Regie Lee Yeon-woo
Darsteller Lee Jong-suk, Kim Young-kwang, Park Bo-yeong, Lee Se-young, Ra Mi-ran

Zuschauer 1'673'000
Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 12.10.2015
©  Bilder Lotte Entertainment, Screenshots molodezhnaja

STORY
1982 in der Kleinstadt Hongseong: Die knallharte Young-sook (Park Bo-young) führt eine gefürchtete Mädchen-Gang an. Niemand darf wissen, dass sie heimlich auf Joong-gil (Lee Jong-suk) steht, den grössten Casanova der Schule. An Young-sook hat er sich aber bisher nicht heran gewagt, da sie gemeinhin als Freundin des Gang-Leaders Gwang-sik (Kim Young-kwang) angesehen wird. Da taucht die hübsche So-hee (Lee Se-young) aus Seoul an der Schule auf - und Joong-gil ist hin und weg. Das weckt die Eifersucht in Young-sook.

REVIEW
In Japan sind die Schul-Gang-Filme eine fixe Institution - seit Jahrzehnten und mittlerweile wieder aufgefrischt dank Hits à la Crows Zero. In Korea laufen diese Themen auch ganz gut, vielleicht wegen der ähnlichen Kultur und den ähnlichen Schuluniformen? Gerade letztere sind ein Bestandteil von "Hot Young Bloods": 1982 hat Korea die Schulunformen nämlich abgeschafft, was bei den Jugendlichen eine Aufbruchsstimmung generierte, eine neue Freiheit fernab der Textil-Fesseln. Schon 1986 wurde die Entscheidung rückgängig gemacht, aber der Film von Regisseur Lee Yeon-woo (Running Turtle) versucht, diese Stimmung von damals einzufangen.

Das gelingt ihm, gelinde gesagt, nur bedingt. Denn der Film hat politisch keinerlei Absichten, er wirkt trotz zeitgenössischer Kleidung und Atmosphäre nicht immens historisch verankert und jegliche gesellschaftsanalytischen Betrachtungen sucht man vergebens. Also bleibts nur Trivia: Der Film ist angesiedelt in jener Zeit der Uniformitäts-Auflösung. Er macht nicht viel draus, aber gut zu wissen. Damit bleibt immerhin noch der Rest: halb Romanze, halb Komödie, halb Jugenddrama. Da wären wir bei drei mal halb, also 150% - klingt nach einem prallen und satten Film.

Doch irgendwie ist auch das eher Wunschdenken als Realität. Der Film ist viel auf einmal und doch recht wenig. Die Romanze bewegt nicht wirklich, daran ändern auch die verkitschten Bilder nicht viel. Der Spass hält sich in Grenzen, weil die meisten Scherze entweder flach oder fad sind. Und für ein Jugenddrama fehlt dann doch die gewisse Schwere, denn das Gezeigte (trotz Blut und Gewalt in vielen Szenen) kann eine gewisse Oberflächlichkeit nie abschütteln. Somit bleibt einfach nicht viel. Was auf dem Papier nach viel klingt (viele Genres, potentielle geschichtliche Einbettung etc.) ist im Endresultat wenig.

Hübsch anzusehen allemal. Nicht nur die farblich gut abgestimmten Bilder, auch die Schauspieler um Model und Teeniestar Jong-Suk Lee. Der Soundtrack stimmt ebenso, inklusive einem Finale, dass im Klang-Einsatz an das Ende von "An Officer and a Gentleman" erinnert - dort "Up Where We Belong", hier "Nothing's Gonna Stop Us Now". Aber mehr als eine etwas zu lange, aber nett gestaltete Teenie-Produktion sollte man schlicht nicht erwarten, sonst macht sich Enttäuschung breit.

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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