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2006
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Horrorfilm
Thailand 2006
Alternative Titel Todeslager S-11; Laa-thaa-phii;
ล่า-ท้า-ผี
Regie Sarawut
Wichiensarn
Darsteller
Supatsiri Patomnupong, Pachornpol Jantieng, Phongsak Rattanapong, Thanyanan
Mahapirun
Länge 104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 18)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 1.4.08
© Bilder Legend,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1986 in Jedah: Der kommunistische Separatistenführer Jiam stürmt mit seinen
Männern das Lager S-11 auf seiner Heimatinsel Krujaba. Er befahl ein Massaker an
den anwesenden Regierungssoldaten und nahm 10'000 Bewohner als Geiseln. Als
Regierungstruppen das Eiland stürmten, liess er alle Gefangenen hinrichten und
tötete sich am 9. Mai selbst. Seither gilt das Lager S-11 als verflucht. Ein
TV-Team macht sich dies zu Nutze und dreht im Lager S-11 eine Reality-Show, bei
welcher der Gewinner 5 Millionen Baht bekommt. Ziel ist es, möglichst lange in
dem unheimlichen Gemäuer auszuhalten. Mit von der Partie sind elf junge Leute,
darunter Dao (Supatsiri
Patomnupong) und Yut (Pachornpol
Jantieng), die bereits bei der letzten Game-Staffel dabei waren, sowie
Kemtis (Phongsak Rattanapong) und Jay
(Thanyanan Mahapirun). Die Gruppe
erwartet tatsächlich eine Zeit des Schreckens, denn Geister machen ihnen bald
das Leben schwer.
REVIEW
"Ghost Game" sorgte weniger aus cineastischen Gründen für
Aufsehen, sondern wegen seiner Kontroverse: Das Lager im Film orientiert sich
vom Namen und vom Aufbau her an das Genozid-Museum Tuol Sleng, das an den
Völkermord der Roten Khmer im Lager S-21 erinnern soll. Wieso das so schlimm
sein soll, sehe ich nicht ein, aber in Kambodscha und Thailand stiess das
jedenfalls sauer auf. Klar ist es despektierlich, den Tod von Tausenden von
Menschen zum Teil eines Unterhaltungsfilms zu machen, doch letztendlich ist
"Ghost Game" Fiktion und sollte auch als solche behandelt werden.
Doch die ganze Kontroverse schiesst am Ziel vorbei: "Ghost Game" ist einfach nur
ein schlechter Film, dem man gar nicht so viel Aufmerksamkeit widmen sollte.
Wäre die Grundidee im Stile von "Big Brother" trifft "Truman Show" und "Battle
Royale" noch reizvoll, so bringt sie Regisseur Sarawut
Wichiensarn nicht voran. Erst einmal im Lager drinnen, passiert nichts mehr, was
auch nur annähernd interessant wäre. Vielmehr läuft alles nach demselben Schema
ab: Jemand läuft durch einen dunkeln Gang, sitzt in einem düsteren Zimmer oder
steigt in eine Grube voller Totenköpfe und sieht da Geister. Buhu.
Sehen würde ja noch in Ordnung gehen, aber wir kriegen die Kerle auch
noch immer zu hören. "Ghost Game" baut nämlich nicht auf schönen
Suspense-Aufbau, auf eine mysteriöse Story oder weiss der Kuckuck welche
dramaturgisch sinnvollen Mittel. Nein, er setzt auf Lärm. Ein Mensch dreht sich
um, der Soundtrack kracht und donnert in fünffacher Lautstärke und wir erblicken
einen Geist. Der dann gleich auch wieder weg ist. Solche akustischen Schocks
sind in kleinen Mengen ganz okay, doch wenn ein Horrorfilm ausschliesslich
darauf zurückgreift, seine Zuschauer mit Lärm zu erschrecken, dann ist er
missraten.
"Ghost Game" ist missraten, auf beinahe jeder Ebene. So gibt die Story
nichts her: kein Mysterium, kein Rätsel, kein Tiefgang. Daraus resultiert ein
Mangel an Spannung. Und letztendlich taugen auch die Akteure nicht viel. Sie
stammen alle aus der ersten Staffel von "Academy Fantasia" aus dem Jahr 2004.
Dabei handelt es sich um eine Reality Show von Thailands führendem
Satellitenfernsehen, einer Variante des Schweizer "MusicStar"-Konzepts,
bei dem ein paar junge Menschen zusammen in einer WG wohnen und dazwischen
gegeneinander in Gesangswettbewerben antreten. Yut-Darsteller
Pachornpol Jantieng gewann den Contest, Hauptdarstellerin
Supatsiri Patomnupong landete auf dem fünften Platz.
Nur beim Schauspielern haben sie alle Mühe. Sie bekommen ja auch nur selten
überhaupt eine Chance dazu.
Und oft sieht man sie nicht mal richtig, denn je weiter der Film voran kommt, umso dunkler wird er. Manchmal erkennt man vor lauter Dunkelheit die Bedrohung nicht einmal richtig. Der bescheuerte grün-braune Filter verstärkt das Problem noch und verursacht bald einmal Kopfweh. Kurz und gut: Das muss man nicht sehen. Es gibt bessere Geisterfilme, besseren Reality-Horror, besseren Thai-Horror. "Ghost Game" ist ein langweiliger und schwach konstruierter Gruselstreifen ohne echte Ambitionen, ohne inszenatorisches Flair - dafür mit einer gehörigen Portion Doofheit. Wenn Dao mitten im Film, nachdem sie ein halbes Dutzend Geister gesehen hat und etliche ihrer Freunde unter Schock abtransportiert wurden, erklärt "ich glaube, mit diesem Ort stimmt was nicht", dann möchte man sich nur an den Kopf langen. Nichts gegen einfältige Figuren, aber das geht zu weit, Mädchen.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Thai 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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