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Liebeskomö
die
Japan 2009
Alternative Titel Fujoshi kanojo.; 腐女子彼女。

Regie Atsushi Kaneshige
Drehbuch Ei Katsuragi
Darsteller Shunsuke Dalito, Wakana Matsumoto, Yuta Furukawa, Satisho Hino, Jun Fukuyama

Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 5.10.10
©  Bilder KAM, Screenshots molodezhnaja


STORY
Hinata (Shunsuke Daito) verliebt sich Hals über Kopf in seine ehemalige Mitarbeiterin Yoriko (Wakana Matsumoto). Die warnt ihn zwar beim ersten richtigen Date, dass sie ein
Fujoshi Otaku
ist - doch Hinata lässt sich von nichts abschrecken. Da erst wird ihm klar, dass seine Freundin hemmungslos auf Mangas um junge Männer abfährt, bei denen unschuldige homoerotische Emotionen kolportiert werden. Sogenannte Yaoi-Mangas. Dies geht so weit, dass sie auch Hinata eher als schwulen Sidekick sieht, denn als echten Liebhaber. Doch er macht mit, schlüpft in Kostüme und irre Rollen. Kann die Liebe aber auf Dauer halten?


 

REVIEW
Wer selbst in einer Fankultur lebt, für den ist das Ausüben der durchgeknalltesten Aktionen oft nichts Besonderes. Im Storm-Tropper-Kostüm an die Filmpremiere? Cosplay in den Kostümen beliebter Anime-Figuren? Für die Aussenwelt mag das bizarr sein, der innere Zirkel jedoch zelebriert dies ohne Scheuklappen. Daher kann man sich die Grundidee von "How to Date an Otaku Girl" durchaus plausibel vorstellen: Wie ein nach aussen "normaler" Mann Partner einer voll in der Geek-Kultur verankerten Frau werden kann, muss schwierig sein. Umgekehrt gibt es schon ein paar Filme, schliesslich sind die meisten Otakus noch immer junge Männer. Und da die als grosses Zielpublikum gerne sehen, wie einer der ihren eine Traumfrau erobert, besteht dafür ein Markt.

Regisseur Atsushi Kaneshige, der bei Detroit Metal City als Regieassistent waltete, dreht nun die Vorzeichen eben um und schenkt einem Otaku-Girl den Traummann. Nur geht das eben nicht so leicht, schliesslich ist sie nicht bloss ein Geek und eine Kostümträgerin - sie mag Yaoi-Geschichten. Das sind Mangas um Jungs, die sich mehr oder weniger offen ihren homoerotischen Gefühlen widmen. Leserschaft der Stoffe sind aber Frauen, daher liegt der Fokus der Stoffe auf Romantik und Kitsch. Gay-Schmalz für Girls, sozusagen. Und für unseren Protagonisten ist es anfänglich ziemlich abschreckend, in dieses Bild hineingepresst zu werden.

Daraus liesse sich eine Brüller-Komödie mit schrillen Gags machen, aber Kaneshige ist darauf nur teilweise aus. Es gibt zwar ein paar Sequenzen in voller Kostümmontur und es gibt Momente, die ganz in einer gespielten Otaku-Welt abgehen, aber mehr und mehr dringt die Romantik in den Plot. Und nicht einfach nur das: Die Dramatik nimmt Überhand. Spätestens zur Ein-Stunden-Marke hat man nichts mehr zu lachen, stattdessen jagt uns "How to Date an Otaku Girl" die volle Melodrama-Breitseite rein - aufgehängt an ziemlich gekünstelten Liebeskomplikationen. Ich für meinen Teil fand das schade, denn dadurch manövriert sich der Film in all zu bekannte Gefilde.

Ansprechend bleibt er aber auch so, zumal er ganz passabel inszeniert ist. Relativ unspektakulär für einen Film rund um die Geek-Kultur der Otakus. Zudem überzeugen auch die Schauspieler: Wakana Matsumoto ("Kamen Rider") gibt die Hauptfigur nicht als durchgeknalltes, weltfremdes Mädel, sondern als durchaus reige Frau, die jedoch in die Yaoi-Welt flüchtet, weil sie dort nach romantischen Idealen sucht. Das heisst, sie darf quietschen wie ein 14-jähriger Tokyo-Hotel-Fan, doch abseits des Fandoms hat sie reife Szenen, Momente gar, in denen sie deutlich erwachsener wirkt als ihr Co-Star.

Den spielt Shunsuke Daito (The Chasing World) liebreizend und ganz zugeschnitten auf das weibliche Publikum. Man kann sich den etwas femininen Mann gut in einer Yaoi-Story vorstellen, was im Kontext dieses Films durchaus als Kompliment zu verstehen ist. All das deutliche Pluspunkte für den Film. Doch letztendlich fiel für mich das Interesse nach dem gelungenen Start rasch ab. Wenn die Story jedem anderen Liebesdrama ähnelt, das da draussen rumschwirrt, warum dann überhaupt noch der Otaku-Kontext? Ja, die Handlung basiere anscheinend auf Tatsachen (und wurde in einem Blog verarbeitet, der wiederum zu einem Manga wurde) - doch Wahrheit hin oder her: Eine schrille Otaku-Komödie wäre auf jeden Fall spassiger gewesen als dieses Mittelding

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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