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Romanze
Südkorea 2005
Alternative Titel
Git: The Feather (DVD-Credits), Git
(Originaltitel), Feder (Übersetzung),
깃
Regie Il-gon Song
Drehbuch Il-gon Song
Produktion Yong-joo Lee
Darsteller Hyeong-seong Jang, So-yeon Lee, Jung-ha Jo
Zuschauer
-
Länge 79 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 2.5.05
© Bilder Lumix Media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Vor zehn Jahren hat sich der Regisseur Hyeong-seong Jang (Hyeong-seong Jang) auf
Biyang Island bei der Insel Udo in die Liebe seines Lebens verguckt. Die zwei
blieben ein Paar bis er ins Militär musste und sie nach Polen ging, um ihr
Klavierspiel zu verfeinern. Sie trennten sich worauf sie mit einem deutschen
Dirigenten zusammenzog. Doch damals haben sie verabredet, sich auf der Insel
Biyang im Zimmer 204 jenes Hotels wieder zu treffen, in dem sie sich damals
verliebten. Einen Tag vor diesem Datum, am 4. September 2004, taucht
Hyeong-seong auf der Insel auf. Das Hotel leitet ein stummer Fischer mit seiner
süssen Nichte So-yeon Lee (So-yeon Lee). Während ein Sturm aufzieht und
Hyeong-seong vergeblich auf seine Liebste wartet, fühlt er sich zur 12 Jahre
jüngeren So-yeon hingezogen, die vor Lebensfreude übersprudelt.
REVIEW
"Feathers in the Wind", das dritte
Kino-Regiewerk von Il-gon Song, ist bedeutend greifbarer als dessen Zweitling
Spider Forest.
Zudem ist der Film in einem ganz anderen Genre angesiedelt: Es handelt sich um
eine melancholische und trotzdem aufstellende Romanze von kurzweiliger,
flüchtiger Natur. Der gerade mal 70'000 Dollar teure Streifen wurde in 10 Tagen
gedreht und fühlt sich auch entsprechend an. Spontan, etwas improvisierend und
sehr natürlich. Keine grossen Effekte, kein Krawall. Der grösste Effekt liefert
vielmehr das Wetter. In der ersten halben Stunde sind Wolken, Wind, Regen und
Wellen geradezu ein Charakter des Films. Den emotionalen Zustand der Akteure in
Wetter umzusetzen (später lichten sich die Wolken) mag nach einem Drehbuch-Kniff
aus der Filmschule aussehen, kommt aber ebenfalls sehr unbekümmert herüber.
Der Film hat denn auch keine grossartige Story, keine berauschende Inszenierung - aber er fühlt sich richtig an. Besagte Naturaufnahmen werden grandios eingefangen. Obwohl ich mich hin und wieder über die leicht wackelige Kamera geärgert habe, gelingen Song ein paar Bilder von bleibendem Wert. Naturalistische, karge Natur, gemischt mit fast traumhafter Magie. Die Kompositionen sind für einen solch "kleinen" Film wirklich umwerfend.
Doch das grösste Lob müsste wohl an die Akteure gehen. Hyeong-seong Jang (Spider Forest, Springtime) und So-yeon Lee (Untold Scandal) spielen sich sozusagen selber und wirken in ihrer Rolle auch extrem unbefangen. Was zu einem prätenziösen Insulaner-Drama hätte werden können, entpuppt sich dank dem zärtlichen, lebensnahen Spiel der Akteure vielmehr als belanglose, unverfängliche, aber extrem reizvolle und berührende Romanze. Man kann gar nicht anders, als nach den 79 Minuten glücklich zu lächeln, zumal Song "Feathers in the Wind" mit einem erlösend glücklichen Schlussbild beendet.
"Feathers in the Wind" ist Independent-Kino im besten Sinne des Wortes. Durchaus ambitioniert, aber nie verkrampft. Die Mischung aus beeindruckenden Natur-Bildern, lockeren Darbietungen, tollen Tango-Einlagen und unverfälschter Geschichte dringt mit Leichtigkeit zum Zuschauer durch. Da stört das Klischee vom introvertierten Künstler und seiner lebensfrohen Muse genauso wenig wie der Mangel an echtem Tiefgang. Zurücklehnen, angucken, geniessen.
MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Letterboxed Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.
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