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2006
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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Rakesh Sawant
Drehbuch Rakesh Sawant, Bobby Khan, Nisar Akhtar
Produktion Nick Patel
Songs Bapi-Tutul
Kamera Yusuf Khan
Choreografie Bobby Khan
Darsteller Tarun Arora, Nilanjana
Bhattacharya, Divya Dwivedi, Mukesh Tiwari,
Kunika, Rati Agnihotri, Tinu Anand, Tom Alter, Raha Jung Bahadur, Rakhi Sawant
Länge 116 Min.
Kinostart 16.6.2006
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 1.7.06
© Bilder Madhu Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Simran Mehra (Nilanjana Bhattacharya) ist eine attraktive Schülerin, die es
darauf abgesehen hat, bei ihrem Tanzlehrer Rahul Kapoor (Tarun Arora) Unterricht
zu nehmen. Ihre verwitwete Mutter (Kunika), die sich gerne jüngere Liebhaber
nimmt, will den Lehrer zuerst testen - und verführt ihn erfolglos. Das zeigt
Simran, dass ihr Vorbild ein integrer Mann ist. Doch wenig später beichtet sie
der Mutter, Rahul habe sie vergewaltigt. Anwalt Mahajan (Tinu Anand) bereitet
die Anklage vor, doch der Commissioner D'Souza (Tom Alder) verlangt nach mehr
Beweisen. Die soll der Inspektor Arjun Chaudhary (Mukesh Tiwari) besorgen und
das Glück ist im Hold: Die Tänzerin und ehemalige Studentin Tanya (Divya
Dwivedi) meldet sich. Rahul habe auch sie vergewaltigt. Mit den jungen Frauen
scheint vor Gericht der Fall geritzt, doch Anwältin Sanyal (Rati Agnihotri)
stellt Tanya als Lügnerin bloss und bringt diese dazu, auch Simran
anzuschwärzen. Rahul kommt frei und kassiert von Mrs. Mehra 3 crore
Schmerzensgeld. Chaudhary traut der Sache nicht.
REVIEW
In der Kategorie "dumme Idee" haben wir heute:
ein Bollywood-Remake von "Wild Things" (1998). Jener diabolisch heisse
Edeltrash-Thriller mit Denise Richards in ihrer besten Rolle bot unter anderem
jede Menge Überraschungen, kaputte Figuren, eine Carwash-Sequenz zum
Dahinschmelzen, Bi-Sex, Lesben-Sex, Hetero-Sex und Bill Murray mit Halskrause.
Was davon hat es bis nach Indien geschafft? Nicht viel, wie zu erwarten war,
aber doch mehr, als man denken würde. So setzt "Hot Money" immerhin noch auf
eine schlampige Mama, die sich Callboys aufs Zimmer holt, einen flotten Dreier
unter der Bettdecke und natürlich jede Menge Überraschungen. Doch keine davon
entwickelt denselben Reiz wie im Original. Vielmehr setzt Regiedebütant Rakesh
Sawant sie mechanisch und unbeholfen um, bis zum Schluss, nach einigen
inhaltlichen Änderungen, alles zusammen fällt.
Was lief schief? Ganz einfach: Das Original war kein grosses Kino und das wusste auch Regisseur John McNaughton. Er nutzte dies jedoch zu seinem Vorteil, indem er hemmungslos in Trash-Gefilde vordrang, mit den körperlichen Attributen seiner weiblichen Stars spielte und all das in einer schwül-erotischen Atmosphäre ablaufen liess, die einen schnell ins Schwitzen brachte. Das Remake indes entwickelt keine Atmosphäre, keine Raffinesse und keinerlei Spannung. Sawant fehlt das Talent und die ironische Distanz zum Material. Das lustlose Herunterleiern der Plot-Punkte mag den einen oder anderen, der das Original nicht kennt, noch überraschen, doch es ist es ist erbärmlich amateurhafter Versuch einer Kopie, die zu nichts führt. Da war selbst "Wild Things 2" besser.
Immerhin: Dadurch, dass die Charaktere verrucht sind und ihre Körper für ihre Intrigen einsetzen, kommt auch die Bollywood-Fassung zum einen oder anderen erotischen Moment. Auf den Bi-Sex-Teil muss man zwar leider verzichten, doch während dem Song, der für den flotten Dreier im Original einspringt, gehts doch sinnlich zur Sache und unser Trio verkriecht sich gemeinsam unter der Bettdecke. Dumm nur, dass die weiblichen Akteure Divya Dwivedi (Jigyaasa) und Nilanjana Bhattacharya (Kuchh To Gadbad Hai) nie an Denise Richards oder Neve Campbell herankommen. Sie haben zwar flache Bäuche und wohl geformte Kurven, doch es fehlt ihnen das Luder-Charisma. Sie sind definitiv keine "wilden Dinger", sondern dumme Hühner. Und das hat deutlich weniger Reiz, zumal man dieser Besetzung das Durchdenken solch komplizierter Intrigen nie und nimmer abnimmt.
Die Mädels sind nicht allein in ihrer Unfähigkeit. Co-Star Tarun Arora (Hawas) hat kaum Sexappeal, geschweige denn das verruchte Auftreten von Matt Dillon. Mukesh Tiwari spielt kompetent, ist aber einfach kein Kevin Bacon. Und auf Bill Murrays Rolle haben die Inder gleich ganz verzichtet, da nie und nimmer jemand dessen abgedrehte Show hätte kopieren können. Die neuen Anwälte Tinu Anand und Rati Agnihotri, die beinahe bekanntesten Namen im Cast, übernehmen nur Routinefunktionen in einer gähnend langweiligen Gerichtsverhandlung. Fast könnte man meinen, Regisseur Rakesh Sawant sähe in dieser Verhandlung (im Film nach ca. 50 Minuten) den Höhepunkt, den es auszukosten gelte, anstatt den Auftakt zum ganzen Verwirrspiel.
Statt Erotik auf hohem Niveau und heissem Mindfuck gibts in "Hot Money" also plumpe Sexszenen, schwache Akteure, miese Songs und kein Gefühl für Suspense. Ein hingesudelter C-Thriller, der das Ende völlig vergeigt und nur die Mechanik von "Wild Things" übernimmt, nicht jedoch dessen Raffinesse. Insofern dürfte er eher aus filmtechnischer Sicht interessant sein, ähnlich dem "Psycho"-Remake, um zu studieren, dass eben nicht nur Struktur und die einzelnen Bausteine ausreichen, um einen Film zum Leben zu erwecken, sondern dass es auch noch den Hauch von Genie und Geist braucht, um das "Ding" zu beseelen. Von beidem ist hier natürlich nichts zu finden.
PS: Regisseur Rakesh Sawant wollte eigentlich sein Debüt mit "Hello... Kaun Hai?" geben, einem Thriller mit Negar Khan und Kabir Bedi. Dessen Start wurde jedoch verzögert, weshalb Sawant mit "Hot Money" debütierte. Zum Bollywood-Regisseur stieg er wohl durch seine Verwandtschaft auf: Er ist der Bruder von Item Girl Rakhi Sawant (Khamoshh, Chura Liyaa Hai Tumne), die auch in "Hot Money" einen Item-Auftritt gleich zu Filmbeginn hinlegt.
SONGS
1) Daulat He Nasha - Untaugliche Item
Number mit Regisseurs-Schwester Rakhi Sawant.
2) O Sanam, O Hamnashi - Schrecklicher Dance-Track mit der gewohnten
sexy-Tänzer-umschlingen-die-Sängerin-Inszenierung.
3) Nasha Hai - Scheussliches Lied als Ersatz für den flotten Dreier.
4) Maria - Mässige Latin-Number.
MEINE DVD
Madhu (IND), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Nut Letterboxed und qualitativ
richtig mies. V.a. bei dunklen Szenen ist manchmal nichts mehr zu erkennen).
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nehaflix (USA)
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