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Trickfilm. USA 2006
Alternativer Titel Ice Age 2

Regie Carlos Saldanha
Drehbuch Jon Vitti
Produktion Lori Forte
Musik John Powell
Sprecher Ray Romano, John Leguizamo, Denis Leary, Queen Latifah,
Seann William Scott, Chris Wedge, Jay Leno, Josh Peck, Will Arnett
Länge -

US-Kinostart 31.03.2006
CH-Kinostart
06.04.200
6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.3.06
©  Bilder 20th Century Fox


STORY
Das Mammut Manfred (Ray Romano), der Säbelzahntiger Diego (Denis Leary) und das Faultier Sid (John Leguizamo) leben mit anderen Tieren in einem fruchtbaren und sicheren Tal. Doch die Prognosen, wonach das Eis langsam schmilzt, scheinen wahr zu sein. Die drei Freunde führen die Herde deshalb aus dem Tal. Es bleibt nur wenig Zeit, bis der Damm bricht und alles überflutet. Nicht nur das: Im auftauenden Eis lauern auch zwei hungrige Urzeitkreaturen. Davon wissen Manfred, Diego und Sid vorerst nichts. Sie kämpfen mit alltäglicheren Problemen - und mit dem Gedanken, dass Manny das letzte Exemplar seiner Art sein könnte. Da treffen sie unerwartet auf ein weibliches Mammut namens Ellie (Queen Latifah). Dumm nur, dass es denkt, es sei die Schwester von Crash (Seann William Scott) und Eddie (Josh Peck) - und wie die beiden ein Opossum!

 

REVIEW
Da sich Ice Age auf DVD zum Dauerbrenner entwickelte, war eine Fortsetzung ja nur eine Frage der Zeit. Nun ist sie da und alle, die dachten, es handle sich um einen eilig hingesudelten Goldesel, haben nur bedingt recht: In die Story hätte etwas mehr Arbeit fliessen können, ebenso in manche Animations-Prozesse. Doch das Endresultat steht dem Original kaum nach und bietet vor allem jede Menge Spass mit lieb gewonnenen Figuren.

Als Handlungsgerüst hält diesmal noch weniger Material her, als beim ersten Mal: Die drei Freunde müssen aus dem Tal fliehen. The End. Doch was den Film eben reizvoll macht, ist das wie. Unterwegs bekommen die drei etliche Gelegenheiten, markige Dialoge auszutauschen, ihre Hassliebe auszuleben und neue Kreaturen zu treffen. Ersteres, nämlich die Dialoge, sind köstlich. Vor allem John Leguizamo ist voll in Fahrt mit Aussagen wie "Maybe we could rapidly evolve into water creatures". Als Sprücheklopfer bekommt er jedoch arge Konkurrenz durch zwei Neulinge: Crash und Eddie. Die beiden Beutelratten sind anfänglich eine Plage und ich hoffte, die würden bald wieder verschwinden. Doch erstaunlicherweise werden sie immer besser. Und spätestens, wenn einer von ihnen dem verliebten Manny einen "Ich überwach dich"-Blick à la Robert De Niro in "Meet the Parents" zuwirft, war ich völlig auf ihrer Seite. Die beiden sind durchgeknallt und geniessen es.

Ihre "Schwester" spricht Queen Latifah, die als Liebespartnerin für Manny herhalten darf. "She's fun and you're not: She completes you", wie Sid bemerkt. Die Romanze ist zum Glück nie zu klebrig und hält die einfache Handlung nie lange auf. Ausserdem hat auch Latifah ein paar witzige Pointen auf Lager. Kurzum: Mit diesem Cast ist "Ice Age 2" bereits ein echter Gewinner.

Nicht zu vergessen natürlich der heimliche Star des ersten Teils: Scrat, gesprochen von Teil-1-Regisseur Chris Wedge, der diesmal die Regie an seinen Ice Age- und Robots-Partner Carlos Saldanha abgab. Kult-Säbelzahn-Eichhörnchen Scrat leiht er aber auch diesmal die Stimme. Er kreischt und faucht was das Zeug hält und jagt auch diesmal besessen einer Eichel nach. Manche dieser Aktionen kennt man aus dem Trailer, andere sind praktisch identisch zu jenen aus dem ersten Teil - doch wann immer Scrat auftaucht, ist Lachen angesagt. Gegen Schluss bekommt er sogar eine richtig lange Sequenz mit Dodos und Nuss-Überfluss - und eine kurze Verknüpfung mit der Hauptstory. Ansonsten ist Scrat auch diesmal losgelöst vom eigentlichen Plot, was diesem ein noch episodischeres Gefühl gibt, als im ersten Teil. "Ice Age 2" fühlt sich an wie eine Aneinanderreihung von Sketches und das ist in diesem Fall gar nicht mal so übel. In Sachen Handlung konnte eh nie eine Trickfirma mit Pixar mithalten, weshalb BlueSky hier den Weg eines klassischen Comicstrips geht. Was ist Scrat denn anderes als Wile E. Coyote, der bei seiner stummen Jagd nach Futter allerlei Strapazen auf sich nehmen muss? Das Muster ist ähnlich - und es funktioniert.

Technisch ist "Ice Age 2", wie bereits angedeutet, durchaus kompetent. Die Animation kann nicht mit jener von Pixar oder PDI mithalten, doch sie bedient die Story bestens. Am meisten Mühe haben die Techniker meiner Ansicht nach mit dem Wasser, das nicht immer besonders echt aussieht. Da kommt den Machern zum Glück die Idee des Comicstrips entgegen, denn der erlaubt es dem Film, weniger nach Realität zu streben, als eine abstrahierte Comic-Welt zu zeigen. Das entschuldigt keine technischen Patzer (von denen es eh keine hat), aber es entbindet den Film vom Anspruch der perfekten Computeranimation.

Aber wer will auch schon Pixel studieren, wenn "Ice Age: The Meltdown" mit hohem Tempo einen Gag an den nächsten hängt? Es tut gut, die drei eingespielten Freunde wieder zu sehen und ihren Stänkereien zu lauschen. Es ist eine Freude, Scrat bei seiner Mission zuzusehen. Und es macht Laune, den derben Sprüchen von Crash und Eddie zu lauschen. Die Story mag konventionell sein, die Frische des ersten Teils verpufft und die Animation nicht ganz Pixar-veredelt. Aber einen tollen Familienfilm liefert BlueSky hier allemal ab. Teil drei kommt danach garantiert.

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
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