> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2006
> HUSN - LOVE & BETRAYAL

 


 

Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Husn; Husn: Love and Betrayal; Husn: Liebe & Betrug

Regie Imtiaaz J. Khan
Drehbuch Imtiaaz J. Khan
Produktion Farrah Dibaa, Sultan Ahmed
Songs Adesh Shrivastav
Kamera Cagrin Misr, Naren Gadia
Choreografie Reshma Khan, Hemu Sinha
Darsteller Yuvaraj Parashar, Parmita Katkar, Nethra Raghuraman, Sameer Dharmadhikari
Länge 131 Min.

Kinostart 14.7.2006
Trade classification
Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 9.8.06
©  Bilder Viva, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Tänzerin Nisha (Parmita Katkar) verführt einen ihrer Kunden, der eine Tasche voller Geld bei sich trägt. Ihr Freund Harsh (Sameer Dharmadhikari) soll den Mann danach überwältigen und das Geld an sich nehmen. Der Plan geht schief, Nisha muss den Kerl erschlagen. Während Harsh die Leiche entsorgt, verduftet Nisha mit dem Geld. Sie landet in einer Stadt, in der ihr der Student Sanju (Yuvaraj Parashar) auffällt. Der ist zwar mit der properen Trisha (Nethra Raghuraman) liiert, doch als diese mit der Familie nach Paris verreist, schlägt Nisha zu und setzt all ihre körperlichen Reize ein, um Sanju zu verführen. Nach einer heissen Nacht bereut er seinen Fehltritt und will mit Nisha nichts mehr zu tun haben.

 

REVIEW
"Husn" ist ein Reissbrett-Produkt, lieblos zusammengesetzt aus Versatzstücken gängiger Thriller-Motive. In Amerika würde ein solcher Film direkt auf Video erscheinen. Wenn er Glück hat. Eher noch debütiert er irgendwann nach Mitternacht auf einem drittklassigen Lokal-Kanal. In Indien hingegen, wo kaum ein Direct-to-DVD-Markt etabliert ist, kommt Ausschussware wie diese sogar ins Kino. Die Leute, die sich in eine Vorführung verirrt haben, tun mir leid. "Husn" ist bei weitem nicht der schlechteste Bollywood-Film des Jahres, doch er ist ein derart fantasieloses, billiges Wegwerffilmchen, dass man schon nach den ersten zehn Minuten darüber zu sinnieren beginnt, was man mit den paar Rupien für das Kinoticket hätte Besseres kaufen können. Die Liste ist lang.

Ebenso lang wie die Mängelliste von "Husn". Gefilmt ist der Thriller von untalentierten Handwerkern, die denken, mit einem schnellen Zoom und einer leichten Schräglage der Kamera, sei bereits das artistische Soll erfüllt. Der Cutter ist wohl über seinem Computer eingeschlafen, denn manchmal passen Szenen einfach nicht zusammen - die "Fatal Attraction"-mässige Szene mit dem getöteten Vogel ist dafür ein Paradebeispiel. Andere Sequenzen scheinen zensurbedingt gekürzt, so etwa das erste heisse Aufeinandertreffen von Nisha und Sanju. Die Szene war für indische Erotik-Verhältnisse überraschend solide und auf bestem Weg, ein wenig stimulierend zu werden, als sie schlagartig abgebrochen wird. Seltsam, da die Passage keinesfalls schlüpfriger ist, als man es aus Trash der Marke Payal Rohatgi (Chetna) kennt.

Um die weiteren Punkte der Mängelliste abzuhaken, braucht man nicht viel Platz zu verschwenden: Die Story dümpelt auf C-Niveau, den Songs geht alle Originalität ab, ein Bösewicht mit scheusslicher Frisur taucht aus dem Nichts auf, die Dialoge schmerzen - sind aber wenigstens witzig untertitelt (aus "she's a bad fucking bitch" wird "she's a characterless woman"), der Hintergrundsoundtrack besteht einmal mehr aus unpassenden Konservenmusik, die nicht zur Dramatik der jeweiligen Szene passt, und die Schauspieler haben das Talent mit der Pinzette eingeträufelt bekommen. Dabei hat Hauptdarsteller Yuvaraj Parashar ganz klar am wenigsten abbekommen: Der Debütant schleicht sich mit piepsiger Bubistimme durch den Film, meistens ohne Emotionen zu zeigen. Seine weiblichen Co-Stars sind eine Spur besser: Parmita Katkar, bisher abonniert auf Item- und Nebenrollen (Love Ke Chakkar Mein), setzt ihren knackigen Body mit maximalem Effekt ein und darf schön sadistisch spielen. Ihr braves Gegenstück Nethra Raghuraman (Tum Ho Na) hat weniger an der Rolle zu kauen, doch alleine ein Blick auf ihr aufstellendes Lachen entschädigt dafür.

Den Schauspielern kann man sicher nicht den grössten Vorwurf machen, sie arbeiten mit miesem Material und Regisseur Imtiaaz J. Khan ist unfähig, ihre Talentdefizite zu überdecken. Die Figuren geben einfach nichts her und Khan verändert alle paar Minuten die Charakterzüge. So hat Nisha zwischendrin mal ein wenig Herz und spielt das gekränkte Mädchen, dann kommt plötzlich ein psychologisches Problem hinzu - und zum Schluss darf der Held sie trotzdem verstörend lange und genüsslich ohrfeigen für ihre Schandtaten. Die Haue dauert so lange, dass es einem etwas unwohl wird. Aber Imtiaaz J. Khan will uns gleich wieder versöhnen, indem er beim Finale unmotiviert Bilder von Göttern dazwischen schneidet - das hat im indischen Kino Tradition, doch hier bereitet nichts darauf vor, dass Götter in dieser intriganten Welt überhaupt eine Rolle spielen. Sie erst zum Schluss einzusetzen, macht dramaturgisch keinen Sinn. Schlimmer noch, der Film endet mit den Worten "prayers go up, blessings come down". Das ist zwar ein schönes, gläubiges Sätzchen, doch was zum Henker hat das mit dem Film zu tun? Den Film so zu beenden ist wirklich fucking bad. Oder schlicht characterless.

 

SONGS
1) Naachu Mein Naachu - Semi-sexy Einstieg mit schlüpfrigen Lyrics und plumper Inszenierung.
2) Manzil Manzil -  Aufdringlich inszenierter up-tempo-Track, gedreht in Hongkong.
3) Ladki Ka Ladki Se - Bei diesem Disco-Stück sind Tanz, Gesang und Texte kümmerlich.
4) Teri Aankhon Se - Nichts Besonderes, aber vom Beat her immerhin abwechslungsreich.
5) Ya Ali Maula Ali - Abspann-Lied, nicht schlecht dank atmosphärischem Gesang.

 

MEINE DVD
Viva (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen und französischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mattes Bild, manchmal überschlagender Ton. Film scheint gekürzt - ev. jedoch schon für Kino-Release).

 

BESTELLEN 
amazon.de (D)
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
-

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0