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Liebesdrama
Frankreich / Kanada / Vietnam / China 2006
Alternative Titel
The Chinese Botanist's Daughters; Die Töchter des chinesischen Gärtners

Regie Dai Sijie
Drehbuch Dai Sijie, Nadine Perront
Darsteller Mylène Jampanoï, Li Xiao-Ran, Fu Ling-Dong, Wang Wei-Chang, Nhu Quynh Nguyen

Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.9.08
©  Bilder Universumfilm, Screenshots molodezhnaja


STORY
China Anfang der 90er-Jahre: Li Ming (Mylène Jampanoï), die Tochter eines Chinesen und einer Russin, ist im Heim aufgewachsen. Nun verlässt sie das Anwesen, um auf der Insel des Botanik-Professors Cheng (Fu Ling-Dong) ein sechswöchiges Praktikum zu absolvieren. Mit dem weisen, aber grantigen alten Mann kommt Li Ming nicht klar, umso besser versteht sie sich mit seiner Tochter Cheng An (Li Xiao-Ran). Die beiden kommen sich bald auch körperlich näher. Doch da taucht Ans Bruder
Dan (Wang Wei-Chang) auf, der in Tibet Dienst tat. Er wird vom Vater gedrängt, Li Ming zu heiraten.

 

REVIEW
Schade. Nachdem der Chinese Dai Sijie 2002 mit "Balzac et la petite tailleuse chinoise" für Aufsehen sorgte, hoffte das Publikum auf einen ebenso gefälligen Nachfolger. Doch "Les filles du botaniste" ist eine milde Enttäuschung. Ungeheuer schön in Szene gesetzt, unterlegt mit zauberhafter Musik und erzählt mit Sympathie gegenüber den homosexuellen Protagonistinnen - nur aber leider ohne einen Hauch von echtem Leben, geschweige denn Tiefgang. Die beiden Mädels sehen sich an, befummeln sich und das wars dann mit Charakterzeichnung. Man ziehe nur den überlegenen "Brokeback Mountain" als Vergleich bei und erschrickt über die Leere und Trivialität in diesem "weiblichen Gegenstück".

Schön ist der Film jedoch allemal anzusehen. Dai durfte wegen der Ächtung von Homosexualität in seiner Heimat China nicht vor Ort drehen, fing aber in Vietnam nicht minder beeindruckende Bilder ein. Die saftigen Landschaften, die schönen Frauen und die kunstvollen Arrangements: Das hat etwas. Mit 94 Minuten ist das Ganze auch angenehm kurz gehalten. Und nicht zuletzt steht hinter der Story die gute Absicht, zwei lesbische Frauen zu zeigen, die sich gegen die patriarchalische Unterdrückung wehren und ihrer Liebe freien Lauf lassen.

Wären die beiden doch nur interessanter. Die Halbchinesin Mylène Jampanoï (Valley of Flowers) und die Festlandchinesin Li Xiao-Ran (Tiger Dragon Gate) sind an sich schon nicht die besten Schauspieler, doch mit ihren dürftig ausgearbeiteten Figuren werden sie schlecht bedient. Die gegenseitige Anziehung wird zwar illustriert, aber nicht glaubhaft. Die Gefühle bleiben oberflächlich, die Darstellung eher einem Weichzeichner-Erotikfilm der Marke David Hamilton ("Bilitis") angepasst, als einem seriösen Drama. Zwar sorgen Bewegungen und Umarmungen der Damen für die Sinnlichkeit, doch der Sinn fehlt.

Um für etwas Motivation hinter der Geschichte zu sorgen, macht Dai alle Männer zu Karikaturen. Der Vater ein grantiger, wortkarger Kerl, der Sohn ein steifer Soldat, der bei der ersten Gelegenheit brutal wird. Diese Überzeichnung mag im Kern stimmen und die rigorose Ablehnung der Homosexualität in China umreissen, doch sie ist mehr als plump. Eines ernsten Films zum Thema nicht würdig. Das passt aber ins Bild: In "Les filles du botaniste" ist alles schwerfällig und mit grosser Kelle angerichtet, zwar geben sich die Aufnahmen subtil und verzaubert, doch inhaltlich sinkt der Film wie ein Klotz ab.

Man kann das Liebesdrama wegen seiner schwelgerischen Qualitäten geniessen und den verlangten Tiefgang ausblenden. Immerhin verdient Dai Sijie ja auch Lob, zwei lesbische Heldinnen in einen chinesischen Film zu bringen. Solchen sympathischen Eifer möchte man unterstützen. Wäre nur der Film drum herun weniger künstlich, weniger klebrig und weniger konstruiert, man würde dem Werk gerne ein paar Schwächen vergeben. Doch es sind schlicht zu viele. Und so bleibt nicht viel mehr als Postkartenkitsch übrig, thematisch interessant, aber in erzählerischer Hinsicht mangelhaft.

 

MEINE DVD
D, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS


 

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