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2012
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Gangsterdrama
Hongkong / China 2012
Alternative Titel Da Shang Hai; 大上海
Regie und Drhebuch
Wong Jing
Produktion Andrew Lau Wai-Keung
Darsteller Chow Yun-Fat, Huang Xiaoming, Yolanda Yuan, Francis Ng
Chun-Yu, Sammo Hung Kam-Bo,
Yuan Li, Monica Mok, Kimmy Tong Fei, Xin Baiqing, Gao Hu, Yasuaki Kurata, Feng
Wenjuan, Han Zhi
Länge
119 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.6.2013
© Bilder Deltamac,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1913 bei Shanghai: Der rechtschaffende Cheng Daqi (Huang
Xiaoming) wird wegen eines Delikts eingesperrt, das er nicht begangen hat. Dank
des nationalistischen Offiziers Maozai (Francis Ng) kommt er frei und flieht
nach Shaghai. Dort nimmt ihn der Gangsterboss Hong Shouting (Sammo Hung) unter
seine Fittiche. Daqis Geliebte Ye Zhiqiu (Feng
Wenjuan) muss derweil hinten anstehen. Sie geht dafür ihrem Traum nach,
Darstellerin in der Peking-Oper zu werden. In den 30er-Jahren hat sich Cheng
Daqi (Chow Yun-Fat) durch alle Ränge nach oben gearbeitet und ist nun der
führende Casinobesitzer an der Uferpromenade. Da tritt Zhiqiu (Yolanda Yuan)
wieder in sein Leben, mittlerweile jedoch verheiratet. Als die beiden wieder
ihrer alten Liebe frönen, erobern die Japaner die Stadt und Daqi gerät zwischen
die Fronten.
REVIEW
Wong Jing ist immer für eine Überraschung gut: Der als
Schmuddelregisseur und knallharter Mainstream-Produzent bekannte Filmemacher
packte mit "The Last Tycoon" eines seiner ambitioniertesten Projekte überhaupt
an, und holte dafür dann auch die entsprechende Star-Power an Bord. Letzteres
schafft er gut, weil fast jeder Schauspieler Hongkongs Wong
mindestens zu einem Teil seine Karriere verdankt. Dieses Gewicht legte er nun
voll in die Waagschale und warf zusammen mit dem als Produzent waltenden
Infernal Affairs-Regisseur Andrew Lau zudem ein saftiges Budget auf, um einen Film zu
drehen, der zu gleichen Teilen aus dem Meisterwerk
"The Godfather, Part II", dem Kriegsspektakel "Pearl Harbor" und dem
Klassiker "Casablanca" zusammengeschustert zu sein scheint. Die Summe dieser
drei Filme widerspiegelt sicher nicht in Wongs Arbeit, aber immerhin ist
der Versuch da.
"The Last Tycoon" ist schlicht und einfach stattliches Kino: Mit epischen Schauwerten, bekannten Akteuren, gross angerührter Story, melodramatischen Momenten und viel publikumswirksamen Ideen. Originell ist dieses Konstrukt vielleicht nicht, und es mag manchmal auch etwas holpern, aber es bietet Honkgong-Kino satt, mit internationalem Vermarktungswert gleich noch dazu. Rein besetzungstechnisch ist Wong zudem ein kleiner Coup gelungen, kehrt Chow doch an den Bund zurück, die Uferpromenade von Shanghai, an der er bereits die legendäre Rolle des Hui Man-Keung in der 80er-Jahre-TV-Serie "The Bund" spielte. Gewitzter noch: Sein junges Alter Ego Huang Xiaoming spielte exakt dieselbe Rolle im 2007 lancierten Serien-Remake.
Diesmal nun sind die beiden nicht Hui, sondern Cheng Daqi, ein fiktiver Gangsterboss, der lose auf dem Triadenboss Du Yuesheng basiert. Da aber Festland-Chinesisches Geld in dem Film steckt, wurden Daqis Gangster-Aktivitäten auf ein Minimum reduziert und er mehr oder weniger zum ehrlichen Geschäftsmann umfunktioniert. Huang verleiht jenem die jugendliche Energie, Chow dann später das nötige Charisma. Traurige Szenen sind leider nicht so Chows Ding: Wenn er weint oder der Melancholie verfällt, verkrampft sein Gesicht sehr unvorteilhaft, und er neigt zum Chargieren. Doch es ist immer eine Freude, ihm zuzusehen, ob nun kurz mal mit Aussetzern oder nicht. Und auch die restlichen Akteure, sei es die klassisch schöne Yolanda Yuan oder der für einmal kampfsporttechnisch gar nicht aktive Sammo Hung leisten überzeugende Arbeit.
Dasselbe lässt sich von nahezu allen involvierten Technikern sagen, von Kamera bis Musik. Doch vor allem die Trickexperten verdienen Lob, haben sie doch einige der beachtlichsten Explosionen auf die Leinwand gebracht, die im chinesischen Kino je zu sehen waren. Hier geht einfach alles in die Luft, und das ist um so überwältigender, weil für den Film ganze Teile von Shanghai nachgebaut wurden, um sie danach zu zerstören. Sieht klasse aus. Einziges technisches Manko dürfte der Schnitt sein, der vor allem im Mittelteil etwas holpert, unwichtige Figuren einführt und bisweilen zu Verwirrung neigt. Eine Romanze, einen Kriegsfilm, eine Spionagegeschichte und ein Gangsterepos unter einen Hut zu bringen, ist schon schwierig genug. Aber dann noch über zwei Zeitebenen verbunden und (teilweise, nicht ausnahmslos) noch mit verschiedenen Akteuren besetzt: Das ist eine Knacknuss.
Wong Jing meistert nicht alles davon mit Bravour, aber mit massentauglichem Gusto. Er weiss, dass er den Zuschauern einfach nur grosse Unterhaltung bieten will, koste es, was es wolle. Und dazu bietet er von bekannten Namen bis imposanten Tricks eben alles auf, was es dazu benötigt. Man kann mangelnden Tiefgang ankreiden, man kann das Melodrama kritisieren oder bemerken, dass zum gefühlten Tausendsten Mal der chinesisch-japanische Krieg eine wichtige Rolle spielt. Aber all das ist für den reinen Unterhaltungswert gar nicht so entscheidend. "The Last Tycoon" will leinwandfüllendes Blockbuster-Entertainment sein und erreicht sein Ziel fraglos.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 6.1 und DTS sowie Mandarin 6.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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