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Komödie. Indien. Hindi
Alternative Titel -
Regie Kalidas
Drehbuch Ramesh Pant nach einer Story von Surid Kar
Produktion Kalidas
Songs Salil Choudhury
Kamera Apurba Bhattacharjee
Choreografie Surya Kumar
Darsteller Kishore Kumar, Madhubala, Pran, Shammi,
Helen, Manorama, Moni
Chatterjee,
Narbada Shankar, Tun Tun, Poonam, Lalita Kapoor, Mirajkar
Länge 121 Min.
Kinostart 1962
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 17.6.2013
© Bilder Ultra,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Vijay (Kishore Kumar) ist der Sohn eines reichen Unternehmers. Er hält jedoch
wenig davon, dass der Papa ihn verheiraten will und seine Zukunft plant. Also
verduftet der Tunichtgut, um in Bombay ein neues Leben anzufangen. Um das
Zugticket zu bekommen, gibt er sich als Bub "Munnah" aus und schafft es, dass
Interesse des Diamantenschmugglers Raja (Pran) zu wecken. Der gibt sich als
Munnahs Onkel aus, damit er mit seinem unschuldigen Neffen seine heisse Ware
schmuggeln kann. Im Zug verguckt sich der noch immer verkleidete Vijay in die
schöne Rajnidevi (Madhubala). In der Grossstadt angekommen, versucht er, sie zu
umgarnen, und gleichzeitig Raja und dessen Freundin (Shammi) zu entkommen.
REVIEW
Vor ein paar Jahren wurde der ambitionierte Schritt
unternommen, den Klassiker Mughal-E-Azam zu
colorieren. Cineasten mögen bei dem Gedanken Schweissausbrüche bekommen - doch
in Indien ist die Sache etwas spezieller: Da wurde Schwarzweiss bis weit in die
60er verwendet, obwohl die Filmemacher gerne schon in Farbe gedreht hätten.
Schwarzweiss ist also nicht Teil der Kunstform, sondern ein in Kauf genommenes
Übel. Wenn nun also nachträglich ein Film wie Shammi Kapoors
Dil Tera Deewana in Farbe präsentiert wird,
dann wirkt das irgendwie „richtig“, während der Gedanke an "Casblanca" in Farbe
oder auch ein älterer indischer Film abstossend ist. 60er-Jahre-Bollywood in
Farbe indes: Das akzeptier ich.
Nachdem einige Grossproduktionen diese
Nachbearbeitung schon hinter sich gebracht haben, sind nun wohl auch die
Kleineren dran - so wie "Half Ticket". Der erfreut sich in Indien zwar seit
Jahrzehnten grosser Beliebtheit und trägt bisweilen sogar das Label Klassiker,
doch es ist kein Eckpfeiler des 60er-Kinos. Mir persönlich hat er sogar nicht
gefallen: Ohne zu übertreiben - ich habe kein einziges Mal gelacht. Das mag
daran liegen, dass ich eine latente Abneigung gegen gestandene Männer habe, die
kleine Kinder spielen - das geht nur in wenigen Fällen gut, etwa Tom Hanks in
"Big". Viel öfters ist es nur noch peinlich anzusehen à la Roberto Benigni in
"Pinocchio". Kishore Kumar gehört leider in die zweite Gruppe.
Mit
seinen 33 Jahren muss er über einen längeren Teil des Films ein Kind spielen und
ist darin absolut peinlich. Doch selbst wenn er „erwachsen“ ist, gibt er vor
allem laute Witze und Slapstick von sich, oder ganz übel: Ein als Frau
gesungenes Lied, bei dem er die Stimme verstellt. Nichts, was wirklich amüsiert.
"Half Ticket", ein Remake des Jerry-Lewis/Dean-Martin-Films "You’re Never too
Young" von 1955, mag davon profitiert haben, dass in jener Zeit das ernste und
anspruchsvolle Kino Bollywood dominierte, und ein Clown wie Kumar als
erfrischende Abwechslung daher kam. Doch unter der Regie von Kalidas (Isi
Ka Naam Zindagi) entwickelt sich aus den episodenhaften Spässen nie eine
packende Geschichte, verpuffen die Gags meistens im Nichts.
Kumar mag ein
netter Kerl gewesen sein, er konnte singen und schauspielern, zahlreiche Fans
unterstreichen seine Popularität. Doch solche Rollen meisterte ein Shammi
Kapoor, der zur selben Zeit angefangen hatte, mit Comedy die Bollywood-Szene
aufzumischen, einfach besser. Auch er war kindlich, doch meistens machte er den
Deppen nicht für sich und das Publikum, sondern in Interaktion mit weiblichen
Co-Stars: Sein Slapstick wirkte echter, seine Wildheit weniger einstudiert und
seine Chemie mit den Damen jugendlicher. Kishore indes harmoniert erst gegen
Ende mit Superstar Madhubala, wohl auch deswegen, weil ihr erstes Zusammentreffen
eben während der Phase stattfindet, als Kumar den infantilen Buben spielt.
Und wie siehts mit der Colorierung aus? Die wirkt recht billig, die Farben
ausgewaschen. Aber das passt durchaus zur Qualitätsstufe, die die
Bollywood-Filme der 60er heute aufweisen: Die oft in Eastmancolor gedrehten
Filme sind verbleicht und haben einen Pastell-Look. Dem will sich die
Restauration hier wohl annähern. Aber es stellt sich schon die Frage, warum man
die Farben nicht etwas poppiger gemacht hat, wenn man schon die Mühe auf sich
nahm, den ganzen Film einzufärben. Die wenig prickelnde Inszenierung wird durch
die Farbe jedenfalls nicht gross aufgewertet.
"Half Ticket" mag unter
Comedy-Liebhabern in Indien einen guten Status haben. Mir gefiel er, in Farbe
oder nicht, indes weit weniger gut. Kishore Kumar und Madhubala hin, die solide
Musik her. Es ist eine Blödelkomödie mit zu infantilem Grundton, oft hektisch
und blöd, anstatt lustig. Im Zweifelsfall lohnt es sich, bei einer Komödie
einfach auf das Zwerchfell zu hören: Und wenn ich bei einem Film kein einziges
Mal laut herauslachen musste, sondern höchstens Mal bei Manorama als Tante mit
Elvis-Faible kurz mal schmunzeln, dann ist das Verdikt klar. Durchgefallen, nicht
halb, sondern voll.
MEINE DVD
Ultra (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi mono mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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