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2016
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Actionfilm
Indonesien 2016
Sprache Indonesisch
Alternativer Titel -
Regie,
Drehbuch Kimo Stamboel, Timo Tjahjanto
Darsteller
Iko Uwais, Julie Estelle, Chelsea Islan, David Hendrawan, Zack Lee, Sunny Pang,
Very Tri Yulisman
Länge
118 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 26.5.2017
© Bilder Koch Media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Mann (Iko Uwais) wird schwer verletzt und ohne Erinnerungsvermögen ins
Spital eingeliefert. Die Retter nennen ihn Ishmael und die junge Ärztin Ailin
(Chelsea Islan) übernimmt seine Behandlung. Der aus dem Knast ausgebrochene
Gangsterboss Lee (Sunny Pang) hat derweil die Spur von Ishmael aufgenommen und
hetzt seine Schergen auf ihn. Während er entkommt, gerät Ailin in die Hände
Lees. Zeit für Ishmael, seine versteckten Talente zu nutzen, denn er war einst
ein Killer in Lees Dienst!
REVIEW
Kimo Stamboel und Timo Tjahjanto, die sich selbst Mo
Brothers nennen, sind keine zimperlichen Kerle. Seit ihren frühen Werken bis
zuletzt mit Killers haben sie gezeigt, dass sie
Blut und Gedärm nicht abgeneigt sind - und drumherum erst noch eine gelungene
Geschichte erzählen können. Mit "Headshot" bewegen sie sich nun erstmals weg vom
Horror hin zum Actionfilm. Und ihre Lust fürs Blutvergiessen nehmen sie auch ins
neue Genre mit.
Damit sind natürlich gleich Vergleiche mit den ebenfalls
aus Indonesien stammenten Raid-Filmen programmiert. Auch
jene sind blutig, dreckig - und haben mit Iko Uwais auch denselben Star. Doch
"Headshot" ist schwächer als jene beiden Standardwerken des modernen asiatischen
Actionkinos. Da wären als Grund einerseits die Kämpfe: Während Gareth Evans bei
seinen Filmen das Blut sozusagen als Beigabe zu den ausgeklügelten Choreografien
spritzen lässt, wird der Gewaltakt hier immer ins Zentrum gerückt, und die
Choreografie verkommt zur Beigabe.
Die Fights sind nicht schlecht. Ich
mag die langen Einstellungen und wie die (etwas zu wackelige) Kamera manche
Aktionen mitmacht, etwa mal eine Drehbewegung um 90 Grad wenn einer der Kämpfer
auf einen Tisch gehievt wird. Und ich mag die Rohheit, denn hier geht es nicht
um den Sieg beim Wuxia-Beauty-Contest, sondern um rohes aufeinander Eindreschen.
Doch die Kämpfe ähneln sich, Iko muss als Füller immer mal wieder zappeln,
Nebenfiguren stehen unbeteiligt rum. Es fehlt letztendlich etwas an der
Abwechslung.
Dafür
entschädigt dann der Gewalt-Orgasmus, wenn das Blut spritzt, denn da finden die
Mos immer wieder eine Möglichkeit, das Ganze herauszuzögern und zu maximieren.
Beispiel: Wenn einem eine Machete in den Hals gerammt wird, verreckt er deswegen
nicht einfach, sondern zieht sich die Klinge erst noch langsam aus dem Fleisch,
bevor er endlich das Zeitliche segnet. Das sind zusätzlich Sekunden der Pein,
die einen Kampf Richtung Schock- und Ekeleffekt drücken, etwas, was hier
durchaus gewollt ist.
Noch ein Grund, warum "Headshot" nicht ganz an die
"Raid"-Filme heranreicht, ist die Story. "The Raid" war Effizienz pur und ein
Musterbeispiel dafür, wie man eine simple Story kompromisslos durchzieht. Teil
zwei wurde dann zum ausufernden Action-Epos. Hier indes wirkt alles zwischen den
Fights wie Füller, sei es die Rückblenden, die ein Déjà-vu-Gefühl auslösen, sei
es der ausgelutschte Amnesie-Plot, sei es die wenig glaubwürdige Romanze.
Iko Uwais kommt in diesen Szenen denn auch überraschend fad rüber. Bislang
schaffte er es recht gut, seinen Figuren selbst in wenigen Dialogen etwas Wärme
und Charakter zu geben. Hier nicht mehr. Und die Co-Stars, darunter seine "Raid
2"-Kollegen Julie Estelle und Tri Yulisman als Killer, kommen auch nicht viel
besser weg.
Sehenswert ist "Headshot" dem zum Trotz schon. Uwais kämpft
wie immer famos, hier nimmt er Jackie-Chan-mässig auch immer griffbereite
Hilfsmittel zur Hand. Die düstere Bildsprache passt, das Blut erfreut Freunde
des rohen Kinos. Eine wuchtige Sache also. Man sollte einfach die Erwartungen
nicht ganz auf "Raid"-Höhe legen, dann klappts mit dem Unterhalten-Werden.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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