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2011
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Actionfilm
Indonesien 2011
Alternative Titel
The Raid: Redemption; Serbuan maut
Regie Gareth Huw Evans
Darsteller Iko Uwais, Joe Taslim, Donny Alamsyah, Yayan Ruhian, Pierre
Gruno
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.9.2012
© Bilder Sony,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Gangsterboss Tama Riyadi (Ray Sahetapy) residiert in einem 30-stöckigen
Apartmenthaus in einem Slum von Jakarta. Das Gebäude ist für Gangster-Rivalen
ebenso uneinnehmbar wie für die Justiz, weshalb der Schurke walten kann, wie er
will. Nun will Leutnant Wahyu (Pierre Gruno) dieses Imperium aber stürzen und
führt ein zwanzigköpfiges SWAT-Team an, um das Hochhaus zu stürmen. Schon bald
geraten die Cops jedoch ins Kreuzfeuer und beissen einer nach dem anderen ins
Gras. Zum Glück überlebt der knallharte Kämpfer Rama (Iko Uwais), der zudem noch
einen Trumpf im Ärmel hat.
REVIEW
Manchmal braucht es für einen grossen Film nur ein simples Konzept. "The Raid"
gehört ganz klar in diese Kategorie. Der indonesische Kracher bedient sich eines
Drehbuchs, dessen Inhalt auf einen Bierdeckel passt, und macht daraus Actionkino
der Güteklasse 1a. So fulminant, dass Vergleiche mit Genre-Klassikern wie "Die
Hard" die Runde machten. Angesichts des Setups nicht extrem weit hergeholt, aber
wir haben es hier doch mit einer ganz anderen Art von Film zu tun, einem
ruppigen Biest mit der Energie eines Presslufthammers - und dessen Lautstärke
manchmal noch dazu.
Erdacht hat es der walisischstämmige Regisseur Gareth Evans, der nach einer Doku über die indonesische Kampfsportart Pencak Silat auch gleich noch einen Spielfilm in jenem Milieu drehte - Merantau Warrior (2009). Da der gut ankam, lancierte er ein noch grösseres Projekt, wieder mit dem jungen Kampfrecken Iko Uwais als Star. Als der Film sich finanziell jedoch als unrealisierbar herausstellte, stutzte Evans den Plot zusammen, sozusagen diese Rumpffassung ist nun "The Raid". Gangster. Cops. Ein Hochhaus. Und Action! Bei solch einem kinetischen Film frei von Charakterbildung und beinahe frei von Überraschungen stellen sich natürlich Abnutzungserscheinungen ein.
Man stumpft angesichts der Action und der Gewalt etwas ab. Aber Evans hat dieses Problem recht gut im Griff, denn er beginnt "The Raid" erstaunlich unblutig und auch die Kämpfe sind noch von eher milderer Natur. Danach wirds immer härter, und es kommt immer öfter sauber choreografierter Pencak Silat zum Einsatz. Als kleines Plus lässt Evans seine Helden auch diesmal ab und zu straucheln. Sie kassieren heftig Schläge, sie rutschen mal aus, sie machen Fehler. Es war schon in "Merantau" schön anzusehen, dass keine Kampfmaschinen am Werk sind, sondern Menschen. Dann macht nämlich auch jeder Fasuthieb doppelt weh.
Das soll indes nicht heissen, die Choreografie sei nicht präzise. Hier sitzt jeder Tritt so, wie er sein sollte. Was Evans, Uwais (der auch als Kampfchoreograf waltete) und ihr Team auf die Beine stellten, ist wahrhaft beachtlich, und rein von seiner Stringenz, seiner Konsequenz wohl noch bemerkenswerter als Merantau Warrior. Was jener jedoch hatte sind Seele und ein etwas hellerer Look. "The Raid" bedient sich dieses austauschbaren Schwarz-Grau-Blau-Looks, den Actionregisseure heutzutage so lieben, um ihre Bilder vermeintlich düsterer zu machen. Oft sieht das dann einfach ausgelutscht aus und schadet auf Dauer dem Genuss.
Dass die Seele fehlt, überrascht noch weniger, da ja die Figurenzeichnung der schieren Energie geopfert wurde. Gross mitleiden tut man daher mit niemandem, auch wenn Iko Uwais durchaus Charme entwickelt. Das sind dann auch Gründe, warum "The Raid" nicht die ultimative Neuerfindung des Actionfilms ist, kein zweiter "Die Hard" oder etwas vom Range eines "Aliens". Wie Letzterer ist er aber - das meint auch der Regisseur - eine Art von Survival-Horror, während "Merantau" ein Drama war. Jener bewegte das Publikum, der hier bewegt sich selbst, und will das Publikum mitreissen. Schocken mit der nackten Gewalt. Der unaufhörlichen Flut an Kämpfen und Action, zusätzlich angetrieben durch den Soundtrack von Mike Shinoda von Linkin Park und Joseph Trapanese (jedenfalls in der internationalen Fassung).
Mir gefiel dieser kompromisslose Ansatz, gar keine Frage. Aber zum Meisterwerk bedarf es noch das eine oder andere zusätzliche Element wie eine ausgefuchste Bildsprache, spannende Figuren oder emotional einfahrende Momente. Hier läuft alles derart auf der Action-Hochgeschwindigkeitslinie, dass solche Aspekte sträflich vernachlässigt werden. Daher ja: "The Raid" stumpft etwas ab. Aber er macht dies auf eine Weise, wie man es in den letzten Jahren im Kino selten gesehen hat. Und schon gar nicht aus Indonesien. Dass Gareth Evans "The Raid" nun zu einer Trilogie ausbauen will, kann man also eigentlich nur beklatschen.
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USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Indonesisch 5.1 englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert, aufgehellt und leicht geschärft mit CorelPaint
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