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Historiendrama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Insaaniyat; Humanity
Regie S.S. Vasan
Drehbuch Gemini Story Department
Produktion S.S. Vasan
Songs C. Ramchandra
Kamera P. Ellappa
Choreografie Bhaskar Roy Chowdhury
Darsteller Dilip Kumar,
Dev Anand, Bina Rai, Vijayalaxmi, Jayant, P.
Jairaj, Shobhna Samarth, Agha
Länge 170 Min.
Kinostart 1955
Box office classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 21.09.08
© Bilder indus,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der tyrannische König Zangoora (Jayant) unterdrückt sein Volk und lässt jeden
töten, der gegen ihn aufbegehrt. Einer seiner loyalsten Handlanger ist General
Bhanu Pratap (Dev Anand). Als der mit seinen Truppen ein Dorf überfällt, stellt
sich ihm mutig die Bäuerin Durga (Bina Rai) entgegen. Dies beeindruckt Bhanu
derart, dass er sich von seinem Herrscher lossagt und ins Dorf zieht. Dort lehrt
er die Bewohner die Kunst des Krieges, damit sie sich gegen Zangooras Schergen
verteidigen können. Derweil verliebt er sich in Durga, was wiederum die
Eifersucht des Bauern Mangal (Dilip Kumar) weckt. Nach einem Streit sieht er
jedoch ein, dass Durga ihr Herzt an Bhanu verschenkt hat, und akzeptiert die
Beziehung. Gemeinsam führen Bhanu und Mangal nun die Dörfler in den Krieg.
REVIEW
Bis auf einen kleinen Gastauftritt von Dilip
Kumar in Kala Bazar ist "Insaniyat" der
einzige Film, in dem die beiden legendären Bollywood-Stars Dev Anand und Dilipi
Kumar gemeinsam vor der Kamera zu sehen waren. Das alleine macht das Spektakel
bereits zum sehenswerten Film. Schade nur, ist das Gipfeltreffen denn auch der
einzig echte Höhepunkt in diesem ansonsten eher hemdsärmligen Film. Der
tamilische Regisseur S.S. Vasan (1903-1969) schafft es nicht, aus seiner
Traumbesetzung Kapital zu schlagen und inszeniert mit wenig Tempo und wenig
Flair.
Immerhin hatte er offensichtlich eine Stange Geld zur Verfügung, denn der Aufmarsch an Statisten und er Einsatz von Kostümen lässt sich sehen. Historisch korrekt ist freilich nichts davon, so sieht der Bösewicht mit seiner Uniform eher aus wie ein römischer Feldherr und das Adler-Symbol ebenso wie der Gruss mit ausgestrecktem Arm erinnern abwechselnd an römische und an nationalsozialistische Ästhetik. Weniger auffällig ist derweil die Kluft der Bauern, die als echter durchgeht. Dafür tänzeln die oft in sehr steril wirkenden Kulissen herum. Ideal trifft es hier also keine Seite.
Besagte Tänze machen einen Grossteil des Films aus, denn Vasan packt satte 13 Lieder in sein Drei-Stunden-Werk. Viele davon sind recht kurz, dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass alle paar Minuten ein neuer Song angestimmt wird. Keiner davon bleibt hängen und das ständige Feiern und Besingen von Liebe und Heldenmut geht einem rasch auf den Wecker - einzig die Kürze mancher Kompositionen sowie die ansprechende Bebilderung halten bei Laune. Die Bildkompositionen sind auch ausserhalb der Song-and-Dance-Szenen nicht übel, vor allem das mächtige Fort, auf dem manche Szenen entstanden sind, macht Eindruck.
Deutlich trister sieht es bei der Dramaturgie aus. Devs Konfrontation mit dem tyrannischen Herrscher hat noch Pep, doch beim Liebesdreieck zwischen ihm, Dilip Kumar und Bina Rai herrscht tote Hose. Kaum entstünde endlich mal Dramatik, einigen sich die beiden noblen Herren auf einen Deal, nach dem der eine die Braut kriegt und der andere das Nachsehen hat. Die Frau hat, wie üblich, nicht zu bestimmen, auch wenn sie immerhin die Entscheidung beeinflusst. Ist dies einmal geregelt, köchelt das Drama in "Insaniyat" auf Sparflamme.
Was gibt es als Ersatz? Viel Leerlauf, viele Lieder, noch mehr Lieder - und einen Affen. Das Tier namens Zippo sorgt für Comedy-Szenen und wurde in allerlei nicht gerade tierfreundliche Klamotten gesteckt. Der kleine Schimpanse ist wirklich nicht übel und seine Kunststücke beeindrucken, doch das Ganze gehört nicht in diesen Film. Es macht so manche Sequenz eher lächerlich, an anderen Orten unterbricht es den Erzählfluss. Zu diesen gewollten Lachern kommen auch gleich noch ein paar unfreiwillige, massgeblich mit dem chargierenden Jayant, dessen Bösewichts-Lachen doch etwas albern klingt.
Kein grosser Wurf also. Dev Anand spielt den heldenhaften General ganz okay, Dilip Kumar wirkt mit seinem oft leidverzerrten Gesicht etwas unterfordert und Bina Rai zeigt als draufgängerische Dame immerhin etwas Esprit. Den Akteuren ist also kein Vorwurf zu machen, ebenso wenig den Ausstattern. Hätte S.S. Vasan den Film jedoch um eine halbe Stunde oder mehr gestrafft, ein paar Songs rausgeworfen und die Dynamik zwischen den Figuren intensiviert, man würde vielleicht einen besseren Film zu sehen bekommen. Doch die vorliegende Version ist ein Klotz. Stellenweise unterhaltsam und dank des Superstar-Duos auch so etwas wie sehenswert, doch sicher kein Film, den man in die Kategorie "gut" einteilen sollte.
MEINE DVD
Indus (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Zerkratztes, etwas verpixeltes
und unscharfes Bild)
BESTELLEN
desino1 (Liefert aus USA)
EXTERNE REVIEWS
imdb
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