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filme I
> DAS INDISCHE
GRABMAL
Historienromanze. D/F/I 1959
Alternative Titel
The Indian Tomb; Il sepolcro indiano; Le tombeau hindou
Regie Fritz Lang
Drehbuch Werner Jörg Lüddecke nach
einem Roman von Thea von Harbou
Produktion Artur Brauner
Musik Michel Michelet
Kamera Richard Angst
Darsteller Debra Paget,
Paul Hubschmid,
Walter Reyer,
Claus Holm,
Sabine Bethmann
Länge 97 Min.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 20.5.07
© Bilder Universumfilm,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der deutsche Ingenieur Harald Berger (Paul Hubschmid) flieht mit der
Palasttänzerin Seetha (Debra Paget) durch die Wüste. Doch die Handlanger des
wütenden Maharadschas Chandra (Walter Reyer) sind ihnen auf den Fersen. Nachdem
die Flüchtigen in einem Dorf Unterschlupf gefunden haben, werden sie verraten
und geraten an Chandras intriganten Bruder Ramigani (René Deltgen). Dessen
Männer stürzen Berger über einen Abhang in den Tod und legen Seetha in Ketten.
Ramigani bringt die Tänzerin in den Palast und versucht, dem Maharadscha
weiszumachen, sie sei zur Flucht gezwungen worden. Ramigani hofft nämlich immer
noch, dass Chandra sie heiratet und durch diese
nicht standesgemässe Ehe
den Thron verlieren würde.
REVIEW
"Das indische Grabmal" knüpft nach einer rund fünfminütigen Zusammenfassung von
Der Tiger von Eschnapur direkt an den
Vorgänger an. Das heisst auch: Weiter gehts mit gestelzten Dialogen,
schwerfälligem Schauspiel, kitschigen Sets und Groschenroman-Story. Die
Geschichte birgt etwas mehr Dramatik, die sich vor allem durch die
Palastintrigen und die parallele Erzählung der Schicksale von Berger und Seetha
ergibt. Doch auf der anderen Seite lähmt die Nebenhandlung um Haralds Schwester
und deren Mann, steif gespielt von
Walter Reyer und Sabine Bethmann, die Ereignisse. Die beiden senken mit ihrem
europäischen Aussehen auch den Exotik-Quotienten der Produktion.
Dafür legt "Das indische Grabmal" in Sachen Trash gehörig zu. Plastik-Krokodile oder eine Gummi-Kobra, bei der man auf der Seite noch die Fäden sieht, die sie bewegen, sind zwei gute Beispiele. Aber auch Debra Pagets erneuter Tanz vor der grossbusigen Göttin, der diesmal bis auf ein paar silberne Platten nahezu nackt stattfindet, ist derart abstrus und unpassend, dass gute Laune geradezu garantiert ist. Würde man diesen Unsinn ernst nehmen, er wäre glatt eine Beleidigung indischer Traditionen. Dabei geht Lang durchaus gutmütig an die fremden Kulturen heran und zeigt Hindus wie Moslems in wohlwollendem Licht.
Seine Bösewichter sind vielmehr die intriganten Oberen, die ganze Dörfer abfackeln lassen oder (noch im ersten Teil), eine Dienerin bei einem Zaubertrick von Schwertern durchbohren lassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Allfällige Sozialkritik bleibt indes unter Kitsch und Klischees beerdigt, denn Langs Ziel ist es abermals, sein Publikum mit dem Look des Fremden bei der Stange zu halten und an das von Hollywood vorgegebene Spektakel-Kino anzuknüpfen. Beides mit nur bescheidenem Erfolg. Ob nun "Das indische Grabmal" oder Der Tiger von Eschnapur besser ist, bleibt wohl Geschmacksache. Mir gefällt der "Tiger" eine Spur besser, weil er visuell attraktiver ist. Aber beide sind nicht viel wert und haben ihre individuellen Stärken und Schwächen. Zusammen genommen liefern sie drei Stunden kunterbunten, altmodischen und theatralischen Nonsens von einem Regisseur, der einmal zur Weltspitze gehörte und im Alter wohl genügsam geworden ist - aber immer noch wusste, wie man Filme dreht.
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(D)
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