Demeking - The Sea Monster (Japan, 2009)

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Drama
Japan 2009
Alternative Titel Demekingu; デメキング

Regie Kotaro Terauchi
Darsteller Takeshi Nadagi, Kohei Kiyasu, Hiroshi Yamamoto, Manami Honjo

Länge 100 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Kame (Kohei Kiyasu) wird von den gleichaltrigen Schülern stets gehänselt und gar verprügelt. Darum verbringt der geistig etwas langsame junge Mann seine Zeit am liebsten mit den Primarschülern aus dem Küstendorf. Bei einem ihrer Abenteuer treffen die Kids auf Hachiya (Takeshi Nadagi), einem erwachsenen Aussenseiter, der sich seit Jahren körperlich trainiert: Dies ist seine Vorbereitung auf das Jahr 2019, wenn das ausserirdische Monster Demeking über Japan herfallen soll. So jedenfalls sagte es ihm in den 70ern ein Brief in einer Flaschenpost vorher.

REVIEW
Gleich vorweg: Dem Titel und der Vermarktung in Amerika zum Trotz - "Demeking" ist kein Monsterfilm. Er bedient sich zwar eines typischen Kaijus, in diesem Fall einer riesigen Schnecke aus dem All, doch die taucht kaum auf. Und ihr Auftritt steht eh unter einem dubiosen Vorzeichen. Nein, worum es hier geht, ist Einsamkeit. Die Helden sind zwei Aussenseiter, deren Status ausserhalb der Gesellschaft sich nahezu in jeder Einstellung manifestiert. So hängt Kame mit jüngeren Kindern rum, weil die ihn akzeptieren - die grösseren verprügeln ihn. Er flieht gerne in Visionen, er hat keine richtigen Ziele im Leben.

Genauso Hachiya, der verrückt sein könnte, und wenn nicht, dann doch immerhin so auf die Ankunft des Monsters erpicht, dass er vergessen hat, wie man lebt. Diese beiden Männer stehen im Zentrum des Films, umgeben von einsamen Strassen, verrauchten Industrieanlagen oder menschenleeren Freizeitparks. "Demeking" ist ihr Drama, und das titelgebende Monster lediglich Ausdruck ihrer Hoffnungen. Das Unding bringt ihnen ein wenig Fokus ins Leben, vielleicht hat Hachiya es sogar nur erfunden, um den Leidensgenossen etwas abzulenken von seinem beschissenen Alltag.

"Boys Love"-Regisseur Kotaro Terauchi behält manches offen und präsentiert auch am Ende verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Dies frustriert ein wenig, doch mir gefiel der leise apokalyptische Touch, der wohl schon auf die Manga-Vorlage von Takashi Imashiro zurückgeht. Ich habe ein kleines Faible für diese grossen Geschichten, bei denen die Welt auf dem Spiel steht, sich aber auf ganz persönliche, kleine Dramen herunterbrechen lassen. Beispiele von ganz anderer Art und ganz anderer Qualität wären etwa die superteure 20th Century Boys-Reihe aus Japan oder der geniale Save the Green Planet aus Korea.

Vor allem letzterer weist ein paar Parallelen auf, weiss doch auch ein einziger Mann von einer Alien-Invasion - und wird darob fast verrückt. Er nimmt die Sache selbst in die Hand, hier beginnt Hachiya, sich etwas weniger drastisch darauf vorzubereiten. Es kann gut sein, dass er sich alles einbildet, und verrückt ist. Es kann sein, dass er ob des Wissens über diese Gefahr verrückt wurde. Oder es kann sein, dass er durchaus recht hat und die Riesenschnecke bald kommt. Die sieht übrigens ziemlich cool aus: Ein ungewöhnliches und liebevolles Kaiju-Monster.

Letztendlich ist es vielleicht ein bisschen wenig, was in "Demeking" steckt. Er ist psychologisch rasch durchschaut, er frustriert Kaiju-Fans, indem er nur 5 Minuten Monster-Krawall bietet, er bietet visuell wenig Prickelndes und die Figuren sind nicht ganz so tief, wie sich der Regisseur wohl gedacht hat. Doch als Drama über eine kalte Zeit, in der Aussenseiter sich vom tristen Leben nur durch die Vorstellung von Riesenmonstern ablenken können, ist schon recht bewegend. Und die eigentlichen Monsterszenen beziehungsweise die durchaus mögliche Bedrohungslage verleihen dem Ganzen dann noch einen kleinen Fantasy-Bonus. "Demeking" kriegt alleine für diesen Mut, mal nicht nach Formel F zu funktionieren, einen Bonus. Er hat Längen, aber ich mochte ihn.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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