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Drama. Indien. Englisch bzw. Hindi-Dub
Alternativer Titel -

Regie Vishal Bhandari
Drehbuch, Co-Regie Amole Gupte
Drehbuch Vishal Bhandari, Marcus Paul, Ratnakar Tripathy nach Story von K. Srinibasa Rao
Produktion Bipin Patel
Musik Siddharth, Chandresh, Suhas
Kamera A.S. Kanal
Darsteller Om Puri, Gulshan Grover, Shreyas Talpade, Tom Alter, Smita Jayakar,
Nazneen Ghani, Amrita Bedi, Yatin Karyekar, Anita Kanwal, Sagar Talashikar
Länge 100 Min.

Kinostart 5.2.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 12.9.10
©  Bilder MoserBaer, Screenshots molodezhnaja


STORY
1972 irgendwo im Westen Indiens: Der alte Farmer Shiva (Om Puri) ist der Henker des städtischen Gefängnisses. Seit Generationen übernehmen die Mitglieder seiner Familie diesen mühsamen Job, und Shiva wollte sich seiner Frau Parvati (Smita Jaykar) wegen eigentlich zur Ruhe setzen. Aber der Gefängnisleiter (Gulshan Grover) braucht immer wieder seine Dienste. Immerhin bietet er an, Shivas Sohn Ganesh (Shreyas Talpade) ans College zu bringen, damit er Polizist werden kann und nicht auch Henker werden muss. Doch in der Stadt gerät Ganesh über Gauri (Nazneen Ghani), die wilde Tochter des Gefängnisleiters, in den Dunstkreis von Drogen und Gewalt. Er muss ausziehen und kommt im Rotlichtbezirk unter. Gerade als er sich erholen würde, wird seine Zimmerkollegin Amrita (Amrita Bedi) missbraucht.

 

REVIEW
Das private und gesellschaftliche Drama eines Henkers hat der südindische Nizhalkkuthu (2002) deutlich intelligenter und hochstehender abgehandelt. Das soll jedoch diese Bollywoodproduktion keineswegs abwerten: "The Hangman" ist sauber erzählt und gut gespielt. Er kommt nur etwas spät. Gedreht wurde er nämlich schon im Jahr 2005 in Englisch. Doch der Release verzögerte sich, nachdem er an ein paar Orten vorgeführt wurde. Ins Kino kam er sogar erst 2010 unter denkbar schlechten Vorzeichen. So entstand neben der Originalfassung eine Hindi-Synchronisation, für die die Stars nicht mehr zur Verfügung standen. Gerade ein Mann wie Om Puri mit seiner prägnanten Stimme kann man mit den Klängen eines anderen kaum akzeptieren.

All diesen Nachteilen zum Trotz: Es ist ein solides Drama, was angesichts des unsäglichen Kaal Chakra, den Regisseur Vishal Bhandari 2008 ablieferte, doch ziemlich erstaunt. Überzeugend ist etwa die Geschichte, die ein unglamouröses Thema anpackt und es ansprechend erzählt. Ein paar Längen schleichen sich ein, Klischees ebenso, doch da kennt man aus Bollywood deutlich Schlimmeres. Ein ähnliches Bild offenbart sich bei den Schauspielern: Auf Veteran Om Puri ist mit seinem hochwertigen Spiel stets Verlass, Gulshan Grover agiert mit Kraft und Würde gleichermassen. Shreyas Talpade, der im Entstehungsjahr 2005 seinen Durchbruch mit Iqbal feiern konnte, schlägt sich auch nicht schlecht.

Weniger gut siehts bei einigen Nebendarstellern aus. So ist etwa Sagar Talashikar, der den schmierigen "X" spielt, ständig am Chargieren. Und Nazneen Ghani geht jede Subtilität ab. Auch die Debütantin Amrita Bedi agiert noch reichlich hölzern, was angesichts ihres Alters noch verzeihbar ist. Das Problem scheint Vishal Bhandari zu sein, der seine Filme nur halbwegs im Griff hat. Hier hat er den Vorteil einer guten Story und guter Schauspieler, doch er kitzelt keinesfalls Bestleistungen aus dem Cast heraus. Und die Inszenierung wirkt hemdsärmlig, manchmal sogar ziemlich fad. Nie so schlimm wie in Kaal Chakra, aber dennoch von eher mässiger Qualität.

Gegen Ende gibts dann eine Gerichtsverhandlung. Und jeder, der sich lange genug mit Bollywood beschäftigt hat, der weiss, dass Regisseure diese einfach nicht im Griff haben. Sie wirken stets unglaubwürdig, amateurhaft, unspannend. So auch hier - und zudem muss das Resultat eh im Voraus feststehen, schliesslich braucht der Film seinen melodramatischen Kick. Einen, der nicht wirklich funktioniert, den Bhandari aber immerhin konsequent durchzieht. Was etwas irritiert: Jede Steilvorlage für eine Kritik an der Todesstrafe an sich wird ignoriert. Der Film beklagt ihre Opfer, stellt sie aber nie in Frage. Das macht "The Hangman" auch aus humanistischer Sicht etwas fragwürdig. Daher: Anschauen ja, aber mit einigen Vorbehalten.

 

MEINE DVD
MoserBaer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi (Dub) 5.1 mit englischen Untertiteln.
Disk Rating * * ½ (Etwas unscharfes Bild mit leichtem Rauschen. Leider liegt der Ton nicht im englischen Original vor, sondern nur als Hindi-Synchronisation).

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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