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2008
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Sci-Fi-Romanze
Japan 2008
Alternative Titel
My Girlfriend Is a Cyborg; Cyborg Girl;
Boku no kanojo wa saibogu;
僕の彼女はサイボーグ
Regie und Drehbuch
Kwak Jae-young
Darsteller Haruka Ayase, Keisuke Koide, Kenta Kiritani, Risa Ai, Naoto
Takenaka, Kenichi Endo
Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 28.10.08
© Bilder Gaga Usen,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Tokio: Jiro Kitamura (Keisuke Koide), Student und Teilzeit-Kassierer in einer
Imbissbude, ist ein Einzelgänger. Seinen Geburtstag feierte er bislang alleine -
bis er eine junge Frau (Haruda Ayase) trifft, die ihn auf den ersten Blick aus
den Socken haut. Sie lädt ihn zum Geburtstags-Essen ein, entpuppt sich aber als
Zechprellerin. Mit ihr erlebt Jiro allerlei Abenteuer, bis sie sich ebenso
plötzlich wieder verabschiedet, wie sie gekommen ist. Sie geht mit der
Bemerkung, sie sei aus der Zukunft gekommen. Exakt ein Jahr später taucht die
Frau wieder auf: als Cyborg. Sie erklärt, dass Jiros Alter Ego in der Zukunft
sie geschickt habe, um ihn zu beschützen. Fortan begleitet sie Jiro als
Bodyguard und da er sich vor einem Jahr schon in sie verliebt hat, erwachen
wieder romantische Gefühle.
REVIEW
"Cyborg She" ist ein ziemliches Durcheinander. Ein
Genre-Mix mit dramaturgischen Stolpersteinen, einer gehörigen Portion Kitsch und
einem ausfransendem Ende. Nichtsdestotrotz strahlt die Sci-Fi-Romanze etwas
Spezielles aus. Wer sich schon immer die romantische Version von "Terminator"
gewünscht hat oder seine Liebesgeschichte am liebstem im typisch futuristischen
japanischen
Umfeld erzählt bekommen will, der ist hier bestens
aufgehoben. Der Film unterhält und amüsiert, er geht ans Herz und bietet was
fürs Auge. Das reicht dann knapp noch für dreieinhalb Sterne ...
Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der Koreaner Kwak Jae-young, der den Film als dritter Beitrag zu seiner Reihe über resolute Mädchen sieht. Begonnen hat er sie 2001 mit dem Hit My Sassy Girl. Der zweite Beitrag Windstruck war vor allem in Japan ein Grosserfolg, weshalb das Geld für den (in Anführungszeichen) dritten Teil gleich aus Nippon kam. Für sein Japan-Debüt besetzte Kwak den 24-jährigen Keisuke Koide (Sky of Love), der dem "Sassy"-Star Cha Tae-hyun manchmal fast aufs Haar gleicht. Das ist denn auch nicht der einzige Punkt, bei dem der koreanische Film seine Schatten wirft.
Auch die Figurenkonstellation mit dem schüchternen Mann und der tatkräftigen, etwas schrägen Frau ist identisch. Dazu gibts jede Menge kleinerer Szenen, die Parallelen entdecken lassen und "Cyborg She" letztendlich als Mix aus My Sassy Girl, "Terminator" und "A.I." klassifiziert werden kann. Letzteres kommt gegen Schluss zum Zug und wie Steven Spielbergs Vorbild zerfällt auch "Cyborg She" dabei etwas in seine Einzelteile und überrollt die Zuschauer mit Kitsch. Vielleicht gibt es eine Wendung oder einen Zeitsprung zuviel, den der Film da noch auffährt, doch auch so verlässt man das Werk mit wässrigen Augen und einem leisen Lächeln.
Was manchmal nicht ganz stimmen will, ist der Tonfall. Im Kern steht eine Liebesgeschichte zwischen jungen Leuten. Süss, witzig, harmlos. Flankiert wird sie von teilweise Slapstick-artigem Humor und dick aufgetragener Tragik. So weit, so gewohnt. Doch dazu kommen nun die Sci-Fi-Motive, die manchmal apokalyptisch, mal futuristisch ausgespielt werden. Beides erschaffen durch ein beachtliches Budget mit bemerkenswerten Tricks. Ebenso dazu kommen Actionszenen, die ziemlich grob wirken. Es wird gemordet und wenn die Robo-Dame eingreift, so tut sie das manchmal alles andere als zurückhaltend. All diese Aspekte des Films zusammengenommen erzeugen ein Werk, das manchmal nicht ganz weiss, welche Emotionen es auslösen will.
All diesen dramaturgischen Problemen zum Trotz ist ein Stein, wer sich nicht rühren lässt. Das liegt an Kwaks hochroutinierter Inszenierung, die auf Wehmut und Sehnsüchte ebenso baut wie auf Träumerei und Liebeskitsch. Auch ihren Anteil am Gelingen haben die Akteure: Keisuke Koide ist ideal besetzt als stiller Aussenseiter, nur in den emotional heftigeren Sequenzen gegen Ende wirkt er leicht überfordert. Anders TV-Starlet Haruka Ayase (Hero): Ihr zuzuschauen, ist einfach eine Freude, ob sie sich nun wie ein Cyborg verhält oder menschlichere Seiten zeigt. Unterstützung gibts von einem brauchbaren Ensemble, inklusive einem schrägen Auftritt von Kultstar Naoto Takenaka als Professor.
Kann man den Film uneingeschränkt empfehlen? Sicher nicht. Westliche Zuschauer, die mit dieser Art von Kino noch nicht in Berührung kamen, werden die Sentimentalität, den uneinheitlichen Tonfall und die Überlänge anprangern - was mit ein Grund sein dürfte, warum ein internationaler Cut des Films angefertigt wurde, der 20 Minuten kürzer ist. Doch Asien-erprobten Filmfans kann man das Werk sicher ans Herz legen. Es hält sich nicht zurück und liefert das, was man von einem Mix aus Sci-Fi, Komödie, Romanze und Drama erwarten darf. Dies auf ebenso unterhaltsame wie abwechslungsreiche Art. So etwas sehe ich mir auf jeden Fall gerne an.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1, DTS und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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