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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie K.S. Sethumadhavan
Drehbuch Chakrapani nach dem Roman "Chattakkari"
von Pamman
Produktion Chakrapani, B. Nagi Reddi
Songs Rajesh Roshan
Kamera P.L. Rai
Darsteller Lakshmi Narayan, Vikram,
Nadira, Om Prakash, Rita Bhaduri, Sridevi,
Utpal Dutt, Achala Sachdev, Jalal Agha, Rajendranath, Ruby Mayer (Sulochana)
Länge 125 Min.
Kinostart 1975
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 26.5.07
© Bilder Ultra,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der christliche Lokführer Morris (Om Prakash) lebt mit seiner englischen Frau
Margaret (Nadira) in Shorandu bei Goa. Das Paar hat zwei Söhne sowie die
Töchter Julie (Lakshmi) und Irene (Sridevi). In der Familie herrscht schon seit
einiger Zeit schlechte Stimmung, da Morris dem Alkohol verfallen ist und
Margaret vom Aufstieg in eine bessere Gesellschaft träumt - oder gleich nach
England auswandern will. Da sieht die lebensfrohe und hübsche Julie einen
Silberstreifen am Horizont: Sie verliebt sich in Shashi Bhattacharya (Vikram),
dem Sprössling einer Hindu-Familie! Das naive Mädchen schläft mit ihm und wird
schwanger.
REVIEW
"Julie" packte ein für seine Zeit sehr gewagtes Thema an:
Schwangerschaft vor der Ehe. Zwei Jahre zuvor hat
Bobby Bollywood mit einer Jugendromanze aufgemischt, die ein neues, urbanes
und westliches Lebensgefühl verströmte. "Julie", das Hindi-Debüt des Vielfilmers
K.S. Sethumadhavan, der in Kerala gut 60 Filme in 30 Jahren drehte, geht
sogar noch einen Schritt weiter. Nicht nur, weil Julie im Minirock herumläuft
und dadurch die Blicke der lüsternen Männer auf sich zieht, sondern weil das
Tabuthema der vorehelichen Schwangerschaft in einem Mainstreamfilm behandelt
wird. Und dies durchaus konsequent, das geht sogar so weit, dass Julie nach der
Geburt des Babys und nachdem es ihr von der Mutter weggenommen wird, in der
Nacht an ihrem Kleid Spuren der Muttermilch aus ihrer Brust entdeckt.
Ein kontroverses Thema alleine macht aber natürlich noch keinen guten Film - und genau da hapert es bei "Julie" etwas. Das kurzweilige Drama baut seine Story etwas unbeholfen auf, hat etliche amateurhaft wirkende Momente und zeigt seine Protagonisten nicht in Bestform. Hauptdarstellerin Lakshmi etwa sieht süss aus, hat jedoch nicht ganz die dramatische Kraft, um die richtigen Emotionen auszulösen, sieht man vor ein paar starken Ausnahmen ab. "Julie" war ihr Filmfare-gekröntes Hindi-Debüt, davor und danach engagierte sie sich primär im südindischen Kino. Ihr Co-Star Vikram spielt derweil ein paar Grade steifer. Immerhin gehen die beiden sehr sinnlich auf Tuchfühlung, begleitet von der passablen Musik von Rajesh Roshan.
Sethumadhavans Inszenierung wird dem Thema nur teilweise gerecht, so ist der Aufbau hin zur Tragödie des Mädchens nur mässig spannend, erst kurz vor dem vorehelichen Sex steigert sich das Knistern und es kommt etwas Spannung auf, auch die Montage zeigt da etwas mehr Raffinesse. Die geht danach, ebenso wie die Spannung, trotz aller Melodramatik, wieder verloren. Da hätte man deutlich mehr herausholen können. Und der Schluss ist sogar wirklich schlaff. Wenn man schon so ein heikles Thema anpackt, sollte mehr Leidenschaft herausschauen als das.
Doch "Julie" ist sicher kein Fehlgriff, dazu ist die Darstellung des Lebens der Anglo-Inder zu interessant, dazu sind die Co-Stars zu gut. Vor allem Nadira überzeugt. Sie stammt aus Bagdad, ist eine der bekanntesten jüdischen Schauspielerinnen Indiens (neben Sulochana, die im Film Tante Ruby spielt) und begann ihre Karriere im Technicolor-Spektakel Aan. Als sie 1955 eine Schurkin spielte, war ihre Karriere als Leading Lady bereits wieder am Ende. Hier gibt sie die grimmige Mutter derart überzeugend, dass der Part ihr einen Filmfare-Award einbrachte, einen verdienteren als den von Lakshmi. Film-Gatte Om Prakash ist nett, doch seine Alkoholsucht wirkt theatralisch, wie, das soll auch mal vermerkt sein, so manches im Film.
Für unterhaltsame zwei Stunden ist sicherlich gesorgt und gerade um zu zeigen, dass auch im Bollywood'schen Mainstream immer wieder heisse Eisen angepackt werden, ist "Julie" gut geeignet. Das Drama ist durch und durch solide, doch bis auf Nadiras überzeugendes Spiel und eben die voreheliche Schwangerschaft ist hier wenig drin, was die Zeit überdauert. Vielleicht noch Roshans Songs, die mir persönlich auch nicht überragend gut gefallen haben, obwohl sie dem Film seinen dritten Filmfare einbrachten. Kurz: Ein halbwegs wichtiger Film, an den Kassen wegen seines kleinen Budgets ein Hit, aber qualitativ solides Mittelmass.
MEINE DVD
Ultra (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Unscharfes Bild, verkratzt und mit vielen
Sprüngen. Farbe matt und dunkel)
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nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
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