn sie in Korea Pioniercharakter hat, so umwerfend nun auch nicht. Der Film wirkt daher, künstlerisch wie inhaltlich, wenig nachhaltig. Eine eineinhalbstündige Spielerei: nett, aber schnell vergessen.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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