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2012
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Historienthriller
Südkorea 2012
Alternative Titel
Russian Coffee; 가비
Regie Chang Youn-hyun
Darsteller Kim So-yeon,
Ju Jin-mo, Park Hee-soon, Sun Yoo, Kim Hyun-ah
Zuschauer
270'500
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.8.2012
© Bilder Cinema Service,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die koreanische Halbinsel Ende desd 19. Jahrhunderts: Die russisch-koreanischen
Gauner Ilyich (Ju Jin-mo) und Tanya (Kim
So-yeon) verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit, Gold und Kaffee zu
stehlen. Als sie russischen Soldaten ins Netz gehen, werden sie vom japanischen
Offizier Sadoko (Yoo Seon) gerettet. Er rekrutiert das Pärchen für die "Mission
Gabi": Japans Geheimplan, Kaiser Gojong (Park
Hee-soon) von Joseon zu ermorden. Für Ilyich heisst das, in der
japanischen Armee zu dienen, während Tanya mit ihrem Wissen in den Bereichen
Russisch und Kaffee in den inneren Zirkel des Kaiserhofs gebracht wird. Tanya
wird bald eine Vertraute des Kaisers. Doch kann sie ihre Heimat verraten?
REVIEW
Das ausgehende 19. Jahrhundert und frühe 20.
Jahrhundert war eine der turbulentesten Perioden in der Geschichte Ostasiens,
nicht zuletzt für die Joseon-Dynastie und die Halbinsel Korea. Mit China,
Russland und Japan buhlten gleich drei Grossmächte um die Dominanz in der
Region, wobei besonders die aggressive Expansionsstrategie Japans - welche 1904
im Russisch-Japanischen Krieg mündete - das Leben einer ganzen Generation
mitprägte. Es gibt dementsprechend auch viele Spielfilme, die sich dieser Epoche
annehmen: Es ist einfach extrem dankbar, im historischen Kontext Intrigen und
Spionagegeschichten anzusiedeln.
Das tut auch "Gabi". Regisseur Chang Youn-hyun wohl Gefallen gefunden an Historischem, denn seinen frühen Kult-Thrillern liess er Hwang Jin-yi einen Kostümschinken folgen - und knüpft nun daran an. Mit mehr Erfolg, denn die Story vom versuchten Mord am koreanischen Kaiser ist stets edel anzuschauen, stark gespielt und von leiser Spannung. Die Konflikte der Personen sind meistens intim und persönlicher Natur, aber mit Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft der ganzen Region. Das hängt dem kleinsten Handeln der Personen viel Pathos an, es fliessen Tränen, es werden Reden gehalten. Der Film wirkt deswegen bisweilen etwas aufgeblasen und bleiern, ja fast überernst, aber angesichts des "Ernsts der Lage" ist dies ja durchaus gerechtfertigt.
Chang versteht es jedenfalls, die historischen Städten und die Kostüme ins beste Licht zu rücken, den Übergang von Tradition in Moderne, von Hofleben zu Krieg, von Loyalität zu Intrigen schön auszustatten. Was hier abgeht, ist immerzu von edler Inszenierung. Auch die Schauspieler tragen dieses Gefühl weiter, allen voran die schöne TV-Schauspielerin Kim So-yeon (Iris), bei der bereits der simple Akt des Kaffee-Einschenkens zu einem Ritual wird, das voller Anmut und Tradition zu stecken scheint. Ihre flüsternd-erotische Stimme dazu erledigt den Rest. Souverän auch Ju Jin-mo (A Better Tomorrow), auch wenn er manchmal etwas passiv wirkt.
Park Hee-soon gibt den Kaiser gleichermassen verletzlich wie stark. Er weiss, dass sein Land bedroht wird und eventuell der Niedergang blüht, hält aber mit Überzeugung und innerer Kraft dagegen. Das macht "Gabi" ein wenig patriotisch, aber die ganz üblen Anti-ausländischen Phrasen bleiben zum Glück aus. Es geht denn auch mehr um die inneren Konflikte der Figuren und die äusseren Konflikte Koreas. Verpackt in einen stilvollen, nicht immens spannenden, aber angesichts der interessanten Ideen auch nie langweiligen Film. Den Kult seiner Frühwerke erreicht Chang Youn-hyun damit nicht, aber fegt wenigstens die Trägheit seines Kostümreigens Hwang Jin-yi wieder weg.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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