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Thrillerdrama
Südkorea 2011
Alternative Titel
Pooreun sogeum; Blue Salt; 푸른 소금
Regie und Buch
Lee Hyun-seung
Darsteller Song Kang-ho, Shin Se-kyeong, Cheon
Jeong-myeong, Kim Min-ju, Lee Jong-hyeok, Esom
Zuschauer
763'800
Länge 122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 21.1.2012
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Gangster Doo-heon (Song Kang-ho) aus Seoul hat
sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Er will lieber ein Restaurant führen und
besucht dazu einen Kochkurs. Dort wird ihm die Teenagerin Se-bin (Shin
Se-kyeong) als Partnerin zugeteilt. Es dauert nicht lange,
bis die beiden sich gut verstehen. Was Doo-heon nicht weiss: Die ehemalige
Sportschützin Se-bin wurde von einem rivalisierenden Gangster aus Busan
geschickt. Um die Geldprobleme zu lindern, die sie und
ihre Freundin Eun-jung (Esom) plagen, soll sie ihn gar töten! Davor hat sie
immer mehr Skrupel, weil sie sich Doo-heon nahe fühlt.
REVIEW
Angenommen jemand dreht einen Film, der gut
ankommt. Es ist das drittes Werk, aber überaus erfolgreich, ja es wird sogar ein
Hollywood-Remake davon gedreht. Was tut man dann? Sicher nicht mehr als zehn
Jahre Pause einlegen!
Lee Hyun-seung hat aber genau das getan. Nach Il
mare nutzte er tatsächlich seinen Erfolg nicht aus, um gleich nachzudoppeln,
sondern wartete und wartete. Bis zu "Hindsight". Dementsprechend hoch sind nun
die Erwartungen. Hätte Lee einfach munter weitergedreht, es wäre zu einer
Selbstverständlichkeit geworden, ein neues Werk von ihm im Kino zu erblicken.
Aber bei "Hindsight" sind die Hoffnungen nun so hoch, dass man sie kaum erfüllen
kann.
Das Thrillerdrama ist sicherlich gut. Etwas zu lang und verworren, aber voller Stil, starker Darstellerleistungen und dem so oft gesehenen, aber meist wieder überzeugenden Mix aus Melodrama und knallhartem Gangsterfilm. Was Lee hier auftischt, ist sicherlich nicht frisch oder neu, aber allemal erzählenswert. Zudem kommt es auf die Art und Weise an, wie dies geschieht. Bei Lee ist man jedenfalls in guten Händen: Er montiert bei Bedarf extrem schnell, andernorts gemächlich. Die Bilder sind stets edel, mit grossem Augenmerk auf die Kompositionen. Es ist ein kühler, moderner Look, dennoch angereichert mit Wärme und Gelbtönen, vor allem dann, wenn es um die Beziehung geht.
Diese steht denn auch im Zentrum. Es braucht etwas Goodwill, zu akzeptieren, dass Se-bin sich in den mehr als doppelt so alten Doo-heon verlieben würde, doch das lockere Spiel von Superstar Song Kang-ho (The Good, the Bad, the Weird) hilft auf jeden Fall. Ebenso wichtig ist die Komponente des Kochens, weil sie die beiden als gut harmonierendes Doppel etabliert. Und nicht zuletzt wirkt Se-bin doch noch ein paar Jährchen reifer als der 08/15-Teenager, weil die 21-jährige Shin Se-kyeong (Five Senses of Eros) sie mit der Optik einer Manga-Figur und der Zerrissenheit einer Frau spielt, die für ihr Alter viel zu viel durchmachen musste. Mal engelsgleich, mal rebellisch, mal mörderisch reif.
Gegen die beiden sehen die meisten Co-Stars etwas alt aus, auch der charismatische Lee Jong-hyeok (Crush and Blush ), dem man auf den ersten Blick faule Absichten unterstellt. Doch kein Zweifel: Das Ensemble als Ganzes arbeitet hochkompetent. Und weil die Techniker dasselbe tun, von Kameramann Kim Byung-seo (A Good Rain Knows) bis hin zum Cutter und dem Komponisten, ist "Hindsight" absolut hochwertig. Nur eben nicht speziell genug. Er reiht sich ein in die lange Liste sauber gemachter und erzählter Korea-Filme, die zu wenig Eigencharakter haben, um aus der Masse herauszustechen. Diese "Masse" hat Qualität, keine Frage, aber dennoch wünscht man sich in den meisten dieser Filmgerichte das Aussergewöhnliche, das Überraschende.
Da dies hier nicht der Fall ist, bleibt die Frage, warum Lee Hyun-seung nach zehn Jahren keinen glorioseren Einfall hatte, als diese Gangsterballade vom netten Gauner und dem kaputten Mädel zu erzählen. Nichtsdestotrotz bleibt die Hoffnung, dass wir auf seine nächste Produktion nicht wieder eine ganze Dekade warten müssen. Talent hat der Mann ja ganz ohne Zweifel Vielleicht braucht er nur etwas mehr Übung und Routine. Und mehr Mut, etwas Aussergewöhnliches zu erzählen. Sein letzter Film drehte sich immerhin um eine Brieffreundschaft per Zeitloch. Das bleibt in Erinnerung. "Hindsight" indes wohl nicht.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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(Liefert aus HK)
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