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Actionhorror
Japan 2010
Alternative Titel
Nihon bundan: Heru doraiba; ヘルドライバー

Regie und Drehbuch Yoshihiro Nishimura
Darsteller
Yumiko Hara, Eihi Shiina, Yurei Yanagi, Kazuki Namioka,
Minoru Torihada, Kentaro Kishi, Guadalcanal Taka, Mizuki Kusumi

Länge 104 Min. / 117 Min. (Director’s Cut)
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.10.2011
©  Bilder i-on, Screenshots molodezhnaja


STORY
Über Hokkaido geht eine Aschenwolke aus dem All nieder. Menschen, welche die Asche einatmen, fallen in ein Koma und wachen als Zombies wieder auf! Da der ganze Norden Japans bald infiziert ist, wird eine Mauer nördlich von Tokio errichtet. Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt. Deshalb wird die junge Kiki (Yumiko Hara) von der neuen Regierung damit beauftragt,eine Gruppe von Häftlingen in den Norden anzuführen, um die Zombie-Königin Rikka (Eihi Shiina) zu töten - niemand anderes als Kikis durchgedrehte Mutter!

 

REVIEW
Yeah, Funsplatter! Die in Japan produzierten und ganz auf den westlichen Horrormarkt ausgerichteten Filme sind in letzter Zeit etwas in Verruf gekommen - es gab schlicht zu viele davon, die Ideen schienen manchen Machern auszugehen und vor allem gab es einige weniger geniessbare Beiträge à la Erotibot. Doch wenn Japansplatter-Koryphäe Yoshihiro Nishimura seinen Namen hergibt, der Trickmeister, Produzent und Regisseur hinter Filmen wie Mutant Girl Squad oder Vampire Girl vs. Frankenstein Girl, dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Mit "Helldriver" legt er seine erste Solo-Regiearbeit seit Tokyo Gore Police vor - und enttäuscht nicht.
 

"Helldriver“ ist eine seiner ambitioniertesten Projekte, nicht zu Unrecht als ein Genre-Epos beschrieben. Denn es koppelt "Escape from New York" mit "Night of the Living Dead", "Mad Max" und viel schwarzem Humor sowie reisserischen Informationseinschüben à la "Starship Troopers". Wer will, der darf sogar noch Sozialkritik hineinlesen, denn im unfreien Süden Japans müssen drei Familien pro Haus leben, es kommt zu Hungersnöten und Plünderungen. Religionsführer predigen, Politiker liefern sich Diskussionen, Menschen rebellieren. Und Häftlinge müssen sich in Gameshow-Manier innert fünf Sekunden entscheiden, ob sie gegen Zombies kämpfen oder doch lieber im Todestrakt verweilen. Die Lage ist im menschlichen Teil des Landes also nicht viel besser als im Zombie-versuchten. 

Natürlich ist vieles davon lächerlich, visuell ungenügend oder schlicht trashig. Die Montage krud, die Schauspieler chargierend. Doch die Masse an Ideen ist immens - so benutzt etwa eine Zombiefrau ihr noch per Nabelschnur verbundenes Baby als Wurfgeschoss. Dieses Flair, einfach alles auf die Leinwand zu bringen, steckt an. Was aus Nakkatsus speziell gegründeter Sushi-Typhoon-Abteilung kommt, liegt eben doch ein wenig über dem Durchschnitt dessen, was wir in Sachen japanischem Splatterfun gewohnt sind. Vielleicht auch, weil das Budget dank Studio-Geldern minimal höher ist als gewohnt. Keine Angst: Das Meiste ist immer noch billig gestaltet und bewahrt sich so seinen Improvisations-Charme. 

Da kommt eben das Wort "fun" zum Zug. Bei einer im Genre-Vergleich recht ausgiebigen Laufzeit ist es zwingend, dass Nishimura Abwechslung bietet. Das versucht er auf allen Ebenen, indem er etwa die Tricks immer wilder werden lässt, die Blutfontänen stets exzessiver. Gegen Ende setzen die Zombies aus Körperteilen buchstäblich neue Kreaturen und Geräte zusammen. Musikalisch indes dominiert der typische Hardrock-Brei, jedoch unterbrochen von symphonischen Einschüben oder gar klassischer Musik bekannter Komponisten. Das verleiht dem Trash sogar ein paar edle Sekunden.  

Ein paar Abstriche gibts natürlich auch - so halten die CGI-Tricks nicht mit den handgemachten Effekten mit. Die Story entwickelt sich diesmal so sprunghaft, dass man fast von holprig reden muss. Und weil einem keine Pausen gegönnt werden, wirkt das Ganze mit der Zeit auslaugend hektisch. Das ändert freilich nichts daran, dass Funsplatter-Freunde hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen: Mit spielfreudigen Stars, jeder Menge Blut & Gedärm und eben unendlich vielen widerlichen Einfällen. Das Magnum Opus des Japan-Splatters inszenierte Yoshihiro Nishimura mit "Helldriver" vielleicht nicht. Aber er kam nahe ran. 

PS: Im Unterschied zu den meisten anderen Funsplatter-Streifen made in Japan ist die deutsche DVD nur unerheblich zensiert. Mir sind nur im Finale einige grobe Schnitte aufgefallen. Laut Vorab-Schnittberichten sei die deutsche Fassung knapp eine Minute kürzer als die britische / amerikanische. Wer es also ganz uncut will, greift zu jenen Fassungen. Der längere Director’s Cut wurde ausserhalb Japans bei einem US-Festival gezeigt, stiess aber wegen falschem Publikums auf wenig Resonanz. Es kam zu einem Re-cut, dem über 10min zum Opfer fielen. Der Director’s Cut wurde fortan lediglich in Japan gezeigt.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und Deutsch 5.1 mit englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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