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Thrillerromanze. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Das Netz
Regie
Guru Dutt
Drehbuch Guru Dutt
Produktion T.R. Fatehchand
Songs S.D. Burman
Kamera V.K. Murthy
Darsteller
Dev Anand, Geeta Bali,
K.N. Singh, Purnima, Johnny Walker, Ram Singh
Länge 93 Min. Nupur DVD
Kinostart 1952
Trade classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
.. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 23.11.06
© Bilder Nupur,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Tony (Dev Anand) und sein Partner (Johnny Walker) wollen in Goa einen
Gold-Schmuggel abwickeln. Dazu haben sie die schöne Lisa (Purnima) angeheuert,
die jedoch auffliegt und vor der Polizei flüchten muss. Sie verschanzt sich im
Haus des blinden Carlo (K.N. Singh) und seiner Schwester, der Fischerin Maria
(Geeta Bali). Die zwei nehmen Lisa freundlich auf, ahnen aber bald, dass mit ihr
etwas nicht stimmt. Derweil taucht Tony auf und Maria fühlt sich bald zu ihm
hingezogen - auch wenn ihr sein Charakter nicht geheuer ist.
REVIEW
Mit seinem Regiedebüt
Baazi betrat Guru Dutt dezentes Film-noir-Terrain.
Den Trend setzte er bei seinem Zweitling "Jaal" fort: Die Thrillerromanze böte
gerade wegen dieses Einflusses und weil Dev Anand hier folgerichtig einen
Charakter in der moralischen Grauzone spielt interessante Ansatzpunkte. Doch
Dutt, als Bildgestalter zwar kompetent wie eh und je, baut auf einer schwachen
Geschichte auf. So schwach, dass alles Interesse schnell verloren geht, daran
ändern auch Bilder, Songs und Schauspieler nichts.
Die Bilder entstanden zum Grossteil im Studio und in Goa. Dieses Setting in der damals noch portugiesischen Kolonie mit ihrem grossen christlichen Bevölkerungsanteil verleiht dem Film einen eigenen, angenehm exotischen Touch, der besonders in den Song-Sequenzen zum Zug kommt. Dutt versteht es etwa, das Meer, den Strand und die Fischernetze (der Film heisst übersetzt "Netz" - darin verfängt sich Maria in mehrfacher Weise) geschickt einzusetzen. Die Songs sind aber nicht nur wegen ihrer Bilder ansehnlich, sondern primär wegen der Musik. S.D. Burman schuf nämlich einige äusserst eingängige Stücke mit lokalen Einflüssen der Musik Goas, wodurch sich die Songs stärker voneinander unterscheiden, als in Bollywood-Filmen der frühen 50ern sonst üblich. Hinter dem Mikro standen Hemant Kumar, Lata Mangeshkar, Kishore Kumar und Gurus spätere Ehefrau Geeta Roy, die hier alle betont leicht und liebreizend singen.
Letzter Pluspunkt sind die Akteure. Dev Anand, langjähriger Freund von Dutt und sein Partner bei Baazi und C.I.D., spielt mit dem ihm eigenen Charme - so wird auch aus einem Gauner ein Mann, der die Herzen der Frauen erobern kann. Dass ein Star einen Charakter mit Grauzonen spielte, war für jene Zeit in Bollywood sehr ungewöhnlich, doch Dev meistert die Herausforderung mühelos. Auch Geeta Bali überzeugt als Fischermädchen. K.N. Singh, Purnima und Komiker Johnny Walker bieten Unterstützung.
Dumm nur, spielen sie alle ins Leere. Die Geschichte dreht sich nur darum, dass man Menschen ihre Sünden vergeben soll. Diesen Punkt macht der Vorspann, deshalb weiss man, woran man ist - und falls man es vergisst, doppelt der Nachspann mit einem grossen Kreuz im Vordergrund noch nach. "Jaal" wirkt daher tatsächlich oft wie eine christliche Predigt und bietet als Geschichte dramaturgisch zu wenig Raffinesse, ja zu wenig Spannung. Schon die Einführung um den Gold-Coup passiert sehr schnell, die Hintergründe bleiben etwas schwammig. Es entsteht der Eindruck, der Film sei einfach banal. Das an sich wäre noch nicht tragisch, auch Dutts Nachfolger Baaz war banal - doch der war als Ausgleich unterhaltsam. "Jaal" dagegen dümpelt oft dahin, hier ein Lied, da ein kurzer Flirt - und ist fertig, bevor man richtig weiss, was das Ganze eigentlich wollte. Mein Urteil: Guru Dutts schwächste Regiearbeit, aber wegen den Stars, den Liedern und Dutts Bildsprache dennoch einen Blick wert.
PS 1: Sollte die 93-minütige Nupur-Disk tatsächlich zu kurz sein, ist die Bewertung natürlich relativ zu sehen und nur auf diese Kurzfassung (?) anzuwenden.
PS 2: Der Vorspann des Films spricht von "Eastern Border of India", weshalb der Ort des Geschehens auch eine andere Kolonie als Goa sein könnte. Pondicherry zum Beispiel. Die Namen der Figuren ebenso wie die Musikeinflüsse deuten jedoch eher auf Goa hin.
MEINE DVD
Nupur (IND), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Robuste Karton-Verpackung, Bild
oft scharf, aber es fehlen etliche Frames, manchmal ganze Sequenzen. Imdb gibt
165 Minuten an, die DVD läuft 93. Dass aber soviel weggefallen ist, darf
bezweifelt werden, sehr wahrscheinlich ist auch die imdb-Angabe falsch).
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