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2006
> COURTHOUSE ON THE HORSEBACK
Drama
China 2006
Alternative Titel Courthouse on Horseback; Mabei shang de fating;
Gerichtshof zu Pferde;
马背上的法庭
Regie
Liu Jie
Darsteller
Li Baotian,
Yang Yaning, Lu Yulai, Li Tingliang
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.8.2011
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In den dünn besiedelten Bergen im Nordwesten der chinesischen
Provinz Yunnan: Drei fahrende Juristen reisen durch die Region, um in den
abgelegenen Dörfern offizielle Rechtsprechung zu bringen. Angeführt wird das
Trio von Richter Feng (Li Baotian), dazu kommen seine langjährige Wegbegleiterin
„Tante“ Yang (Yang Yaning) von der Moso-Ethnie und der junge College-Absolvent
Ah Luo (Lu Yulai) von der Yi-Ethnie. Ihre Fälle sind meist klein, aber
kompliziert: Etwa Schweine, die ein Grab geschändet haben, oder ein Schaf, das
getötet wurde, weil es ins Nachbardorf gelaufen ist. Für das Richter-Trio sind
die Fälle manchmal bizarr, manchmal dramatisch
REVIEW
Regisseur Liu Jie gehört zur von mir nicht gerade geschätzten Sechsten Generation chinesischer Filmemacher. So arbeitete er unter anderem als Kameramann bei „Beijing Bicycle“, bevor er 2006 mit "Courthouse on the Horseback" sein Regiedebüt gab. Und dabei blieb er der Sechsten, der seine Freunde im Filmzirkus angehören, weitgehend treu. Für uns Zuschauer heisst das: Weg vom anfänglich kritischen, später zunehmend bombastischen Kino der Fünften (repräsentiert durch Zhang Yimou und Chen Kaige), hin zu Naturalismus und Minimalismus. Repräsentiert durch Festivallieblinge wie Jia Zhangke, dessen Still Life in Venedig den Goldenen Löwen gewann, in dem Jahr, als "Courthouse on the Horseback" in einer Nebensektion antrat.
Doch anders als viele seiner Kollegen, die sich gerne dem urbanen, modernen China widmen, nahm sich Liu Jie dem Traditionellen an. Und das verleiht ihm eine gewisse Zeitlosigkeit abseits des prätentiös angehauchten Sechst-Generations-Kinos. Zwar inszeniert auch Liu bedächtig und langsam, verzichtet auf Firlefanz und Überwältigungsstrategien. Aber er ist nahe dran an echt wirkenden Figuren und ihrem Alltag. Das verleiht dem Film schon nach wenigen Minuten ein Mass an Menschlichkeit, das ihn zumindest Mal sehenswert macht.
Und mehr? Die Schauspieler, bestehend aus dem Veteranen Li Baotian und vielen Laiendarstellern, sind überzeugend. Die statische Kamera fängt ein paar schöne Bilder ein. Und manche der Konflikte unter den Bauern sind schön skurril. Doch damit hat es sich so langsam. Der Rest ist eben doch Sechst-Genearation-Routine. Soundtrack darf es demnach keinen geben, Kameraspielchen schon gar nicht, dramaturgische Spitzen ebenso wenig. Stattdessen schlängeln wir von einem trägen Moment zum nächsten, getrieben nur von der Neugier am Alltäglichen.
Manche Fans dieser Art von Kino sehen darin die reinste Form der Leinwandunterhaltung, Kino mit Köpfchen und ästhetischer Zurückhaltung. Für mich indes ist das einfach zu öde, zu dünn, ja oft sogar zu banal. Immerhin habe ich gelernt, dass es in China solche mobilen Wanderrichter gibt, angeblich etwa eintausend im ganzen Land. Ein durchaus faszinierendes Thema, das Einblicke gibt in eine Welt Abseits der Boom-Metropolen. Und ein Thema, das einen Film verdient hätte, der nicht derart kalt lässt.
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