Humko Tumse Pyaar Hai (Indien, 2006)

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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel I have fallen in love with you

Regie Bunty Soorma, Vikram Bhatt
Drehbuch Ashok Roy
Produktion Vijay Taneja
Songs Anand Raj Anand
Kamera Nirmal Jani
Choreografie Raju Khan, Ganesh Acharya, Vaibhavi Merchant, Bosco-Caesar, Sameer Tanna
Darsteller Amisha Patel, Arjun Rampal, Bobby Deol, Sushasini Mulay, Kanwaljit Singh, Parmeet Sethi
Länge 127 Min.

Kinostart 24.2.2006
Trade classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				..	.

STORY
Die blinde Durga (Amisha Patel) lebt mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter (Suhasini Mulay) in einem kleinen Dorf in Rajastan. Als sie eines Tages beinahe über einen Abhang in den Tod stürzt, ist der Städter Rohit (Arjun Rampal) zur Stelle und rettet ihr das Leben. Durga verliebt sich und mit dem Segen der Mutter wollen die beiden bald heiraten. Rohit organisiert bei Dr. R.K. Prasad (Kanwaljit Singh) sogar eine Augenoperation. Doch noch bevor es soweit ist, schlägt der Schurke Rana (Parmeet Sethi), der es schon lange auf Durga abgesehen hat und zuvor aus Versehen ihre Mutter erschoss, Rohit tot und versenkt ihn im See. Als Durga das Augenlicht wieder erlangt, ist niemand mehr da, der sie liebt. Nach einem Suizidversuch bringt erst der aus reichem Hause stammende Raj (Bobby Deol) während der Kur in der Schweiz neue Freude in Durgas Leben.

REVIEW
Es gibt nur wenige Dinge im Hindi-Kino, die grotesker anzuschauen sind, als Amisha Patel beim Leiden. Sie krümmt und windet sich, sie krächzt und verzieht das Gesicht derart, dass ich meistens lachend am Boden liege, anstatt berührt mitzubangen. In "Humko Tumse Pyaar Hai" muss die Ärmste ziemlich viel leiden - eigentlich auch kein Wunder. Wer bekommt schon gerne Arjun Rampal gegen Bobby Deol ausgetauscht? Obwohl Deol Jr. hier ausnahmsweise eine Frisur hat, die einem nicht schreiend den nächsten Coiffeur alarmieren lässt und bisweilen tatsächlich Charme aufbringt, so fällt er rein äusserlich doch stark ab gegenüber Rampal. Der agiert so steif wie in den meisten seiner Romanzen, drückt sich geschickt ums Tanzen und spricht viel zu monoton. Doch immerhin rücken die Macher ihn ins rechte Licht, weshalb er mit Amisha im Bild einen stattlichen Blickfang abgibt.

Doch selbst wenn dieser Film mit besseren Schauspielern besetzt worden wäre, man könnte ihn nicht mehr retten: Raja Hindustani-Produzent Bunty Soorma, der den Film als seine zweite Regiearbeit nach "Dushmani" (1995) abdrehte, verstarb im März 2002, worauf der Film auf Eis liegen blieb. Erst als Vikram Bhatt sich anerbot, das Werk zu Ende zu drehen, erblickte "Humko Tumse Pyaar Hai" überhaupt das Licht der Leinwände. Doch der Schaden war vollbracht: Das Thema wirkt ausgelutscht - ja es wäre selbst 2002 schon veraltet gewesen. Wie viele Liebesdreiecke dieser Art musste sich der geneigte Bollywood-Fan schon über sich ergehen lassen? Seit den 50er-Jahren dürfte es manches Dutzend gewesen sein. Und Soorma wich kein Bisschen von der Standard-Formel ab, sieht man mal vom aufgedrückten Gimmick ab, dass Durga blind ist. Eine unglückliche Sache, übrigens, denn Amisha Patel starrt schon in sehenden Rollen immer etwas leer in die Welt - als Blinde wirkt sie noch abwesender.

Wenn es etwas gibt, das man an "Humko Tumse Pyaar Hai" mögen kann, sind es vier Aspekte: Die kurze Lauflänge von 127 Minuten - danach hat man wenigstens nicht das Gefühl, einen ganzen Tag mit dem Film vergeudet zu haben. Die Bilder - manche Shots der Schweizer Alpen sind ungewöhnlich trüb und deshalb von karger Schönheit (siehe zweitletzter Screenshot). Andere Aufnahmen aus Rajastan sind hingegen wegen ihrer Farbenpracht angenehm fürs Auge. Der Look stimmt einfach, bis hin zu den Kostümen von Amisha, die zwar für ein Dorfmädchen etwas gar teuer und sexy sind. Der dritte Bonus sind die Lieder von Anand Raj Anand. Die sind kaum der Überflieger, doch den meisten hängt eine gewisse Schönheit an. Nichts Spektakuläres, aber sauber komponiertes Liedgut. Und zum Schluss halt doch die Darsteller. Selbst wenn man, wie ich, Amisha nicht mag und Bobby, wie ich, lieber in Rente schicken würde, so haben Soorma und Bhatt doch Gutes aus ihnen herausgeholt. Auch mit Arjun gibt es einige reizende Momente.

Letztendlich wiegt aber nichts die völlige Vorhersehbarkeit der Story auf. Wer das Ende nicht schon nach Arjuns Umfall exakt voraus sieht, schaut zu wenig Bollywood-Filme. Nichts ist hier innovativ am Plot, nichts annähernd spannend. Vielmehr schleppt sich der geneigte Zuschauer an irrsten Zufällen und ältesten Klischees vorbei ans unvermeintliche Ende. Nein, das hätte Vikram wirklich nicht zu Ende drehen müssen - denn solche Filme existieren schon wie Sand am Meer. Als spätes Zeichen der Dankbarkeit an Bunty Soorma hat "Humko Tumse Pyaar Hai" seine Berechtigung. Als Film, für den man wertvolles Geld auf den Kassentisch legt, eher nicht: knapp zwei Sterne.

SONGS
1) Bajne Lage Hai - Hübsches 08/15-Lied mit Schweiz-Szenen (Udit Narayan, Alka Yagnik).
2) Tere Ishq Mein Pagal - Mittelmässig in allen Belangen, aber der Beat stimmt und Sapna Awasthi kurzer Einsatz sowieso (Udit Narayan, Alka Yagnik, Sapna Awasthi)
3) Humko Tumse Pyaar Hai I - Gewöhnliches Liebeslied (Kumar Sanu, Alka Yagnik)
4) Chori Se Dil Ko - Typischer Reissbrett-Song (Kumar Sanu)
5) Kaise Tumhe - Noch ein gewöhnliches Liebeslied (Alka Yagnik, Udit Narayan)
6) Dhola Aayo Re - Endlich ein etwas peppigeres Stück, das auf eine dramatische Zuspitzung zuläuft (Sukhwinder Singh, Richa Sharma)
7) Humko Tumse Pyaar Hai II - Reprise als Routinestück für eine dramatische Montage. Zu viele "aaah aaah"-Einschübe im 90er-Stil (Alka Yagnik).
8) Ye Mehandi Ke Boote - Sympathisches, aber unspektakuläres Gruppenstück (Babul Supriyo, Alka Yagnik, Udit Narayan)

MEINE DVD
Adlabs (IND), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Schlankes Digipack. Ausser in schnellen Bewegungen relativ scharfes Bild. Bonus: Interviews)

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nehaflix (USA)

EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (2/5)
Planetbollywood (3/10)
BBC (1/5)
Rediff.com ("Predictable")

SCREENSHOTS

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