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2000
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Samuraifilm
Japan 2000
Alternativer Titel
-
Regie
Kon Ichikawa
Drehbuch Kon Ichikawa,
Akira Kurosawa, Keisuke Konoshita, Masaki Kobayashi
Darsteller Koji Yakusho, Yuko Asano, Bunta Sugawara, Ryudo Uzaki,
Tsurutaro Kataoka
Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 16.9.07
© Bilder AnimEigo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Samurai Koheita Mochizuki (Koji Yakusho) hat den Übernamen Dora-Heita, weil
er als Lebemann bekannt ist. Als er beauftragt wird, als Magistrat den
Horisoto-Distrikt aufzuräumen, sind die örtlichen Samurai verwirrt. Ausgerechnet
ein solcher Tunichtgut soll den verkommensten Bezirk Japans von Sex, Glücksspiel
und Korruption reinigen? Was niemand weiss: Koheita hat dieses Image von sich
absichtlich durch seinen Kumpel Senba (Ryudo Uzaki)
verbreiten lassen, damit er freier seiner Arbeit nachgehen kann und besser an
die Gangsterbosse um Nadahachi (Bunta Sugawara) herankommt. Doch die Ankunft
seiner ehemaligen Geliebten, der Geisha Kosei (Yuko Asano), könnte seine
Mission gefährden.
REVIEW
Im Jahr 1969 gründeten vier der grossen Regisseure Japans
ihre eigene Produktionsfirma namens "Yonki no kai": die vier Musketiere.
Beteiligt waren Akira Kurosawa, Kon Ichikawa,
Masaki Kobayashi ("Harakiri") und Keisuke Kinoshita (Ballad
of Narayama). Nach dem Flop ihres ersten Releases,
Kurosawas "Dodes 'kaden" (1970) war es mit der Kooperation aber bereits wieder
vorbei. Das gemeinsame Skript der vier Regisseure, eine Adaption von Shugoro
Yamamotos "Diary of a Town Magistrate" namens "Dora-heita", verschwand in der
Versenkung. Erst im Jahr 2000, nach dem Tod seiner drei Kollegen, nahm sich Kon
Ichikawa, mittlerweile 84-jährig, des Stoffes an.
Das Meisterstück, das der Film 1969 vielleicht geworden wäre, ist "Dora-heita" freilich nicht. Ichikawa selbst hatte seine besten Jahre bereits hinter sich und ohne aktive Hilfe seiner Kollegen blieb der Film letztendlich seiner, trotz Story-Inputs von Kurosawa, der vom selben Autor selbst schon Filme adaptierte ("Sanjuro", "Red Beard"). Vielleicht wirkt der Film daher etwas dialoglastig und bei der Action zurückgenommen. Grösstes Manko aus meiner Sicht ist aber die Optik. Zwar gelingen Ichikawa und Yukio Isohata, seinem Stamm-Kameramann seit 1984, ein paar edle Einstellungen und auch die Kompositionen sind manchmal überaus reizvoll - doch selten ragt dies über TV-Niveau hinaus. Dem ganzen Film fehlt visuelles Flair, fehlt das gewisse Etwas.
Auch schauspielerisch ist wenig Begeisterungswürdiges zu sehen. Der charmante Koji Yakusho (Shall We Dance?, "Babel", Cure) gibt die Hauptfigur in seinem ersten Samurai-Film zwar mit einem angenehmen Mix aus Spürsinn und Komik, doch besonders kraftvoll wirkt die Performance nicht. Selbiges gilt auch für die Nebendarsteller wie den ehemaligen Yakuza-Star Bunta Sugawara. Doch wie bei den Bildern und der Inszenierung: Man spürt die Routine, man bekommt hier solides Kino geboten, das ist klar. Und der Plot mit seinem skurrilen Helden birgt immerhin ein wenig Mut. 1969 wäre er sicher noch revolutionärer gewesen, heute entlockt er eher ein Schmunzeln. Überhaupt: Ich gäbe viel drum, die Urversion zu sehen, mit dem Zusammenschluss der vier Regisseure, womöglich edel gefilmt und glänzend besetzt. Aber leider müssen wir uns ja mit diesem Nachzügler zufrieden gehen.
Das soll nicht zu negativ klingen - schliesslich ist "Dora-heita" unterhaltsam und kompetent gemacht. Aber es schwingt eben immer auch etwas Wehmut mit beim Gedanken, was hätte sein können. Was ist, ist immerhin ein sehenswerter kleiner Samurai-Film mit Witz, wenig Action, gelungenen Dialogen und guten Akteuren. Blendet man die Hintergrundgeschichte aus, kann man daran durchaus seinen Spass haben.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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