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> ELIPPATHAYAM
Drama. Indien. Malayalam
Alternativer Titel
The Rat Trap
Regie Adoor Gopalakrishnan
Drehbuch Adoor Gopalakrishnan
Produktion Ravi
Musik M. B. Srinivasan
Kamera S. Ravi Verman
Darsteller Jalaja, Karamana Janardanan Nair, Rajam K. Nair, Sharada
Länge 116 Min.
Kinostart 1981
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.8.08
© Bilder Second Run,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Unni (Karamana Janardanan Nair) ist der letzte Nachkomme einer einst mächtigen
feudalen Familie in Kerala. Sein Anwesen erstrahlt heute nicht mehr in Glanz und
der Hausherr selbst lebt zurückgezogen mit seinen Schwestern Sridevi (Jalaja),
Janamma (Rajam K. Nair) und Rajamma (Sharada). Die drei gehen auf ihre Weise mit
den neuen Umständen um: Die junge Sridevi rebelliert und will das Haus
verlassen, die ältere Janamma will sich ihren Anteil am Gut erkämpfen und die
mittlere Rajamma dient ihrem Bruder wie eine Sklavin. Die Macht, die er über sie
hat, ist das einzige Relikt seiner früheren Herrschaft. Deshalb nutzt er sie
gnadenlos aus. Doch Unni wird in dieser eingeschlossenen Welt immer paranoider
und einsamer.
REVIEW
Der 1941 geborene Adoor Gopalakrishnan (Nizhalkkuthu)
wird von vielen Kritikern als Nachfolger von
Satyajit Ray gefeiert. Diese
immergleiche Reduktion von Indiens Nicht-Mainstream-Film-Ausstoss auf Ray als
seinen leuchtenden Pol spiegelt jedoch primär den Mangel an Alternativen wider:
Es gibt in Indien keinen weltweit so anerkannten und künstlerisch gefeierten
Filmemacher wie Ray. Alle anspruchsvollen Filmer werden entsprechend an ihm
gemessen. Doch Gopalakrishnans Kino ist tief verwurzelt in seiner Heimat Kerala.
Das Kino dieses südindischen Bundesstaates spiegelt zwar oft jenes des
nördlicheren Westbengalen wieder, aus dem Ray stammt, doch es gibt auch
Unterschiede. Schon nur die Optik unterscheidet sich, ist doch Kerala ländlicher
und feuchter, das ergibt einen ganz eigenen Look.
Mit seinem dritten Spielfilm, seiner ersten Arbeit in Farbe, etablierte sich Gopalakrishnan endgültig als eigenständige Stimme im indischen Alternativkino. Das Drama heisst "Elippathayam" oder "Rat-Trap" und handelt von der seelischen und emotionalen Isolation eines Mannes, aber auch vom Niedergang des feudalen Systems in Kerala und dem Aufbruch in die demokratische Zukunft. Letzteres bildet die Rahmenhandlung der Geschichte und ist in metaphorischer Form auch Antrieb des Finales, bei dem Unni mehr und mehr in die Rolle der Ratten hineinwächst, die im Verlauf des Films immer wieder gefangen und ertränkt werden. Er ist gefangen in seinem Anwesen und wird befreit von den Menschen, der demokratischen Massen.
Diese politische Leseart bereichert "Elippathayam", macht ihn aber noch lange nicht zu dem Meisterwerk, als das es manche Kritiker hinstellen. Der Film ist überaus sperrig, die Figurenzeichnung rudimentär, die Inszenierung geprägt von Nahaufnahmen und einfachen Kompositionen. Diese könnten Kraft entwickeln, wenn die Dramaturgie mehr Drang besitzen würde. Die gemächliche Umsetzung und das bisweilen distanzierte Auge des Regisseurs sorgen aber eher für ein einlullendes Gefühl und mangelnde Dichte. Worauf der Film hinaus will, ist schnell klar und man fühlt sich in der Zwischenzeit mehr als nur gelangweilt, wenn sich der Alltag der Protagonisten wiederholt - denn der ist meist nicht spannend.
"Elippathayam" ist solide gefilmt, gut gespielt und in seinen Ideen durchaus reizvoll. Doch bei der Umsetzung hapert es. Er wirkt, wie viele indische Kunstfilme, eine Spur zu selbstgefällig. Die Zuschauer haben sich gefälligst dem langsamen Erzähltempo und dem teilweise zu nichts führenden Inszenierungsstil anzupassen, schliesslich versteckt sich in all dem ja auch etwas Wertvolles. Ja, das tut es, doch es ist zu wenig für eine fast zwei Stunden dauernde Durchhalteübung. Bei Ray, um zu ihm zurückzukommen, steckt viel mehr Dichte - emotional, intellektuell oder soziologisch - in der Geschichte drin. Das also, was man hier vermisst. Gopalakrishnan ist dementsprechend kein zweiter Ray, dafür ist er nicht gut genug. Aber er macht solide Kunstfilme, die eines garantiert erreichen: Sie regen zum Nachdenken an.
MEINE DVD
Second Run (GB), Code 0, PAL
Bild: 4:3
Ton:
Malayalam mono mit englischen Untertiteln
Disk Rating * * * (Solides Bild, manchmal etwas
unscharf und dunkel)
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EXTERNE REVIEWS
imdb
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