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Drama

Japan 2011
Alternative Titel Hanezu no tsuki; Das Rot des Mondes

Regie Naomi Kawase
Drehbuch Naomi Kawase nach dem Roman von Masako Bando
Darsteller Hako Ohshima, Tota Komizu, Tetsuya Akikawa, Akaji Maro, Taiga Komizu

Länge 87 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.11.2012
©  Bilder Trigon, Screenshots molodezhnaja


STORY
In der Region Azuka, der mythische Geburtsstätte Japans. Alten Sagen zufolge führen die drei Berge der Region, der Unebi, der Miminashi und der Kagu, eine Beziehung miteinander. Genau dasselbe scheint nun Kayoko (Hako Oshima) durchzumachen: Sie ist mit dem Töpfer Tetsuya (Tetsuya Anikawa) befreundet, pflegt aber auch eine Affäre mit dem Holzschnitzer Takumi (Tota Komizu). Nun ist sie auch noch schwanger, und spielt mit dem Gedanken, abzutreiben. Kann ihre Grossmutter (Hako Oshima) weiterhelfen, die damals mit ihrem Grossvater (Taiga Komizu) Ähnliches durchmachte?

 

REVIEW
Es ist zu lesen, wie ungemein leise und poetisch "Hanezu" sei. Wie verbunden mit der Natur und schwelgend in Mystizismus. Es sei das Werk einer grossen, aber stets aufs Intime bedachten Regisseurin. Alles irgendwie wahr, aber dabei bleibt das Wichtigste ungesagt: Der Film ist eine Qual. War Naomi Kawases The Mourning Forest noch erdig und bodenständig, so ist diesmal alles abgehoben und verkünstelt. Zwar bedient sie sich bei ähnlichen Motiven, bei der Natur und den Sagen, der Liebe und dem Leiden, aber tut dies auf solch entsetzlich langweilige und elitäre Weise, dass einem nach wenigen Minuten die Augenlider zufallen.

Grundlage für das Ganze bildet ein Roman von Masako Bando (Inugami), der bekannt ist für seine mystischen Gruselgeschichten. Doch davon blieb vielleicht noch ein Rumpfgebilde übrig, denn Kawase eignet sich den Stoff komplett an, um ihn zu einer ihrer üblichen Mensch-und-Natur-Parabeln zu verwursten. Wer nun denkt, es erwarte einen ein spiritueller, naturverbundener Kunstfilm, der liegt knapp daneben. Denn was hier vorliegt, kommt einem vor wie ein Worst-of von Terrence Malick, sozusagen die schäbigen Überbleibsel. Eine Erzählstimme, die flüsternd irgendwelchen Humbug von sich liebenden Bergen von sich gibt. Menschen, die sich lieben, aber das sieht man nie. Menschen die sich das Leben nehmen, aber die Motivation spürt man nie. Menschen die Leiden, aber es geht einem am Allerwertesten vorbei.

Niemand in "Hanezu" scheint real zu sein. Sie wirken wie scheintote Hüllen. Und wenn dies durchaus ein Motiv hergeben würde - der seelisch verkümmerte Mensch inmitten der spriessenden, lebendigen Natur, so tut Kawase verbissen alles, um selbst dies noch zu verhindern. Nein, wir bekommen nur uninteressante und oft nervige Personen, unsinnige Parallelschaltung aus Sagenwelt und Realität, aus Vergangenheit und Gegenwart. Mit Malick hat das nichts mehr zu tun, eher schon mit dem Schaffen des Thailänders Apichatpong Weerasethakul (Uncle Boonmee). Doch wo der wenigstens ein bisschen Atmosphäre vorzuzeigen hat, herrscht bei "Hanezu" Dürre, da kann es noch so oft regnen.

In Cannes kam der Stuss freilich bestens an, wer hätte es auch anders erwartet. Eben still und intim: das zieht. Doch subtrahiert man das eine oder andere schöne Bild, die noch halbwegs guten Akteure, die jedoch mit ihren schlaffen Figuren hadern. Dann bleibt buchstäblich nichts. Eineinhalb Stunden prätentiöses Geschwafel, eineinhalb Stunden Naturschwelgerei. Fast möchte man der Leinwand entgegenrufen: "Wenn ich Natur will, dann gehe ich einfach zur Tür hinaus, verdammt nochmal!" Und wenn ich einen guten Film will, dann mache ich einen weiten Bogen um "Hanezu".

 

MEINE DVD
Schweiz, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und 2.0 mit deutschen und französischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Trigon (liefert aus CH)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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