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Stummfilmkomödie. Deutschland
Alternativer Titel -
Regie Ernst 
Lubitsch
Drehbuch Ernst Lubitsch, Hanns Kräly
Produktion Projektions-AG Union
Kamera Theodor Sparkuhl 
Schnitt Romana Fortini, Antonio Gimeno
Darsteller Ossi Oswalda, Kurt Götz, Ferry Sikla, Margarete Kupfer, Victor 
Janson
Länge 45 Min.
Kinostart 1918
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
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©  
Text Marco, molodezhnaja 30.1.2013
©  Bilder arte, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Die übermütige Ossi (Ossi Oswalda) lebt bei ihrem reichen Onkel. Da sie flirtet, 
raucht und gerne pokert, heuert die Gouvernante (Margarete Kupfer) den 
pingeligen Dr. Kersten (Kurt Götz) als Vormund und Erzieher an. Ossi hält dessen 
Diktat nicht lange aus, weshalb sie zu einem Trick greift: Sie schmeisst sich in 
einen Anzug und macht als Mann die Nacht unsicher. Im Tanzlokal "Mäusepalast" 
feiert sie ausgiebig, als sie ausgerechnet Dr. Kersten entdeckt. Auch der 
scheint heimlich ein Casanova und Partyhengst zu sein. Ossi bringt ihn prompt 
dazu, mit ihr eine "Männerfreundschaft" einzugehen.
REVIEW
 
    
    Ein frühes Werk von Ernst Lubitsch (1882-1947), 
eigentlich nicht einmal in Spielfilmlänge, aber durchaus ausgereift. Es ist 
jedoch weniger der Regisseur, der hier in Erinnerung bleibt, als sein 
Lieblingsstar jener Zeit . die Komikerin Ossi Oswalda. Sie hat schon andere 
Werke Lubitschs mit ihrer Energie angereichert, vor allem den etwas später 
entstandenen Austernprinzessin - und auch 
hier agiert sie wie ein Quell der Freude. Das Endresultat ist nicht ganz auf 
demselben Niveau, aber allemal hochwertig.
Das Lustspiel in drei Akten ist vor allem zweierlei: amüsant und flott. 
Oswalda wirbelt durch den Plot, streckt die Zunge raus und albert herum. Da alles 
nur gerade 45 Minuten lang ist, verharrt die Geschichte nur ganz selten am 
Punkt, sondern eilt lustvoll voran, stets darauf erpicht, das Publikum bei Laune 
zu halten. Visuell bleibt all dies reichlich unauffällig, Lubitschs 
Kompositionen sind solide, aber eigentlich eher unauffällig.
Wo es dann nochmals spannend wird, ist bei der Geschlechterumkehr. Es wird 
Kritik daran geübt, dass Frauen lediglich als Dekoration zu dienen haben, 
während die Männer sich amüsieren. Dem Mann wird alle Freiheit gegönnt, die Frau 
darf nichts. Schlimmer noch: Selbst die Männer, die die Frauen in diese Rolle 
drücken und die Moralapostel vorleben, sind in Wahrheit Partyhengste. Diese 
Attacke auf die Verlogenheit sitzt.
Und Lubitsch geht noch weiter: Als sich Ossi und Dr. Kersten angefreundet haben 
und heftig besoffen sind, küsst sie ihn in der Kutsche. Notabene immer noch in 
Männerklamotten. Er wehrt den Kuss nicht ab, obwohl er faktisch öffentlich von 
einem "Typen" geküsst wird. Da scheint sich bereits die homosexuelle Offenheit 
anzukündigen, für die Berlin während der Zwischenkriegszeit berühmt wurde -auch 
wenn faktisch Lubitsch keine Homosexualität zeigt. Es ist eher suggestiver 
Natur.
Ob ihm wirklich all zu grosse Aussagen gesellschaftlicher Natur am Herzen lagen, 
sei mal dahingestellt. Auf alle Fälle schafft er es, mit überzeugenden 
Schauspieler und einer temporeichen Inszenierung sein Publikum mitzureissen und 
zu amüsieren. Er hat sicher bessere Filme in seinem Kanon, hochwertigere sowieso 
- aber auch ein solch "kleines" Werk des illustren Regisseurs verdient es heute 
noch, gesehen zu werden.
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amazon.de (Liefert aus D)
EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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