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1999
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Drama
Singapur 1999
Alternative Titel
Dja hong
Regie Kelvin Tong, Jasmine Ng Kin-Kia
Darsteller Benjamin Heng, Alvina Toh, Joseph Cheong, Ferris Yeo, Mark Lee
Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.4.08
© Bilder innoform,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Boy
(Benjamin Heng) hat einen lausigen Job und flieht darum in Tagträume, in denen
er Martial-Arts kämpft. Um sich etwas abzulenken von seinem tristen Leben
kurvt
er
mit seinem Motorrad durch Singapur, oft begleitet von seinem Kumpel Gu (Joseph
Cheong). Der lässt sich eines Tages mit Gangstern ein und zieht dadurch auch Boy
ins Schlamassel. Doppelt dumm, weil Boy gerade eine Liebe zur Studentin Girl
(Alvina Toh) entwickelt, die in einem Kopiershop arbeitet.
REVIEW
Mit "Eating Air" gab der ehemalige Filmkritiker Kelvin Tong (1942)
sein Spielfilm-Regiedebüt. Assistiert von Cutterin Jasmine Ng rebellierte er
cineastisch gegen die Strenge und Aufgeräumtheit seiner Heimatstadt - etwas, was
vier Jahre später Royston Tan mit 15 noch
viel konsequenter betrieb. Co-Regisseurin Ng erklärte im Interview "Singapurer
zu sein ist ein Privileg und eine Tragödie" - und die Jugendlichen
repräsentieren für sie das grösste Drama. Gefangen im totalitären Staat. Boy
begehrt dagegen auf, indem er mit seinem Motorrad den Duft der Freiheit spüren
will oder ineffizient in einem Spielsalon herumhängt. Für die Gesellschaft hat
er wenig übrig, sogar mit seinen Eltern wechselt er am Morgen kein Wort, sondern
fantasiert, wie er sie als Schwertkämpfer meuchelt (eine der schönsten Szenen
zeigt ihn im Kampf gegen Mama, die gerade aus einem Küchengerät eine Fliegende
Guillotine macht).
Doch seine Rebellion ist nicht politisch geprägt. Es ist ein zielloses Unangepasst-Sein. Daher wirkt "Eating Air" auch nicht verkrampft daraus ausgerichtet, eine Botschaft vermitteln. Locker und verspielt schildert er das Leben eines jungen Singapurers, seines Alltags, seiner Konflikte - und vor allem seiner Liebe. Zwischen ihm und Girl entsteht eine archetypische Grossstadtromanze, wie sie auch in Filmen aus Hongkong oder Tokio zu ablaufen könnte. Vor den urbanen Strassenschluchten und Neonlichtern schrumpft die Beziehung zum Austausch kleiner Nettigkeiten. Eine zärtliche Berührung beim Motorradfahren muss genügen. Mehr scheint vorerst nicht drin. Die Flüchtigkeit der Liebe scheint hier jedoch etwas gesucht. Die Figuren verhalten sich wie in einem Wong-Kar-Wai-Film ohne deren Gewicht zu haben. Die Melancholie wirkt eher aufgesetzt als verdient.
Doch über weite Strecken unterhält "Eating Air" ganz gut. Die Schauspieler agieren unverkrampft (Benjaming Heng deutlich überzeugender als Alvina Toh), die Stadt bietet einen ansprechenden Hintergrund für die lebendigen Bilder und die Story schwankt angenehm zwischen Ernst und Humor. Nur das Ende kommt etwas gar abrupt und hinterlässt leicht ratlos. Gerade weil der Film sonst wenig prätentiös ist und seinen Anspruch in leicht zugänglichem Material und realistisch wirkendem Hokkien-Slang versteckt, wirkt der Schluss gesucht. Nichtsdestotrotz ein sehenswerter Film und vor allem ein interessantes Porträt einer Stadt und ihrer Jugend.
MEINE DVD
Singapur, Code 3, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Hokkien/Mandarin/Englisch mit nicht ausblendbaren englischen und chinesischen Untertiteln.
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