Double Xposure (China, 2012)

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Thrillerdrama
China 2012
Alternative Titel Erci puguang; Double Exposure; 2次曝光

Regie Li Yu
Darsteller Fan Bingbing, William Feng Shaofeng, Joan Chen Chong, Huo Siyan

Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Song Qi (Fan Bingbing) arbeitet in einer Schönheitsklinik, ihr Freund Liu Dong (William Feng ) ist dort der Chefarzt für plastische Chirurgie. Doch diese vermeintlich glückliche Beziehung geht in die Brüche, als Song Qi herausfindet, dass ihr Liebster sie mit ihrer besten Freundin Zhou Xiaoxi (Huo Siyan) betrügt! Song Qi konfrontiert ihre Freundin mit diesem Verrat. Es kommt zum heftigen Streit, in dessen Folge Zhou Xiaoxi stirbt. Das treibt Song Qi in den Wahnsinn und auf der Flucht fährt die den herbeigerufenen Polizisten tot. Als sich Song Qi schweren Herzens stellt, wird ihr gesagt, Zhou Xiaoxi wie auch der Cop lebten noch.

REVIEW
Regisseurin Li Yu weicht nicht von ihrem Kurs ab: Nach Lost in Beijing und Buddha Mountain präsentiert sie abermals ein stilvolles Werk mit Hang zum Prätentiösen und Fan Bingbing in der Hauptrolle. Das Thema mag variieren, aber die Atmosphäre bleibt. Ebenso wie der Frust, denn wir haben es bei dieser Sechst-Generations-Regisseurin mit einer talentierten Künstlerin zu tun, die aber zu sehr auf bedeutungsschwangere Skripts setzt. Mit dem richtigen Material hätte sie das Zeug in sich, einen wirklich guten Film zu drehen. "Double Xposure" ist freilich nicht dieser Film, was ihn aber nicht davon abhielt, zum ersten kommerziell richtig erfolgreichen Eintrag in Li Yus Kanon zu avancieren.

Das liegt sicher auch an Fan Bingbing, die in ihrer Heimat grosse Popularität geniesst. Sie spielt nicht gerade umwerfend, aber diese Art von leicht neben den Schuhen stehenden Frauen verkörpert sie mühelos. Das Spannendste an ihrer Figur wäre, dass sie in einer Schönheitsklinik arbeitet, und Tag für Tag Menschen dazu verhilft, ihr vermeintlich entstelltes oder hässliches Äusseres zu korrigieren. Ihr Auftrag ist die Perfektion, ist das Makellose. Dass ausgerechnet sie das Hässliche im Innern der ihr am nächsten stehenden Menschen entdecken muss, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ebensowenig, dass sie danach eine Art Schizophrenie entwickelt, und sich selbst nur noch verfremdet wahrnimmt.

Das Spiel mit Wahrheit und Einbildung, mit Realität und Fiktion, mit Äusserem und Innerem - das wäre immens reizvoll. Doch in "Double Xposure" sind es nur Ideenfetzen, die dahingehend präsentiert werden. Ausformulieren will Li Yu nicht, doch auch als Zuschauer hat man bald wenig Lust, diesem Irrweg zu folgen. Ab der Mitte, wenn wir in die Vergangenheit der Protagonistin eintauchen, verliert der Film dann vollends an Kraft, und es schleichen sich Längen sowie melodramatische Klischees ein. All dies natürlich stets stilvoll verpackt, denn Li Yu hat ein Flair fürs Cineastische, ein gutes Auge für Kompositionen - anders als viele ihrer Regie-Kollegen der Sechsten Generation, die lieber auf Digital-und-Billiglook abfahren.

"Double Xposure" ist auf jeden Fall nie billig. Er strahlt Klasse aus, bei der Wahl der Drehorte in der Stadt, am Meer und auf dem Land, bei der Komposition der Bilder und bei den Akteuren um Fan Bingbing. Doch letztendlich nützt eben all das nicht mehr so viel, wenn die Geschichte so kalt lässt und ins Prätentiöse abdriftet. Flüstermonologe ins Leere, Dialoge von abgehobener Poesie und Figuren, die nicht mehr sonderlich nachvollziehbar handeln: Das saugt die Energie aus dem Film. Ähnlich wie bei Lost in Beijing bleibt also ein etwas ungutes Gefühl. Man weiss, dass man hier etwas Gehalt- und Stilvolles gesehen hat. Aber auch etwas Gelungenes? Durchdachtes? Empfehlenswertes? Eher weniger.

MEINE DVD
China, Code 6, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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Yesasia (Liefert aus HK)

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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