Crossing Hennessy (Hongkong, 2010)

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Liebesfilm
Hongkong 2010
Alternative Titel Yue man xuan ni shi; 月滿軒尼詩

Regie, Drehbuch Ivy Ho Sai-Hong
Darsteller Jacky Cheung Hok-Yau, Tang Wei, Bau Hei-Jing, Maggie Cheung Ho-Yee,
Andy On Chi-Kit, Danny Lee Sau-Yin, Ekin Cheng Yee-Kin, Maggie Siu Mei-Kei

Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Loy (Jacky Cheung) ist über 40 und immer noch Junggeselle. Er arbeitet im Elektronikladen seiner vorlauten Mutter Mrs. Chiang (Bau Hei-Jing), doch er hegt keine Ambitionen, einst ihr Nachfolger zu werden. Vielmehr verschläft er regelmässig und lässt das Leben vorbeiziehen. Die Mama will ihn indes gerne verheiratet sehen - und arrangiert ein Treffen mit der hübschen Oi Ling (Tang Wei). Deren Vater betreibt ein Geschäft auf der anderen Seite der Hennessy Road und möchte die Tochter verkuppeln. Dies obwohl sie schon einen Freund namens Xu Wang (Andy On) hat - doch der junge Mann sitzt im Knast. Loy wiederum pflegt eine erotische Beziehung zu seiner Ex-Freundin (Maggie Cheung). Darum wollen sich Loy und Oi Ling eigentlich nicht mehr wiedersehen. Doch sie laufen sich wieder über den Weg - und langsam entwickelt sich eine Freundschaft.

REVIEW
Mit dem gelungenen Drama Claustrophobia etablierte sich die gefeierte Drehbuchautorin Ivy Ho erfolgreich auch als Regisseurin. Sie hat wohl Blut geleckt, denn zwei Jahre später folgt nun bereits ein neues Werk mit Ho auf dem Regiestuhl: "Crossing Hennessy". Die gefällige kleine Romanze gehört nicht gerade zu den aufregendsten Filmen des Hongkonger Kinojahrgangs 2010, doch Ho schafft es dank lebensnah entwickelten Figuren und einer locker-leichten Geschichte, die Zuschauer langsam hineinzuziehen.

Wer auf grosse romantische Gesten, heftige Schenkelklopfer oder dramatische Momente hofft, der wird hier enttäuscht. Es geht um kleine emotionale Schritte, um realistische Dialoge, um erwachsene Figurenzeichnung. All dies vor dem Hintergrund der Hennessy Road, die auf Hong Kong Island das Wan-Chai-Areal trennt. Auf der einen Seite Rotlicht-Etablissements und Elektroshops, auf der anderen ein Wohngebiet, das vor dem Umbau steht. Es ist nicht der schönste Fleck Hongkongs, doch gerade dieses abgenutzte Erscheinungsbild des Quartiers verleiht der Szenerie Charakter.

Und die Darsteller passen bestens hinein, sei es der in die Jahre gekommene Jacky Cheung, die liebreizende Tang Wei oder die vielen Charakterköpfe in Nebenrollen. Cheung war ein Pop- und Kinostar, mittlerweile ist der Glanz etwas weg. Dafür ist er als Schauspieler besser denn je. Tang Wei, die in Ang Lees Lust. Caution debütierte und bis jetzt nichts (!) anderes drehte, ist als seine Partnerin fast zu niedlich, doch ihr aufgewecktes Spiel wischt Bedenken weg. Andy On wiederum ist sicher kein Grosstalent, aber er sieht gut aus und hat auch nicht viel zu tun. Für etwas Farbe und Esprit in den Nebenrollen sorgen vielmehr Danny Lee (mit Hund), Bau Hei-Jing, Maggie Cheung Ho-Yee und Lowell Lo in Traumsequenzen.

Ein unglamouröses, aber richtig gutes Ensemble, das mit beiden Beinen buchstäblich auf dem Boden steht. Und so verhält es sich auch mit Hos Film. Der bietet zwar Traumsequenzen und ein paar Szenen, die direkt einem romantischen Kitschfilm entliehen sein könnten - doch die sind absichtlich wie Fremdkörper inszeniert, sie stechen aus dem ansonsten von Routine und Kleinigkeiten dominierten Alltag heraus. Alles weitgehend unspektakulär, alles jedoch stets einfühlsam und angenehm glaubwürdig.

Vielleicht funktioniert ja alles so gut, weil Ho als Regisseurin noch in der Lernphase ist, aber als Drehbuchautorin so gut etabliert, dass sie niemandem etwas beweisen muss. Das erlaubt ihr, völlig relaxt an die Sache heranzugehen und sich ganz auf die Figuren zu stürzen. Die lassen Schmunzeln, man fühlt mit ihnen und wünscht ihnen Glück im Leben. Zudem dürfte es für manchen männlichen Zuschauer aufbauend sein, dass ein reiferer Mann mit Humor für die angeknackste Seele der hübschen Tang Wei besser geeignet ist, als ein knackiger Jüngling à la Andy On. Wunschdenken oder Realismus? Da der ganze Film so bodenständig ist, hoffen wir mal auf Letzteres.

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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Yesasia (Liefert aus HK)

EXTERNE LINKS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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