Special: Criterion Collection - Die Highlights!
#51
Brazil (1985)
by Terry Gilliam
Disks: 3 ~ erschienen 13.6.1999
Brazil ist ohne Zweifel die
Meisterleistung der Criterion Collection. Ein Film auf drei Disk - unzählige Male
verdientermassen preisgekrönt. Wieso denn 3 Disks, möchte man Fragen. Die Antwort ist
simpel: Auf der einen Disk finden wir den Film. Uncut, so wie Terry Gilliam ihn wollte,
mit Regiekommentar und und und. Auf der zweiten Disk finden wir unzählige Extras - und
auf der dritten ... ja das ist das wahre Wagnis: Den Cut, den Universal 1985 ins Kino
brachte. Gilliam hasst diesen Cut, und genau deswegen ist er hier dabei, um zu beweisen,
dass er nicht so gelungen ist. Sogar einen Audiokommentar gibts dazu (nur nicht von
Gilliam ...). Die Extras:
Audiokommentar von Terry Gilliam
Produktionsnotizen
Trailer
Interview mit Co-Autor Tom Stoppard
Produktions- und Werbe-Bilder
"The Production Notebook", die Drehbuchautoren Tom Stoppard und Charles
McKeown beleuchten die Enticklung des Skripts über 3 Vorversionen und 3 Endversionen.
Production designer Norman Garwood zeigt seine Designs für die einzigartigen
Sets.Kostümdesigner James Achesons Beitrag zu Mode, Fantasie und Faschismus. Terry
Gilliams original Traumsequenz (incl. dem "Meer der Augäpfel"). Komponist
Michael Kames Score - und eine Studie über die FX.
"What Is Brazil?", Rob Heddens 30-min on-set Dokumentation.
"The Battle of Brazil: A Video History". Der berüchtige "Krieg um
Brazil" - zum ersten Mal sprechen alle Beteiligten (Gilliam, Universal, Kritiker
u.a.) über die Ereignisse von 1985. Eine der grössten Kontroversen Hollywoods wird
gelüftet.
Und eben: "Brazil: The Love Conquers All Version" mit Audiokommentar von
David Morgan. Dies ist die 94-Minuten-Version von Universal, die in der Hoffnung
arrangiert wurde, Brazil kommerzieller zu machen. Ein faszinierendes Dokument über die
Macht des Schnittes, um einen Film zu verändern.
Wow. Das ist schlicht ein Muss für einen Filmfreund.
Der Film selbst ist und bleibt ein Highlight im Kanon von Terry Gilliam, dem
amerikanischen Ex-Monty-Python und Regisseur von 12 Monkeys und Fear
and Loathing in Las Vegas. Eine moderne Version von 1984
sozusagen - die v.a. in Europa schnell ein Publikum fand und zum Kulthit avancierte,
während in Amerika das Gernagel um den Neuschnitt den Film zum Desaster werden liess. Der
Film ist zwar lang und intellektuell stimulierend, aber nie langweilig. Das liegt zum
einen an den grotesken, surrealen Sets, der verzwickten Story und den ironschen
Darstellern - von Jonathan Pryce in der Titelrolle über Robert De Niro, Ian Holm, Bob
Hoskins, die grossartige Katherine Helmond und Michael Palin, Gilliams Ex-Partner von
Monty Python.
Fazit: Ein filmischer Leckerbissen in einer der besten DVD-Box aller Zeiten. Director approved:
Film: * * * * ½ ~ DVD: * * * * *
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