Les Formidables (Südkorea, 2006)

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Actionthriller
Südkorea 2006
Alternative Titel Gang-jeok; 강적

Regie Min-Ho Cho
Drehbuch Min-Ho Cho, Jung-woo Shon
Darsteller Joong-Hoon Park, Jeong-myeong Cheon, In-yeong Yu,
Chang-min Choi, Soon-Tek Oh, Jung-ki Kim, Jung-Hee Moon

Zuschauer 287'582
Länge 118
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.

STORY
Inspektor Sung-woo (Joong-Hoon Park) ist ein Wrack: Seine Frau hat ihn verlassen, sein Sohn liegt im sterben, da der Cop seine teure Operation nicht bezahlen kann. Und nun tötet auch noch ein Gangster seinen Partner Choi. Als Verdächtiger wird bald darauf der junge Su-hyun Lee (Jeong-myeong Cheon) festgenommen, der von seinem Kumpel (Chang-min Choi) beauftragt wurde, einen Mann abzustechen. Er konnte nicht ahnen, dass ihm nun der Polizistenmord in die Schuhe geschoben wird. Er türmt aus dem Knast und rennt Sung-woo in die Arme, der eine ideale Chance sieht, sich von dem Flüchtigen töten zu lassen. Doch der ist alles andere als blutrünstig und nimmt den suizidalen Cop stattdessen als Geisel mit.

REVIEW
Der Actionthriller von Min-Ho Cho ("Jungle Juice") bedient sich einiger der ältesten Klischees des Thriller-Genres, vom kaputten Cop (gibt es in auch andere?) bis zu seiner Freundschaft zu einem netten Schurken. Klassischer Buddy-Movie-Stoff, sozusagen. Doch Cho weiss nicht wirklich damit umzugehen: Statt die Charaktere auszuarbeiten, ihnen eine spannende Beziehung zu ermöglichen und sie in einen packenden Plot zu verwickeln, nutzt er das Ganze lieber zum Stil-Exzess. Split-Screen, hektische Zooms, Wackelkamera, verfremdete Bilder - all das macht sicherlich Laune, doch da hinter dem Stil keinerlei Substanz steckt, wird das frenetische Getue mit der Zeit eher lästig.

Joong-Hoon Park (Say Yes, The Truth About Charlie) und Jeong-myeong Cheon (The Aggressives) können wenig dafür: Beide geben individuell ihr Bestes, doch eine echte Chemie entwickeln sie nicht. Die Story gibt ihnen zu wenig Möglichkeiten dazu, sieht man mal von einem gemeinsamen Drink auf dem Hochhausdach. Doch Zeit zum Verweilen bleibt keine, der Film peitscht sofort weiter voran. Bei diesem Tempo wundert man sich, wie der Film überhaupt 118 Minuten lang werden konnte: Jede Szene wird im Schnelldurchlauf durchexerziert, da müsste doch nach 80 Minuten Schluss sein. In der Tat steckt auch nicht mehr als ein 80-Minuten-Film in "Les Formidables". Der Rest sind Füller.

Was dem Film aber den Todesstoss verleiht und ihn ins Mittelmass zurückstutzt, ist das fade Ende. Es gibt weder eine echte Überraschung, noch eine richtige Zuspitzung. Es ist einfach irgendwann mal fertig, als seien Min-Ho Cho die Ideen ausgegangen, was er mit seiner Kamera noch alles Schickes anstellen könnte. Obwohl noch so mancher Handlungsstrang frustrierend in der Luft hängt und man das Gefühl nicht loswird, sowohl Sung-woos Soh wie Su-hyuns Freundin seien ziemlich verschwendet worden.

Es gibt in dem Film ein paar fraglos gelungene Momente, so etwa Su-hyuns Flucht aus dem Krankenhaus, einen Crash mit dem Fluchtauto und ein paar fetzige Verfolgungsjagden. Doch schon bei Letzteren schwächelt die Logik, so wissen wir etwa, dass Su-hyun den halben Bauch von einer Tierärztin vernäht bekommen hat, doch er kraxelt über zwei-Meter-Wände und lässt sich ständig in den Magen boxen. Ein bisschen davon kann man hinnehmen, bevor es lächerlich wird. Und das sind bei weitem nicht die einzigen Logiklöcher. Kombiniert mit nichtigem Plot, mässigen Charakteren, schwachem Ende und fehlender Spannung bleibt ein Film zurück, der zweifellos was fürs Auge bietet (die Bilder, die Action, Jeong-myeong Cheon, Chang-min Choi) - aber wenig für Gemüt, Hirn und Adrenalin-Pumpe.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.
(out of print)

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