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Fantasyaction. USA
Alternativer Titel -

Regie Christopher Nolan
Drehbuch
Christopher Nolan, Jonathan Nolan nach Story von Christopher Nolan, David S. Goyer
Produktion Christopher Nolan, Charles Roven, Emma Thomas
Musik Wally Pfister
Kamera Hans Zimmer

Schnitt Lee Smith
Darsteller Christian Bale, Anne Hathaway, Tom Hardy, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard,
Michael Caine, Morgan Freeman, Gary Oldman, Matthew Modine, Cillian Murphy, Juno Temple,
Aidan Gillen, Liam Neeson, Nestor Carbonell, Reggie Lee, Ben Mendelsohn
Länge
164 Min.

Kinostart (USA) 20.7.2012
Kinostart (CH) 26.7.2012

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 19.7.2011
©  Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja


STORY
Nach dem Tod von Staatsanwalt Harvey Dent wird in Gotham City ein Gesetz initiiert, das organisierte Kriminalität so gut wie ausrottet. Seit acht Jahren ist Milliardär Bruce Wayne (Christian Bale) also „in Rente“ - sein Alter ego Batman wird nicht mehr gebraucht. Erst die gerissene Diebin Selina Kyle (Anne Hathaway) lockt ihn langsam aus der Reserve. Und das ist auch bitter nötig, denn der eiskalte Bane (Tom Hardy) will die Metropole ins Chaos stürzen. Er wurde aus Ra's Al Ghuls Schattenliga ausgestossen und macht nun mit seinen Handlangern sein eigenes Ding durch. Erst überfällt er die New Yorker Börse, dann macht er Commissioner Gordon (Gary Oldman) unschädlich und heftet sich an die Fersen von Batman. All dies, um die Stadt von der Aussenwelt abzuschneiden eine Atombombenexplosion anzukündigen, mit der er alle gefügig macht. Was bezweckt er damit? 

 

REVIEW
Stirbt Batman? Christopher Nolan hat vor dem Start von "The Dark Knight Rises" geschickt den Samen für diese Frage gesetzt. Er kündigte an, dass dies nach Batman Begins und The Dark Knight sein letzter Batman-Film sein wird. Wenn es weitergeht, dann mit neuem Team. Also kann es nun jeden erwischen - auch den Fledermaushelden. Und dieses Gefühl, dass nicht nur Gotham City untergehen könnte, sondern auch der Superheld ins Gras beissen, verleiht dem Film nicht nur Gewicht und Spannung, sondern auch ein latentes Gefühl von Bedrohung.

Bedrohlich ist denn auch die ganze Welt von "The Dark Knight Rises". Wir haben Terror, wir haben Wirtschaftskollaps, wir haben den Kampf von Reich gegen Arm. Da kommt das anarchistische Heilsversprechen von Batman-Gegner Bane vor wie eine militarisierte Fassung der Anonymous-Aktivisten. Zerrt die Reichen und korrupten Mächtigen vor ein Tribunal und richtet sie hin. Nolan sagt nicht im eigentlichen Sinne etwas Politisches, aber er spielt genüsslich damit, holt sich Motive aus der Aktualität und übersetzt sie in seine Comic-Welt.

Die wird diesmal bevölkert von noch mehr Figuren. Die bekannten sind da, von Batman bis Alfred, von Fox bis Gordon. Nur Harvey Dent ist tot, sein Geist lebt aber als politisches Manifest weiter. Nolan und sein Bruder, Co-Drehbuchautor Jonathan Nolan, bringen aber noch eine Vielzahl neuer Charaktere dazu. Und da kommen langsam die Probleme ins Spiel. Mit "Memento" und seinem besten Werk Inception hat Christopher Nolan zwei der komplexesten Skripts der letzten Jahre virtuos in den Griff bekommen. Hier indes hat er im Mittelteil Mühe, die vielen Nebenhandlungen zu koordinieren und das Interesse für jede Figur aufrecht zu halten. Ironischerweise ist das Haupt-Opfer davon Batman selbst.

Dass Batman des Kampfes gegen das Böse überdrüssig ist, weil die Bevölkerung ihn für den Tod von Dent verantwortlich macht, kann ich schlucken. Dass er auch seiner Geliebten so lange depressiv nachtrauert, wird gesuchter. Und so dauert es viel zu lange, bis der Held überhaupt reaktiviert ist. Kaum passiert, wird er wieder ausgeschaltet und muss seinen Körper abermals heilen. Der Mann ist faktisch nie da, wenn er gebraucht wird. Und wenn er dann doch dringend handeln muss, schiebt er alle seine Gebrechen im Nu beiseite oder findet selbst ohne Hilfsmittel in einer Millionenstadt eine einzelne Frau. Batman wird hier zu einer Deus ex machina, die Nolan je nach Bedarf aus dem Hut zaubert.

Lieber widmet sich Nolan den Nebenfiguren. Und die gilt es einzuführen sowie mit Hintergrundinfos auszustatten. Also immer wieder Rückblenden, die mehr auf "Batman Begins" Bezug nehmen als auf TDK. Immer wieder Unterbrüche im Handlungsfluss. Immer wieder Erklärungen und Monologe, die klar machen sollen, wer warum leidet und welche Motive hat - aber die meisten sind etwas schwammig. Und andere gelogen. Alles geht so schnell, dass man dies nicht immer genau registriert, aber es bleibt das Gefühl fehlender narrativer Stringenz. TDK hatte einen tollen Schurken mit fiesen Absichten. Der Kampf zweier Männer vor dem Schauplatz einer kaputten Stadt. Diesmal ist es schwieriger, klare Motive des Films aufzulisten. Und die, die es hat, bringt Nolan immer wieder, als gehen ihm die Ideen aus.

Das grosse "Aber" bei der Sache? Man wird zwar ein leises Gefühl der Enttäuschung nie los, bleibt aber immer doch gebannt dran an dem Film. Zum Beispiel wegen den Akteuren, die allesamt kraftvolle Arbeit leisten - so toll, dass man selbst das manchmal unverständliche Gemurmel von Tom Hardy hinnimmt. Anne Hathaway zum Beispiel ist knackig und schön doppelbödig, Joseph Gordon-Levitt bereichert die Cop-Fraktion mit einem ehrenvollen Part, und Christian Bale glänzt mit verwundeter Seele und Charisma. Michael Caine ist (fast zu) mitfühlsam als Alfred, auch wenn seine Rolle etwas kurios gezeichnet wird und seine Entscheidungen nicht so glaubwürdig herüberkommen. Toll auch Gary Oldman und Marion Cotillard als Managerin. Grossartige Akteure durchs Band, stets blendend ins Bild gerückt durch die düstere, episch anmutende Kamera.

Das Drehbuch bringt den wohl geölten Motor zwar zum Stottern, aber Nolans inszenatorische Kraft verleiht ihm dennoch Energie. Etwa in den Actionszenen. Es ist zwar kein Geheimnis mehr, dass Nolan hin und wieder Mühe hat mit der Actionchoreografie (etwas, was Filmkritiker Jim Emerson in seinem Video erklärt) und auch hier gibt es solche Sequenzen. Etwa der Polizei-Einsatz beim Restaurant, in dem Selina sitzt. Da wird der Raum nicht etabliert, nie klar was hinter und vor dem Haus passiert, alles nur schnell montiert, damit man es nicht merkt. Aber das ändert nichts daran, dass jede einzelne Actionszene mitreisst und auf eine opernhafte Art und Weise überhöht scheint, nicht zuletzt wegen Hans Zimmers Soundtrack.

Etliche Szenen bleiben somit in Erinnerung. Banes Auftritt im Footballstadion, die Sequenzen in Indien, die Faustkämpfe (die etwas brutaler hätten ausfallen dürfen), die Selina-Dialoge, die Flüge mit dem Bat-Heli durch Gotham. Und vieles mehr. Es mag sein, dass ich mich über kleinere Dinge hier mehr geärgert habe, als in "The Dark Knight". Etwa die Cops, die monatelang mit wenig Nahrung und ohne sanitäre EInrichtungen unter der Erde hocken und danach rasiert und sauber herauskommen, oder die Bürger New Yorks, die irgendwie nie als solche sichtbar sind, oder eben die Probleme mit dem Figuren-Jonglieren im Mittelteil. Aber am Ende bleibt doch ein trotz seiner epischen Länge fesselndes Spektakel, das Christopher Nolans Batman-Trilogie ehrenvoll und mit einem Knall beendet.

Oscars wirds wohl wieder nur technische geben - "Inception" und TDK waren die Nolan-Filme, die für bester Film hätten drankommen müssen, aber übergangen wurden. Finanziell wird indes sicher alles rosig aussehen, so dass die Weiterführung der Serie nicht in Frage steht. Nur eben unter neuer Regie - und mit einer Vielzahl von Optionen, die sich durch Figuren-Überraschungen im letzten Drittel ergeben. Ob unter jenen auch Batmans Tod ist, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Schade ist höchstens, dass Nolan die Antwort nicht offen lässt à la "Inception": Ein letzter Blick in Alfreds Augen hätte genügt. Aber da komme ich wohl wieder zu diesen fiesen kleinen Details, in die man sich verrennen kann. "The Dark Knight Rises" ist grosses Kino mit grossen Zügen. Als solches famos, auch wenns in den Details halt etwas holpert.

 

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