>
molodezhnaja Hauptseite
>
asian movies
>
japan
>
2014
> KILLERS
Thriller
Japan 2014
Alternative Titel -
Regie Kimo Stamboel, Timo Tjahjanto
Darsteller Kazuki Kitamura, Oka Antara, Rin Takanashi, Luna Maya, Ray
Sahetapy
Länge 132 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 31.5.2017
© Bilder Lionsgate, Screenshots molodezhnaja
STORY
Der gut gekleidete und anständige Geschäftsmann Nomura Shuhei
(Kazuki Kitamura) wütet in Tokio als eiskalter Frauenmörder. Seine Bluttaten
lädt er in ein Netzwerk hoch, wo andere Snuff-Fans sich daran aufgeilen. Dort
wird zufällig auch der Journalist Bayu Aditya (Oka Antara) aus Jakarta darauf
aufmerksam. Seit Jahren bekämpft er so erfolglos wie frustriert die Korruption
in der Stadt. Als er nach einem Angriff auf ihn zwei Männer tötet, filmt er die
Opfer und lädt die Videos ins Snuff-Netzwerk, worauf sich Nomura bei ihm meldet.
Derart angestachelt wird Bayu zum Rächer, der sich beim Töten von Schurken
filmt.
REVIEW
Neben Raid-Regisseur Gareth
Evans gehören Kimo Stamboel und Timo Tjahjanto alias "The Mo Brothers" zu den
vielversprechendsten Filmemachern Indonesiens. Zusammen drehten sie den seinem
Titel gerecht werdenden Macabre und solo packte
Tjahjanto die jeweils besten Episoden in den Kurzfilm-Anthologien "The ABC's of
Death" und " V/H/S/2" an. Mit "Killers" kommen sie nun auf einer neuen Ebene an,
indem sie Schock-Horror mit Gesellschaftskritik und internationalen
Inszenierungs-Standards verbinden.
Koproduziert vom legendären
Nikkatsu-Studio, Gareth Evans und Sion
Sono-Produzent Yoshinori Chiba thematisiert das Duo das Aufgeilen an der
fetischierten Gewalt - etwas, was Tjahjanto schon im schwer verdaulichen
ABC's-of-Death-Beitrag "Libido" auf etwas plakativere Weise tat. Auf den ersten
Blick birgt das auch in "Killers" Schockpotential. Doch auch wenn manche Szenen
zum Weggucken brutal und direkt sind, so geht der Film tiefer als das.
Etwas überlang aufbereitet auf 132 Minuten schaut der Film auf den Horror hinter
dem Horror, die Konsequenzen von Gewalt und die stete Steigerung der Brutalität
- getrieben durch einen Mix aus Narzissmus und Voyeurismus. Da steckt die Kritik
drin: Durch unsere tägliche Konfrontation mit Gewalt, durch das Teilen derer auf
den sozialen Medien, findet nicht nur eine Abstumpfung statt, sondern ein
Wettbewerb. Dies ist längst Realität, wenn sich etwa Massenmörder auf
vorhergehende Massenmörder berufen, oder Terroristen die Taten anderer
Terroristen in den Schatten stellen wollen.
In "Killers" besteht ein Teil
des Reizes auch darin, dass die zwei aus völlig verschiedenen Gründen töten.
Bayu rutscht eher in das Ganze rein und entdeckt seine dunkle Seite, während
Nomura nur eine dunkle Seite zu haben scheint. Er ist von Anfang an böse,
geniesst das Morden, ist eine Art "American Psycho" in Tokio. Höchstens in der
Gegenwart von Rin Takanashi zeigt er ein wenig Menschlichkeit, und es berietet
einem Angst, wenn man bedenkt, er könne auch ihrer so naiven und netten Figur
etwas antun.
Wenn am Ende zu Bach alles, ähm, den Bach runtergeht, dann ist das zwar eine Katharsis, aber vor allem auch eine zynische Beobachtung der Gesellschaft. Nomura mag eine Ausgeburt sein, aber entwachsen einer nach gewalttätigen Bildern und Sensationen gierenden Menschheit aus gefühlsabgestumpften Gaffern und Voyeuren - uns Zuschauer des Films eingeschlossen, um ein wenig an der Metaebene zu kratzen.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 9