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2010
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Drama
Südkorea / Frankreich 2010
Alternative Titel
La rivière Tumen; Dooman-gang;
두만강
Regie und Buch Zhang Lu
Darsteller
Cui Jian, Yin Lan, Li Jinglin, Lin Jinlong, Jin Xuansheng
Zuschauer
910
Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.2.2012
© Bilder Widemedia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der zwölfjährige Chang-ho (Cui Jian)
lebt mit seiner stummen Schwester Soon-hee (Yin Lan) und seinem Grossvater (Lin
Jinlong) an der chinesisch-nordkoreanischen Grenze. Nahezu jeden Tag erleben
sie, wie Nordkoreaner über den zugefrorenen Tumen-Fluss zu ihnen in die
chinesische Provinz Yanbian flüchten. Auch der Bub Jeong-jin (Li Jinglin), im
gleichenAlter wie Chang-ho, überquert regelmässig den Fluss: Um auf der anderen
Seite Essen für seine kranke Schwester zu organisieren. Bei seinen Trips
freundet er sich mit Chang-ho an. Sie spielen und lernen voneinander. Doch immer
schwebt die Gefahr über ihnen, dass Jeong-jin entdeckt wird.
REVIEW
Denn im Gegensatz zu "Iri" weiss
Zhang diesmal die Bildsprache wieder gut einzusetzen, viele der Kompositionen
wirken edel und sorgen für optische Reize. Auch die Schauspieler überzeugen mit
einem mehr oder weniger naturalistischen Spiel, auch wenn hier einmal mehr
gedämpfte Zurückhaltung mit Subtilität verwechselt wird, und die Charaktere
daher oft etwas benommen durch die Welt gehen. Doch da fangen denn auch die
Probleme an, denn "Dooman River" steckt so voller Metaphern, dass man ihn als
Polit-Parabel kaum mehr ernst nehmen kann. Viele Figuren scheinen wie
gelähmt, die Schwester ist stumm wegen des Horrors am Tumen-Fluss, der
Grossvater sagt auch nicht viel. Dann der trennende Fluss, die verbindende
Brücke, die klirrende Kälte, die fehlende Sonne. Alles bemühte, ja fast
aufdringliche Bilder. Und richtig abstrus wirds dann, wenn ein Kerl durch
Propaganda am Fernsehen zu einer Vergewaltigung getrieben wird. Das ist Zhang
Lus Vorstellung von Gesellschaftskritik? Dabei steckt ja durchaus viel
Potential darin. In der Provinz Yanbian leben etwa ein Drittel Koreaner und die
hegen Sympathien für die gepeinigten Mitmenschen jenseits der Grenze. Material
für Dramatik, für Kritik am System, aber auch für Versöhnungsaufrufe. All das
kommt vor, jedoch ins Langweilige pervertiert durch die lethargische und
dramaturgisch leerlaufende Inszenierung Zhangs. Er kann Bilder gestalten, er
kann Themen anpacken, aber er kann einfach keine guten Filme machen. Dass
"Dooman River" reines Mittelmass ist, und dennoch seine bisher beste Regiearbeit
markiert, sagt eigentlich genug aus.
Hat der Film schon angefangen? In der ersten Minute sehen wir nur ein Standbild
und vernehmen kaum einen Ton, bevor endlich Figuren ins Bild kommen.
Kunstfilm-Alarm! Und die Sirenen gehen absolut zurecht los, denn "Dooman River"
stammt vom Ex-Dichter Zhang Lu - dem Korea-Chinesen, der schon mit
Desert Dream und dem kaum auszuhaltenden
Iri zu Tode gelangweilt hat. Die Franzosen, ja wer denn
auch sonst, haben ihm nun ein neues Werk finanziert. Eines, das sich formidabel
in das bisherige Oeuvre von Zhang einreiht. Aber dies immerhin etwas
überzeugender.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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