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Western. GB
Alternativer Titel In einem Sattel mit dem Tod
Regie Burt
Kennedy
Drehbuch Z.X. Jones nach einer Story von Peter Cooper
Produktion Patrick Curtis
Musik Ken Thorne
Kamera Edward Scaife
Schnitt Jim Connock
Darsteller Raquel Welch, Robert Culp, Ernest Borgnine, Jack Elam,
Strother Martin, Christopher Lee, Diana Dors
Länge 82 Min.
Kinostart 1971
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.6.2013
© Bilder explosive media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Brüder Emmet (Ernest Borgnine), Frank (Jack Elam) und Rufus
(Strother Martin) fliehen nach einem Bankraub durch die Wüste. Sie landen auf
einer kleinen Farm, deren Besitzer sie kurzerhand abknallen. Dessen Frau Hannie
(Raquel Welch) vergewaltigen sie die ganze Nacht lang, danach fackeln sie das
Haus ab. Hannie schwört Rache - da kommt es sehr gelegen, dass sie den
Kopfgeldjäger Thomas Luther Price (Robert Culp) trifft. Der ist von ihrer
Tragödie tief berührt und willigt ein, ihr das Schiessen beizubringen, und ihr
zu helfen. Nachdem sie sich in Mexiko bei Bailey (Christopher Lee) mit Waffen
eingedeckt haben, geht es auf in den Kampf.
REVIEW
Fünf Jahre nach ihrem grossen Durchbruch mit "One
Million Years B.C." sattelte Raquel Welch in den Western um und hoffte auf einen
ähnlichen Erfolg. Der blieb "Hannie Caulder" zwar verwehrt, aber der Film ist in
seinem Genre höchst speziell und irgendwie auch cool. Das liegt vielleicht auch
daran, dass er vom sonst eher auf Horror abonnierten Tigon-Studio ("Witchfinder
General") aus Grossbritannien produziert wurde. Die sorgen dafür, dass gehörig
Blut spritzt bei den Schiessereien. Selbst ein Italowestern kann dagegen
einpacken in Sachen Blutzoll.
Und Tigon lockte auch ganz unterschiedliche Talente an. Da wäre etwa Regisseur Burt Kennedy (The War Wagon), der in Hollywood einige klassische Western inszenierte. Ihm unterstellt sind neben Welch solch unterschiedliche Akteure wie Ernest Borgnine, Jack Elam und Strother Martin, aber auch Grusel-Ikone Christopher Lee und TV-Star Robert Culp. Dazu sorgte Ken Thorne ("Superman III") für einen mitreissenden Soundtrack, der ein wenig an Italowestern-Stücke erinnert. Gedreht letztendlich wurde primär in Spanien, was ebenso die Verwandtschaft zum Italowestern unterstreicht. Ein Hybrid also aus Hollywood, Brit-Kino und Italowestern. Sicher nicht etwas, was man alle Tage sieht.
Welch meistert die Hauptrolle recht gut. Etwas stoisch manchmal, aber man nimmt ihr in den Anfangsminuten das Leid ab und auch kecke Wortgefechte hat sie im Griff: "You’ll get your ass blown off" - "It’s my ass". Go girl! Später überzeugt sie auch in der behutsam aufkeimenden Romanze mit Culp. Der wiederum ist erstaunlich sanft und als Mentor ungewöhnlich. Sein Schiesstraining ähnelt der Ausbildung in einem Martial-Arts-Film: Präzise Anleitungen, seltsam anmutende Übungen, um die wichtigen Muskeln zu stärken, dazu philosophische Gedanken und sonstwie nützliche Tipps. Da lernt man sogar was. Christopher Lee strahlt ebensoviel Charisma und Würde aus, ein ungewöhnlicher Part für ihn, aber ein überzeugender.
Am kontroversesten indes dürften Ernest Borgnine, Jack Elam und Strother Martin aufgenommen. Die drei machen Witze, die an die drei Stooges erinnern und albern sich durch die Prärie, als wären sie in einem Slapstickfilm. Das ist manchmal ja durchaus noch lustig, aber auf der anderen Seite sind das doch immerhin sadistische Bösewichter, die jeden tot schiessen und einer Frau nicht nur Mann und Heim nehmen, sondern sie auch noch eine Nacht lang gnadenlos vergewaltigen. Diese Kerle als Pointen-Lieferanten einzusetzen, ist eine kuriose Entscheidung, die nicht so recht aufgehen will. Aber "Hannie Caulder" kann sich sowieso nicht so richtig auf ein Genre festlegen: Rachethriller, Drama einer Frau, Westernklamauk, Romanze. Alles ist vorhanden und wechselt wild ab.
Gerade diese Wildheit und Unkontrollierbarkeit machte den Film für mich aber eben wieder interessant. Wenn die Macher nicht einfach vorgegebenen Spuren folgen, sondern das anpacken, was sie gerade wollen, dann ist das für die Zuschauer zwar manchmal irritierend, aber eben auch eine erfrischende Abwechslung. Ich jedenfalls hatte meinen Spass, wenn wir von einer bluttriefenden Schiesserei zu kessen Sprüchen wechseln, von schwungvoller Musik zu knallhartem Drama, von Klischees zu neuen Ideen. Über Stock und Stein zu nur einem Ziel: kurzweilige 80 Minuten lang zu unterhalten. Mission erfüllt, Hannie Caulder, du hast deine Rache eiskalt im heissen Outfit serviert.
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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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