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Historiendrama. UdSSR
Alternative Titel Don Quixote; Don Quijote; Дон Кихот
Regie Grigori
Kozintsev
Drehbuch Yevgeni Shvarts nach dem Roman von Miguel de Cervantes y
Saavedra
Musik Kara Karayev
Kamera Apollinari Dudko, Andrei Moskvin
Schnitt Ye. Makhankova
Darsteller Nikolai Cherkasov, Yuri Tolubeyev, Serafima Birman, Lyudmila
Kasyanova,
Svetlana Grigoryeva, Vladimir Maksimov, Viktor Kolpakov, Tamilla Agamirova
Länge 102 Min.
Kinostart 1957
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
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©
Text Marco, molodezhnaja 6.10.2012
© Bilder Mr. Bongo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Spanien im Mittelalter: Der Landbesitzer Alonso Quixano (Nikolai Cherkasov)
versinkt völlig in Abenteuerromanen und Heldengeschichten. Seine Nichte
(Svetlana Grigoryeva) und die Haushälterin (Serafima Birman) fürchten langsam um
seinen Geisteszustand. Und tatsächlich hält sich der Alte bald selbst für einen
heldenhaften Ritter namens Don Quixote de La Mancha, der für Gerechtigkeit und
Wahrheit kämpft. An seine Seite gesellt sich der pummelige Sancho Panza (Yuri
Tolubeyev) auf seinem Esel. Zusammen reiten sie durchs Land, retten einen Buben
vor den Schlägen seines Vaters, bewahren die Lady Altisidora (Tamilla Agamirova)
vor vermeintlichen Entführern, befreien undankbare Todeskandidaten von ihren
Ketten. All das setzt dem Duo langsam zu, und sie suchen Zuflucht in einer
Herberge. Dort wird Quixote verspottet, er will aber dennoch die Unterdrückten
befreien.
REVIEW
Ob unter harter oder weniger harter
Kommunisten-Führung waren die sowjetischen Regisseure immer sehr dankbare
Abnehmer von Literaturvorlagen. Zwar griff die staatliche Zensur immer wieder
ein, wurden Inhalte deswegen verändert, doch etliche Meisterwerke und Klassiker
entwuchsen dieser Zeit. Grigori Kozintsev (1905-1973,
Novyy Vavilon), der später die Shakespeare-Werke
"King Lear" und "Hamlet" verfilmte, sprang auch auf diesen Zug auf - 1959 mit
"Don Kikhot" nach dem legendären Roman des Spaniers Miguel de Cervantes y
Saavedra (1547-1616). Erstaunlich ist dabei, dass dies vielleicht die Adaption
ist, die dem Geist des Stoffes am nächsten kommt.
Gedreht wurde in der Region Krim, wo die Hügellandschaft den spanischen
Trockengebieten nicht nur nahe kommt, sondern diese sogar noch etwas weiter
macht, epischer sogar. Kozintsev setzt denn auch logischerweise stark auf
Panorama-Shots, man kann es ihm kaum verübeln angesichts der schönen Motive. Die
Schauspieler setzen sich dennoch gegen die Optik immer mal wieder durch, nicht
zuletzt deswegen, weil sie sich so gut ergänzen: Nikolai Cherkasov (1903-1966),
der legendäre Stars der Klassiker "Aleksandr Nevskiy" und "Ivan Groznyy", gibt
den alten Ritter als gebrechlichen, spindeldürren Kerl, der trotz des Spottes
und der Gewalt, die ihm entgegen schwappen, seine Würde bewahrt.
Yuri Tolubeyev indes ist sein pummeliger Begleiter, der immer wieder für Pointen
sorgt, ohne Sancho Panza zur Witzfigur zu degradieren. Er ist die Stimme der
Realität, der Kontrast zur ausufernden Fantasie von Don Quixote. Die Dialoge
zwischen den beiden verschiedenen Archetypen bildet die Grundlage für die
Leitthemen des Romans - Realismus vs. Fantasie. Pragmatismus vs. Idealismus.
Alleine dieses Zusammenspiel hebt "Don Kikhot" schon in den Rang einer
gelungenen Verfilmung. Doch das Werk hat noch mehr zu bieten. Da wäre die
Kameraarbeit, die nicht nur die Krim-Weiten blendend einfängt, sondern auch
guten Gebrauch von Personen, Gebäuden und Schatten macht. Alles wirkt immerzu
edel komponiert.
In manchen Sequenzen wird zuviel geredet, daher wird der Film etwas
theatralisch, obwohl Nikolai Cherkasov frei von Pathos spielt und auf
übertriebene Gesten meistens verzichtet. Und Fantasy-Elemente würde man sich
auch etwas mehr wünschen, diese werden primär verbal herübergebracht - viel aus
Gründen des Budgets oder der vorhandenen Technik. Doch das mindert den Charme
dieser kurzweiligen, gut gespielten und souverän inszenierten Adaption nur zu
einem kleinen Teil. Für Cineasten und Unterhaltungsfreunde hat "Don Kikhot" also
gleichermassen viel zu bieten. Und all jene, die das klassische sowjetische Kino
als träge und politisch verbrämt abtun, ist dieses Werk auf jeden Fall eine
angenehm Überraschung.
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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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