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Schock-Kurzfilm
Japan 1993
Alternativer Titel Kotori tachi no inai hanazono

Regie Akira Nobi
Darsteller Hino Harumi, Yasuyo Takami, Somiya Daisuke, Takayuki Harada, Yosuke Nikaidou

Länge 22 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 21.12.08
©  Bilder Japan Shock, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sechs Freunde versammeln sich zu einer kleinen Party in einer Wohnung. Ein Glas voller Drogen macht die Runde. Jeder der Teilnehmer bedient sich und schon bald schwappt die Stimmung um. Erst erzählen sich die Partygäste schreckliche Geschichten, dann beginnen sie sich gegenseitig abzumeucheln.

 

REVIEW
Das Morden im Rausch ist denn auch der einzige Inhalt dieses Kurzfilms. Regisseur Akira Nobi (Diamond Moon) verpackt die blutigen Ekeleffekte in ein ansprechendes Äusseres - das heisst Schwarzweissbilder, klassische Musik, Zeitlupe. Doch im Kern bleibt es ein klarer Nasty, ein Schocker des Schockes Willens. Eine echte Story, einen tieferen Sinn oder einen dramaturgischen Bogen sucht man in solch einem Sicko-Filmchen vergebens.

Was das Werk jedoch auszeichnet, ist ein Sinn fürs Perverse, fürs Widerliche und für den Fetisch des Abartigen. Dies zeigt er exploitativ und ohne Umwege - da wird in einer Rückblende ein frisch geborenes Baby über dem Feuer gebrutzelt, in einer anderen eine Frau platt gefahren. Dann schneidet jemand ein Herz heraus. Ein anderer kriegt den Korkenzieher in den Kopf. Auch all das wird nicht spannend eingeführt, sondern funktioniert nach dem "seht her, was ich mich getraue, euch zu zeigen"-Prinzip. Und dies wird leider rasch langweilig.

Ohne Zugang zu den Figuren, ohne Story oder inneren Zusammenhalt wird "A Garden Without Birds" zum reinen Zirkus des Schreckens. Als solcher ist er in manchen Szenen recht effektiv. Und ich muss zugestehen, dass die zu Bachs unschlagbarem Air oder anderen klassischen Stücken gezeigte Gemetzel auf eine abstossende Weise faszinierend fand. Vielleicht gerade weil hier nur ein Drogenrausch ins Extreme kippt, ohne Anspruch auf Handlungsbogen. Zudem sind manche Shots angenehm auf Fetisch-Wirkung ausgelegt und wirken daher grotesk kinky.

Es bleibt aber zu wenig. Die (farbigen) Rückblenden bringen nichts, der Schluss auch nicht. Und wenn nach gerade mal 22 Minuten der Spuk vorüber ist, bleibt nicht viel hängen. Bloss ein weiterer Schocker aus Japan - das kennt man. Wenn der hier nichts Neues zu dem Untergrund-Genre dazuzufügen hat und ausserdem nicht einmal eine halbe Stunde lang ist, gibt es keine Veranlassung, den Film zu empfehlen. Horror-Freunde auf der Suche nach einem kurzen Brutalo-Kick kommen auf ihre Kosten, aber wirklich gut macht sich das Werk nur als Hintergrund-Bilderbogen bei einer morbiden Fetisch-Party.

PS: Der Titel ist, zusammen mit Diamond Moon, der letzte Release asiatische des holländischen Labels "Japan Shock", das fortan nur noch "Shock" heisst. Kein glorioser Abschluss, auch nicht im technischen Bereich, bietet die Disk doch nur eine grässliche deutsche Synchro oder den Originalton ohne Untertitel.

PS 2: IMDB ordnet den Film unter 1992 ein, andere Quellen bei 1993, das DVD-Cover im Jahr 2000. Ich bleibe bei 93.

 

MEINE DVD
Holland, Code 0, PAL
Bild: 4:3
Ton: Japanisch
und Deutsch 2.0 ohne Untertitel

 

BESTELLEN 
Moviehouse (Liefert aus CH)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS


 

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