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> THE FAST AND THE FURIOUS: TOKYO DRIFT
Actionfilm. USA 2006
Alternativer Titel
The Fast and the Furious 3
Regie Justin Lin
Drehbuch Chris Morgan
Produktion Neal H. Moritz
Musik Brian Tyler
Kamera Stephen F. Windon
Darsteller Lucas Black, Nathalie Kelley, Brian Tee, Sung Kang, Bow Wow,
Brian Goodman, Leonardo Nam, Koji Kataoka, Sonny Chiba, Satoshi Tsumabuki
Länge 104 Min.
US-Kinostart
16.06.2006
CH-Kinostart 13.07.2006
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 12.7.06
© Bilder Universal
STORY
Sean (Lucas Black) lässt sich von einem College-Boy zu einem Rennen überreden
und fährt dabei seinen und den Wagen des gegenübers zu Schrott. Die Polizei will
den bereits mehrfach negativ aufgefallenen Jugendlichen nun einbuchten, doch
Mama überredet die Cops zu einem Deal: Sean muss zu seinem Vater, dem Army-Lieutenant
Boswell (Brian Goodman), nach Japan ziehen, wo er sich einer strengen
Hausordnung unterzuordnen hat. Die wichtigste: keine Rennen. Doch nachdem sich
Sean mit Twinkie (Bow Wow) angefreundet hat und der ihn in die
Untergrund-Racing-Szene Tokios eingeschleust hat, ist der gute Vorsatz vergessen.
Sean flirtet die hübsche Neela (Nathalie
Kelley) an und lädt sich so den Zorn von deren Freund D.K. (Brian Tee) auf. D.K.
steht für Drifter King und der Mann ist auf der Piste kaum zu schlagen. Zudem
ist er der Neffe eines Yakuza (Sonny Chiba). D.K.s Geschäftspartner Han (Sung
Kang) sieht in Sean jedoch einen Kerl, der es mit D.K. aufnehmen kann - und
schenkt ihm ein Auto. Und trainiert ihn im Drifting.
REVIEW
Eine Langkritik zu diesem Film schreibt sich per se zäh, da sie unnütz ist.
Schliesslich liefert er genau das, was Fans wollen und Nicht-Fans frustriert:
Ein hektisch zusammengeschustertes Einerlei aus schnellen Boliden, heissen Girls
und coolen Typen. Justin Lin macht die Sache in seiner ersten grossen
Regiearbeit nach Independent-Produktionen wie "Better Luck Tomorrow" nicht
sonderlich gut, aber besser als sein Vorgänger John Singleton beim drögen "2
Fast 2 Furious". Die Story gibt nichts her, ausser den üblichen Klischees vom
rebellischen Jüngling, den draufgängerischen Aussenseitern und den
ehrentechnisch
integren Gangstern. Dazu Luder, die sich als Siegesprämie aussetzen und Wagen,
die so schön in die Kurve driften - daher auch der Titel. Wie man daraus einen
Film zimmern kann, ist eigentlich ein Rätsel.
Also braucht es diese langweilige Story vom knapp kriminellen Jungen, der in einer fremden Stadt den Leuten zeigt, wie man Auto fährt, und dabei den Respekt seines Vaters und seiner Freunde gewinnt. Verkörpert wird der Typ vom durchaus talentierten Josh Lucas, der hier leider derart hölzern auftritt, dass selbst Paul Walker daneben als Shakespeare-Mime erscheint. Und mit seinem wuchernden Körperhaar wirkt der 24-Jährige einfach ein paar Jahre zu alt für den 18-Jährigen, den er spielen sollte. Die australische Debütantin Nathalie Kelley gibt daneben ein hübsches, aber blasses Bettmäuschen ab, der in Amerika aufgewachsene Japaner Brian Tee einen eindimensionalen Schurken, der Exil-Koreaner Sung Kang einen klischeebehafteten Mentor und Rapper Bow Wow die stereotype Rolle des gut aufgelegten, schwarzen Sidekicks.
Wo eigentlich die Japaner in diesem Ensemble sind, bleibt die Frage. Aber da eh nur Englisch gesprochen wird, selbst bei den Japanern unter sich, erstaunt dieses globale vermarktbare Team, das der in Taiwan geborene Lin zusammengesammelt hat, kaum. "Echte" Japaner spielen Nebenrollen - etwa jene der dünnen, aufreizend gekleideten Pistenluder. Teenie-Schmuseboy Satoshi Tsumabuki (A Day on the Planet, Waterboys) wird auf die Rolle des Startsignal-Gebers reduziert (in den Credits witzigerweise "exceedingly handsome guy" genannt) und der legendäre Sonny Chiba auf die des mächtigen, aber ehrenvollen Gangsters. Immerhin zeigt der Altmeister seinen jungen Poser-Kollegen, wie man wirklich cool ist, ohne angestrengt in die Welt zu schauen.
Und so bleibt es eben bei dem, was Eingangs erwähnt wurde: Man mag diese Art von hirnamputierter Macho-Posse, oder man mag sie nicht. Ich mag sie nicht, doch sie kommt etwas besser weg als Teil 2 - dank dem Japan-Setting, dank einem Gastauftritt am Schluss, dank ein wenig Humor. Doch die laute Musik, der obskure Autofetisch, der gruselige Sexismus, das ärgerliche Macho-Gehabe und vor allem die schlecht geschnittenen Rennen machen auch diesen Benzin-Exzess im MTV-Stil zur Durchhalteübung für alle, die nicht beim Anblick eines aufgemotzten Evo IX, Mazda RX-8 oder Nissan Fairlady 350Z gleich ins Glücks-Koma fallen. Ganz grosszügig aufgerundete 2½ Sterne meinerseits. Teil vier möge uns erspart bleiben.
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Roger Ebert (3/4)
James Berardinelli (1½/4)
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