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Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Heimat Ausland (Übersetzung)

Regie Dev Anand
Drehbuch Dev Anand, Suraj Sanim
Produktion
Dev Anand
Songs Rajesh Roshan
Kamera D.K. Prabhakar
Choreografie Madhav Krishna
Darsteller Dev Anand, Tina Munim, Ajit, Pran, Prem Chopra, Amjad Khan, Bindu,
Mehmood, Tom Alter, Sujit Kumar, Shreeram Lagoo, Indrani Mukherjee, A.K. Hangal
Länge 158 Min.

Kinostart 29.6.1978
Box office classification
Above Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 28.4.07
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sameer Sahni (Pran), ein freundlicher Mann aus dem Punjab, verlässt seine Heimat, um in London eine Existenz aufzubauen. Er kauft sich ein Pub, das er zum Treffpunkt für Inder und Engländer umgestalten will. Da seine Finanzen nicht ausreichen, nimmt Sameer den zwielichtigen Gurnam (Ajit) als Partner an Bord. Der betreibt mit Hilfe seiner Gehilfen Sylvia (Bindu) und Bansilal (Prem Chopra) ein kriminelles Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Inder illegal ins Land zu holen und sie danach auszunutzen. Als Sameer hinter die Geschäfte seines Partners kommt, wird er von Gurnam erstochen. Es gelingt ihm noch, einen blutverschmierten Brief nach Indien zu verschicken, dann stirbt er. Von dem Brief alarmiert reist Sameers jüngerer Bruder Veer (Dev Anand) nach London und nimmt Ermittlungen auf. Hilfe bekommt er von Shabnam (Tina Munim), die Gurnams Frau hätte werden sollen, sich aber am Flughafen mit Veer in Sicherheit begeben konnte. Schon bald ist den beiden klar, dass Gaunam ein
fieses
Spiel treibt. Sie wollen ihn in die Falle locken und nehmen beide eine Arbeit in seinem Pub an.

 

REVIEW
Trotz des auf den ersten Blick patriotischen Titels ist "Des Pardes" keine Weiterführung des im indischen Kino der 60er und 70er sehr populären Anti-westlichen Themas, wie es etwa in Manoj Kumars Purab Aur Pachhim zu bestaunen ist. Im Gegenteil: Der Titel sollte vielmehr als "Heimat im Ausland" interpretiert werden und handelt davon, dass Desis, als im Ausland lebende Inder, in Harmonie mit ihren neuen Nachbarn leben können - trotz kultureller Unterschiede. Genau diese streicht Superstar Dev Anand in seiner fünften Regiearbeit denn auch mehrfach etwas plump heraus, so gibt es im frechen Lied "Jaisa Des" eine Montage, die London als Metropole voller Sex zeigt. Die Kamera erhascht dabei Fassaden von Erotikshops und sogar ein Poster mit einem nackten Busen! Kurz davor gibts auch noch einen Lippenkuss. Beides sehr gewagt für 1978, aber Dev lotete schon immer gerne die Grenzen aus.

Ansonsten läuft vieles auf Autopilot, aber durchaus unterhaltsam. Vor allem die erste Stunde ist sehr gut. Pran mal als netten Menschen zu sehen, ist angenehm, Ajit und Bindu geben herrlich übertriebene Schurken ab und Dev spielt am Anfang so überdreht, dass man, wenn man ihn nicht besser kennen würde, vermuten könnte, er verkörpere einen geistig angeschlagenen Menschen. Sein Dauergrinsen mit Zahnlücke, seine schrägen Hüte und seine teilweise ungelenken Bewegungen (die Szene, in der Pran ihm Holi-Farbe ins Gesicht schmiert, killt mich!) machen ihn beinahe zur Witzfigur. Doch das pendelt sich danach bald ein, spätestens in London ist Dev ganz der Alte. Und er bekommt die süsse Tina Munim (Lootmaar) an seine Seite, eine weitere der vielen guten Anand-Entdeckungen  Dev hat genügend Verstand, sie nicht als seine Geliebte einzuführen, immerhin ist sie um die 20 und er 55, dadurch bleibt der Film ohne romantischen Einschlag. Den einzigen im amourösen Stil inszenierten Song hat Dev mit Indrani Mukherjee - die Prans Frau spielt. Olala.

Ebenfalls in der Anfangsphase kann man eine Reihe herrlicher Details bestaunen. Da wäre etwa die mörderische schwarze Katze, die sich an Ajits Hals festkrallt, als habe sie einmal zu viel das Killerhäschen aus "Monty Python and the Holy Grail" gesehen. Unbezahlbar auch Ajits hysterischer "Kampf" mit diesem Plüschtier, das später noch einmal vorkommt und selbst als tot herum liegende Katze von einem Plüschtier dargestellt wird. Nicht minder künstlich: Die helle Augenfarbe von Bindu. Anscheinend war 1978 das Jahr der hellblauen Augen bei den Tanz-Diven, denn zwei Wochen vorher startete Don mit Helens hellen Linsen. Interessanterweise spielte Ex-Dauerschurke Pran auch in jenem Film einen netten Zeitgenossen. Damit hat es sich dann aber auch schon fast mit den Parallelen.

Ins Strudeln gerät "Des Pardes" erst um die Mitte. Wenn Dev den Job im Pub annimmt, sinkt die Spannungskurve und der Film läuft sich etwas tot in Nebenhandlungen und Songs. Er bleibt interessant, verliert aber seine Raffinesse, bevor er gegen Schluss dann wieder anzieht. Mit den massiven Hängern im Mittelteil und ein paar doch eher trashigen Momenten, taugt "Des Pardes" denn auch weniger als ernstzunehmender Thriller zum Thema illegale Einwanderung, denn als Bollywood-Masala und Dev-Anand-Vehikel. Die Stars sind gut aufgelegt, die Inszenierung ist solide, ein paar angesprochene Themen wecken Interesse, die Songs von Rajesh Roshan sind gelungen. Und drei Dinge wird man danach so schnell auch nicht vergessen: Bindus giftige Augen, Devs grelle Hüte - und das plüschige Mörderkätzchen.

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Einige Störungen und zu viele digitale Artefakte wie Verpixelung und Nachzieheffekte).

 

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nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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