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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie J.D. Chakravarthi
Drehbuch J.D. Chakravarthi
Produktion Ram Gopal Varma
Musik Amar Mohile
Kamera Chota K. Naidu
Darsteller Aftab Shivdasani, Chunky Pandey, Snehal Dabhi, Zakir Hussain, Divya Dutta,
Manisha Koirala, Ishrat Ali, Nitin Raikwar, Jeeva, Smita Jaykar, Gulshan Grover
Länge 106 Min.

Kinostart 4.8.2006
Trade classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.9.06
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Kellner Ajay Pandit (Aftab Shivdasani), der Fahrer Raghuvir "Raghu" Echrekar (Chunky Pandey), Abbas Ali (Zakir Hussain) und Govind "Goga" Gawde (Snehal) haben die junge Isha (Isha Sharvani) entführt, die Tochter des Immobilienkönigs Taneja (Gulshan Grover). Sie verschleppen die Geisel in das Haus des verarmten Kantilal Shah (Ishrat Ali), wo sie auf das Eintreffen des Lösegelds warten wollen. Doch da Taneja nach Amerika verreist ist, müssen die Kidnapper länger in dem Haus ausharren, als gewollt. Während Isha die Geiselnahme völlig aufregend findet, bangen die Shahs um ihr Leben. Kompliziert wird die Sache, als immer mehr Leute ins Haus strömen - darunter ein Cop (Ravi Kale), ein Pizzaboy (Nitin Raikwar) und die Kosmetik-Verkäuferin Julie (Manisha Koirala).

 

REVIEW
Ich habe langsam den Glauben an Ram Gopal Varma verloren. Einst war der Mann aus dem Süden der Innovateur von Bollywood, der Hoffnungsträger einer neuen Generation von Filmemachern - technisch versiert, inhaltlich mutig, erzählerisch konsequent. Doch längst sind seine Stilübungen zur Norm verkommen, seine Handlungen den Bach runter und sein Stil bloss noch ein Abklatsch von Hollywoods Ausstoss. Das gilt für Varmas eigene Regiearbeiten ebenso wie für die seiner Schützlinge. Einer davon ist J.D. Chakravarthi, dem Varma mit dem Gangsterfilm-Klassiker Satya zu seiner Paraderolle verholfen hat. Mittlerweile zieht es den südindischen Schauspieler jedoch vermehrt hinter die Kamera. Zuletzt bei Varmas Episodenfilm
Darna Zaroori Hai, nun bei der Varma-produzierten Komödie "Darwaza Bandh Rakho".

Eines muss man diesem Low-Budget-Film zu Gute halten: Er hat eine bestechende Grundidee, ebenso simpel wie clever, die hunderte Möglichkeiten für Comedy-Momente bietet. Doch damit hat es sich dann auch. Kaum eine Chance für sitzende Pointen wird genutzt und nach 10 Minuten läuft die Handlung auf Autopilot. Immer wieder läutet jemand an der Tür und stösst zur wachsenden Gruppe dazu, es kommt zu neuen Turbulenzen und dann klingelt es wieder. Man kommt sich bald vor wie am Fliessband. Am besten hätte all dies vielleicht als Bühnenstück funktioniert, doch da Chakravarthi nicht im Stande ist, dem Ganzen cineastischen Flair zu verleihen, guckt man mit wachsendem Desinteresse der ansteigenden Anzahl Köpfe zu, die das Haus füllen.

Mehrmals war ich kurz davor, einzuschlafen, derart gelangweilt hat mich das Theater - keine spannenden Figuren, kaum guten Witze, wenig Esprit in der Inszenierung. Immer nur derselbe Trott, stets gleich abgefilmt. Das einzige, was mich alle paar Sekunden aus dem Schlummerzustand geweckt hat, ist der schreckliche Einsatz von Hintergrundsgeräuschen und Musik-Fetzen, die auf der DVD mies abgemischt sind (will heissen: zu laut). Das Geplärr an Geräuschen und Gedudel passt aber zum Rest des Films, der etwa zur Stundenmarke zum grossen Gedöns verkommt, einem Kino-Klumpen. Menschen wuseln herum, Geräusche prasseln aufs Trommelfell. Man wünscht sich einen göttlichen Besen, der 90% der Leute aus dem Haus wischt, damit mal wieder etwas Ordnung einkehrt.

In diesem lärmigen, mässig orchestrierten Kammerspiel-Durcheinander kommt kein Schauspieler richtig zum Zug. Aftab Shivdasani im Penner-Look erwischt es ganz besonders schlimm, am anderen Ende der Skala der amüsante Ishrat Ali und die zwar latent unterforderte, aber überraschend niedliche Manisha Koirala. Sie bringt Ansätze von Charme in einen Film, der so kalt und lieblos ist, dass jegliches Investieren von Emotionen vergeudete Energie ist.

Schuld daran hat natürlich nicht Varma. Selbst Chakravarthi hat erklärt "wenn der Film gut ist, habe ich das Ram Gopal Varma zu verdanken, wenn er schlecht ist, beweist es meine Inkompetenz". Dann ist es Letzteres. Doch Varma möchte ich von der Schelte keinesfalls ausschliessen: Seine treffend betitelte Produktionsgesellschaft, die Factory, stösst wirklich wie am Fliessband immer uninspiriertere Produktionen aus, die an den Kinokassen vermehrt auf Tauchgang gehen. Es ist Zeit für einen ganz zünftigen Relaunch, sonst geht diese Fabrik bald einmal bankrott. Und kaum jemand dürfte dann noch eine Träne vergiessen. Soweit soll es nicht kommen mit dieser einstigen Talentschmiede. Bitte, Mr. Varma, nehmen Sie sich etwas Zeit für eine Neuausrichtung. Es lohnt sich, wie man anhand von "Darwaza Bandh Rakho" sieht. Und da ich die Kritik nicht mit so einem deprimierenden Votum beenden möchte, zum Schluss das, was mich am meisten amüsiert hat: Die Einbindung von filmi-Elementen, seien es Namen à la Mughale Azam oder Handy-Ringtones von Himesh Reshammiya. Ja, man gibt sich mit wenig zufrieden.

 

MEINE DVD
Venus / Rainbow (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln
Disk Rating * * (Schlankes Digipack. Bild mit starker Blockbildung, schnelle Bewegungen unscharf. Generell zu matt und blass. Ton schlecht abgemischt: Hintergrundgeräusche und Musik zu laut).

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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