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Kriegsdrama
Frankreich / Kambodscha 2011
Alternativer Titel Der Fang

Regie Rithy Panh
Drehbuch
Rithy Panh, Michel Fessler nach dem Roman von Kenzaburo Oe
Darsteller
Cyril Guei, Jhem Chuop, Soeum Chhoeum, Pruoch Chhoeum, Rann Ruon, Vutha Yim

Länge 91 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 21.11.2011
©  Bilder arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Kambodscha 1972: Ein US-Kampfflugzeug stürzt in der Nähe eines Dschungeldorfs ab. Der Pilot (Cyril Guei) wird von den Bewohnern gefangengenommen und auf Befehl der Roten Khmer in den Brunnen gesteckt. Während die Dorfbewohner, die teilweise selbst unter den Roten Khmer zu leiden haben, sich langsam mit dem Fremdling anfreunden, zeigt der Bub Pang (Jhem Chuop) volle Härte: Die Roten Khmer sehen in ihm einen aufstrebenden Kommandanten und der Bub will seinen Aufstieg nicht durch Schwäche gefährden.

 

REVIEW
Nur wenige Filme betrachten den Film in Südostasien aus der Bodenperspektive: Selbst jene Werke, die Amerikas Kriegstreiben kritisch betrachten, widmen sich mehr der US-Seite. Die Vietnamesen und Kambodschaner sind dagegen einfach Opfer. Durchaus zum Mitleiden, aber anonym. Der Kambodschaner Rithy Panh wählt in seinem fürs französische Fernsehen produzierten "Gibier d'élevage" einen anderen Ansatz: Er geht ganz nahe heran an das Schicksal seiner Landesgenossen und inszenierte einen Kriegsfilm "von unten".
 

Panh hat sich zuvor u.a. in One Eveing After the War bereits dem Thema Krieg gewidmet und für seinen Mix aus Doku und Realfilm ist er bereits bekannt, nicht zuletzt dank seinem berühmtesten Film Rice People. Hier jedoch geht er noch weiter, castete Laien und drehte mit einer dokumentarisch anmutenden Kamera. Entstanden ist ein faszinierender Film, der mit einigen Szenen von oben beginnt: Von da, wo die Bomben herabregnen. Es sind erschreckend schöne Bilder von der Destruktion, begleitet von euphorisch säbelrasselnden Kommentaren. 

Danach gehts ins Dorf, zu den Bauern, zu den Kindern. Es ist ein karges Leben dort, zusätzlich erschwert durch die Roten Khmer. Die führen ein knallhartes Regime, töten die vermeintlich Reaktionären und erziehen die Kids zu Spitzeln und Soldaten. Panhs Kritik richtet sich also nicht nur gegen den Krieg der Amerikaner, sondern auch gegen der Terror der Roten Khmer. Oder noch universeller: gegen Unterdrückung und Indoktrination.  Diese Themen packte schon die Vorlage an, jedoch mit etwas anderem Fokus - sie stammt nämlich aus Japan: "Shiiku" ("The Catch") des Nobelpreisträgers Oe Kenzaburo, 1961 von Nagisa Oshima schon einmal verfilmt, primär als anti-imperialistisches Manifest. 

Panh verlegt den Plot mühelos nach Kambodscha. Doch es nicht alleine die Geschichte, die mit ihrer ebenso kritischen wie humanistischen Botschaft überzeugt. Auch die Laiendarsteller leisten Bemerkenswertes. Und die Bilder berauschen mit eleganten Aufnahmen aus dem Dorf und der Dschungellandschaft - immer wieder unterbrochen durch dokumentarische Szenen von Krieg und Bombenabwürfen. Ein mit simplen Mitteln gemachter und erzählter Film, der aber daraus maximalen Effekt zieht und die Zuschauer auf cineastisch hohem Niveau zum Nachdenken anregt.

 

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N/A - auf arte ausgestrahlt

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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