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Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternative Titel Lamhaa - The Untold Story od Kashmir; Moment; लम्हा; لمحہ

Regie Rahul Dholakia
Drehbuch Rahul Dholakia, Raaghav Dar
Produktion Bunty Walia, Juspreet Singh Walia
Songs Mithoon
Kamera Jamie Fowlds
Darsteller Sanjay Dutt, Bipasha Basu, Kunal Kapoor, Anupam Kher, Mahesh Manjrekar,
Rajesh Khera, Asif Basra, Jyoti Dogra, Ehsan Khan, Shernaz Patel, Murli Sharma, Yashpal Sharma
Länge 116 Min.

Kinostart 16.7.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 23.10.10
©  Bilder Big Home Video, Screenshots molodezhnaja


STORY
In Kaschmir braut sich Unheil zusammen. Immer mehr hinduistische Pandits finden den Tod - dahinter scheint der radikale Moslem-Führer Haji Sayyed Shah (Anupam Kher) zu stecken. Der indische Geheimdienst schickt daher Vikram Sabharwal (Sanjay Dutt) in die Krisenregion, der unter dem Pseudonym Gul Jehangir zu ermitteln beginnt. Kaum angekommen, wird Vikram Zeuge eines Attentats, bei dem Sayyed Shah überlebt, aber ein Separatistenführer stirbt. Um mehr Informationen zu bekommen, heftet sich Vikram an die Kämpferin Aziza Abbas Ansari (Bipasha Basu), die von Sayyed Shah zur Attentäterin ausgebildet wurde, sich nun aber langsam von ihm entfremdet.

 

REVIEW
"Die nicht erzählte Geschichte Kaschmirs" will uns hier angedreht werden - jedenfalls stehts so im Untertitel. Eine eklatante Lüge, denn alles, was es hier zu sehen gibt, sind Thrillerklischees und fürs Kino aufbereitete Politikfetzen. "Lamhaa" ist aller Kaschierungsversuche zum Trotz eben ganz ein Bollywoodfilm. Regisseur Rahul Dholakia, der sich zuletzt mit Parzania sehenswert der Situation in Gujarat widmete, scheitert dieses Mal bei einem ähnlichen Anlauf im umstrittenen Nordterritorium. Das bezieht sich nicht alleine auf den Inhalt, sondern genauso auf die Inszenierung.

Man betrachte etwa die Kameraarbeit: Die Jammu-und-Kashmir-Region ist wunderschön und Landschaftsaufnahme sind fast von sich aus ansprechend. Auch gibt es Orte, die dank Nebel und urtümlicher Poesie wunderbar eingefangen sind. Doch Jamie Fowlds hat das Bedürfnis, stets den Fokus zu verändern und herumzuwackeln - etwas, was er wohl mal bei "24" und "Bourne Ultimatum" gesehen hat. Etwas, was hier nur nervt. Die Zuckungen wirken nicht natürlich, sie wirken forciert. Statt Dok-Look gibts Augenkrebs.

Eigentlich ja nicht verwunderlich, ist Fowlds doch ein zweitklassiger Kameramann, dessen grösste Leistungen ein Yoga-Video von Shilpa Shetty und eine Nonsens-Komödie namens "Fat Slags" sind. Hier ist er aber, der Wackel-Probleme zum Trotz, besser, und die Optik gehört noch zu den Gelungeneren Aspekten. Knapp unten dran folgen die Schauspieler. Sanjay Dutt agiert mit gewohnter Lässigkeit, doch seiner Figur scheint die Mission irgendwie egal zu sein. Nie kriegt man das Gefühl, es stehe etwas auf dem Spiel. Dutt flaniert locker von einem Ort zum nächsten, während angeblich die Welt hops geht. Wo ist aber die Dramatik?

Ähnlich sieht es bei Bipasha Basu aus. Nach einem rasanten Auftakt versumpft ihre Rolle. Die Kaschmir-Fighterin nimmt man Basu trotz souveränem Spiel nie ganz ab - und bis auf eine Sequenz, in der sie von einem Rudel maskierter Frauen angegriffen wird (die perfekte Angstvision für Burka-Gegner), hinterlässt keine Szene einen bleibenden Eindruck. Anupam Kher mit angeklebtem Bart ist solide, ebenso die meisten Co-Stars. Nur Kunal Kapoor wirkt als Jung-Politiker komplett fehlbesetzt, in den politischen Reden hat er keinerlei Power. Gehen wir noch eine Stufe weiter nach unten?

Die Regie. Sie schafft es nie, Spannung zu erzeugen oder uns die Mission und ihre Auflösung ans Herz zu legen. Bilder von Stacheldraht, Bilder von Krieg und Bilder von Zerstörung im Paradies - das alles soll als Metaphern dienen, aber nie wird daraus ein echtes Gespür für Raum und Zeit. Für Bedrohung und Zuspitzung. Nichts kriegt Drang. Dazu brauchbare, aber unnötige Musik, ebenso brauchbare Montage. Und, wenn wir ganz unten angelangt sind, eine Story, die nichts taugt.

So wird am Anfang gar nicht klar, dass der Anschlag so ungeheuer wichtig ist - bis man erkennt, dass die Aufklärung das zentrale Element des Films darstellt. Dann kommt Bipasha mit Action ins Spiel und wird dann zur Memme. Kunal Kapoor wird uninspiriert eingeflochten, mal hält er Reden, mal steckt er hinter Gitter. Und alle paar Minuten tut Sanjay was, ohne erzählerischen Vorwärtsfluss, ohne inneren Zusammenhalt. Man kann es nicht anders sagen: Das Skript ist Müll. Viele Themen, viele Ideen, nicht den Hauch von Ahnung, was es damit anstellen will.

Und wo steht das Ganze politisch? Schwer zu erraten. Nach einem etwas indisch-nationalistischen Auftakt verwischen die Vorzeichen und übrig bleibt ein säkulares Mischmasch. Irgendwo will der Film wohl was sagen, doch die Message geht unter im narrativen Durcheinander. Das verwirrte wohl auch einige islamische Nationen, in denen der Film verboten wurde. Die Gründe dafür sind diffus, wohl eben auch, weil der Inhalt so diffus ist. Schade eigentlich, denn mit denselben Szenen hätte ein deutlich besseres Werk gedreht werden können: Am Anfang klar machen, dass dieser Anschlag weitreichende Folgen hat. Den Cop darauf ansetzen, die Lösung zu finden, die abtrünnige Terroristin einführen. Für Gegenwehr sorgen. Die Auflösung zuspitzen.

Das alles passiert hier fast. Aber nicht spannend angeordnet. Nicht griffig erzählt. Wer will, der kann durchaus Lob verteilen und Einzelaspekte positiv hervorheben. "Aber Sanjay ist doch cool". "Aber das Thema ist doch mutig". "Aber die Bilder sind doch stark". "Aber Bipasha hat doch Klasse". "Aber es ist doch schockierend, wie Extremisten schon Kinder auf trimmen". Ja, alles wahr. Nur zeigt sich hier eben, dass all das nichts nützt, wenn die Vision hinter alldem keinen Fokus hat. Ein durchaus talentierter Regisseur fabuliert hier ins Leere und verheizt nicht nur sein eigenes Talent, sondern das, der engagierten involvierten Personen. Mit zweieinhalb Sternen bin ich bei diesem narrativen Klumpen sogar noch gnädig. Wie gesagt: schade.

 

SONGS
1) Salaam Zindagi Hum - Stimmungsvoll, aber bleibt nicht hängen (Arun Daga, Mohammad Irfan).
2) Madno Aashiqo Dilbaro Madno - Hübsches Liebeslied (Kshitij, Chinmayi).
3) Main Kaun Hoon - Weinerlich gesungen, nur ganz kurz angespielt (Palash Sen).
4) Zameen O Aasmaa Ke - Eindringliches, aber unspektakuläres Wehklagen (Kshitij Tarey)
5) Rehmat Zara - Solide Nummer im Abspann (Mithoon, Mohammad Irfan).

 

MEINE DVD
Big Home Video (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Manche Szenen sehr scharf, andere mit leichten Nachzieheffekten)

 

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amazon.co.uk (Liefert aus GB)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (3½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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