> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
hongkong
> 2008
> HONG KONG BRONX

 


Thrillerdrama
Hongkong 2008
Alternative Titel Hei shi li; Xue xiao hei shi li; 黑勢力

Regie Billy Chung Siu-hung
Produktion Wong Jing
Darsteller Jordan Chan
Siu-chun, Ricky Chan Bo-yuan, Zuki Lee Si-pui,
Timmy Hung
Tin-Ming, Annie Man Chung-han, Ada Wong, Winnie Leung Man-yee

Länge 93 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 17.4.08
©  Bilder KAM, Screenshots molodezhnaja


STORY
In den 90er-Jahren war "Hardball" Neil Shek (Jordan Chan) einer der gefürchtetsten Gangsterbosse Hongkongs. Doch als er für acht Jahre in den Knast wandert, ist er raus aus dem Geschäft. Nun versucht er nur noch, seine beiden jüngeren Schwestern Bonnie (Vonnie Lui) und Barbie (Ada Wong) gut durchs Leben zu bringen. Doch der einzige, der ihm bei seinem neuen Lebenswandel beisteht, ist sein Freund Fai (Timmy Hung). Der Rest der Stadt scheint sich gegen ihn verschworen zu haben - vor allem der junge Drogenboss Johnny (Ricky Chan), der sich bedroht fühlt, weil Onkel Bo
(Wong Tin-Lam) Neil Johnnys Revier abgeben möchte. In Johnnys Schussfeld gerät auch der rechtschaffene Bull (Kenny Wong), als dessen kleiner Sohn sich mit den Triaden einlässt und seine Freundin Mabel (Winnie Leung)
gar von Johnnys Schergen vergewaltigt wird.

 

REVIEW
Die Story vom aussteigewilligen Gangster, der in die brutale Welt der Kriminalität zurückgezogen wird, hat man tausendfach gesehen. Doch wenn Produzent Wong Jing am Werk ist, erwartet man eh keine Revolution. Der Altmeister des Trash- und Massenkinos versteht es jedoch fast immer, die Erwartungen seines Publikums zu erfüllen. Und er weiss auch, dass heutzutage brutale Gangsterfilme nicht mehr in derselben Menge produziert werden wie in den 90ern, aber immer noch gerne gesehen werden. Auftritt "Hong Kong Bronx". Unter der Regie von Wongs Zögling Billy Chung (Colour of the Loyalty
, Undercover) entstand ein klassischer, ultrabrutaler Triadenfilm. Konventionell im Inhalt, einfallslos in der Präsentation - aber auf seine Art effizient.

Vor allem bei der Gewalt legt Chung richtig los. Früh im Film werden zwei Männer auf offener Strasse mit Schwertern abgeschlachtet und Neils Windschutzscheibe färbt sich in der Folge knallrot. Später wird einem Mann ein Nagel durch die Hand gehämmert, das Opfer danach genüsslich angezündet. Das ist noch lange nicht alles: Vorschlaghammer kommen in Kontakt mit Schädeln, Mädchen werden vergewaltigt, Kinder erstochen. Die sadistische Willkür, mit der Wong und Chung ans Werk gehen, hat schon etwas für sich - zumal Hongkong schon seit einiger Zeit lieber auf gelacktes Entertainment steht und diese Art schmutzigen Kategorie-III-Kinos nur noch stiefmütterlich behandelt. Dies in Hinblick auf eine westliche Marktauswertung und um die chinesischen Zensoren nicht auf den Plan zu rufen.

Schmutzig ist hier auch die Präsentation des Films, geprägt von einem filterlosen Look, der "Hong Kong Bronx" meistens von Stilisierung entbindet. Ein paar Schwarzweiss-Szenen sind das Grösste an visueller Spielerei. Nur ganz selten brechen die Macher mit diesem Ansatz und schneiden blutige Comicbilder in die Actionszenen. Das soll die Wut und Brutalität der Charaktere noch unterstreichen, rückt den Film aber Richtung Popart-Ultraviolence und damit weg vom realistischen Anspruch. Dabei ist gerade der es, der dem Werk seine Ecken und Kanten verleiht. In anderen Worten: Die Spielereien sind unnütz.

Grosses Kino ist dieses Thrillerdrama freilich trotz allen Goodwills wegen seiner Kompromisslosigkeit noch lange nicht. Zu schablonenhaft sind die Figuren, zu schwach verknüpft die einzelnen Handlungsstränge, zu schlecht aufgebaut die Figur des Bull. Zudem hat die Gewalt oft reinen Selbstzweck, das gilt besonders für eine Szene, in der ein Metzger während eines Gesprächs eine Kröte zerhackt und ausnimmt. Das ist nichts, was ich unbedingt sehen möchte und meistens dient dieses Tierschlachten nur dazu, einen Film gewalttätiger erscheinen zu lassen. Dieses Ziel erreicht Billy Chung mit der Meuchelei des Amphibiums, doch ob es dramaturgisch nötig war, das Tier zu killen, ist eher fraglich.

Subtilität war aber noch nie etwas, was ein Wong-Jing-Werk auszeichnete. Wong ist ein Showman, Hongkongs Enfant terrible, das allem Gegenwind zum Trotz immer wieder Hits fabriziert. "Hong Kong Bronx" ist nicht sein grösster Kunstgriff, zu plump ist der Inhalt, zu dünn die Charaktere. Doch die Schose ist temporeich inszeniert, solide gespielt und vor allem sackbrutal. Das kann man wertfrei lesen, doch ich meine es in diesem Fall durchaus lobend, denn der Film gewinnt durch seine unzimperliche Art an Kraft. Die Gewalt ist einen Tick zu aufdringlich, das CGI-Blut leider arg künstlich - doch alleine schon der Umstand, dass aus Hongkong mal wieder rabiate Triaden-Kategorie-III kommt, tut gut. Mit klassischem Kunstblut statt Computertrick-Saft wärs freilich noch genüsslicher.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7