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2006
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Thriller
Japan 2006
Alternative Titel Pochi no
kokuhaku;
ポチの告白
Regie
Gen Takahashi
Drehbuch
Gen Takahashi
nach einer Story von Yu Terasawa
Darsteller
Shun Sugata,
Hironobu Nomura, Harumi Inoue,
Jun’ichi Kawamoto, Kunihiko Ida, Gen Idemitsu
Länge 192 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.3.2011
© Bilder Third Window, Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Polizist Takeda (Shun Sugata) ist ein liebevoller
Familienvater und ehrlicher Gesetzeshüter. Sein vorbildliches Verhalten bringt
ihm eine Beförderung ein. In der neuen Funktion ist Takeda voll gefordert,
buchtet Schurken ein und bekommt neues Selbstvertrauen. Und er kommt in Kontakt
mit Korruption und Gewalt innerhalb der Behörde. Dass die Polizei foltert,
einschüchtert, stiehlt und sonstige Schandtaten begeht, weiss auch der
engagierte Reporter Kusama (Jun'ichi Kawamoto). Doch dem mächtigen Justizapparat
tritt man nicht ungestraft auf die Füsse.
REVIEW
Wichtig ist "Confessions of a Dog" auf jeden Fall.
In seiner unzimperlichen Anklage von Korruption und Schandtaten ging er
so weit, dass die Zensurbehörde einschritt. Der Film lief nur viel später in ein
paar Nischenkinos. Die Polizei darf schliesslich nicht einfach so beschmutzt
werden. Doch Qualität leitet sich nicht pauschal aus Wichtigkeit ab - es gibt zu
viele engagierte Filme, die cineastisch nichts bieten. Gehört das Drama von Gen
Takahashi (Goth) auch dazu?
Nicht wirklich, aber bis zum Meisterwerk fehlt doch noch einiges. Denn wo "Confessions of a Dog" inhaltlich auftrumpft, enttäuscht er inszenatorisch. Takahashis pseudodokumentarischer Ansatz verliert schon nach wenigen Minuten an Reiz - und wenn man dann bedenkt, dass die Kiste satte 192 Minuten lang dauert, ist dies sicherlich keine gute Aussicht. Dialoge laufen endlos, banale Dinge werden ausgetauscht; es wirkt, als sträube der Regisseur sich gegen die ungeschriebene Drehbuchregel, dass jede Szene die Story voranbringen sollte.
Takahashi verbringt jedoch viel Zeit damit, das Umfeld realistisch einzufangen. Das beinhaltet Journalisten-interne Dialoge, familieninterne Gespräche und dergleichen. Auf drei Stunden ausgedehnt wünscht man sich da durchaus eine Schere herbei. Manche Kritiker erblickten gerade in der Länge ein Pluspunkt, ähnlich etwa wie Love Exposure, der gerade durch seine Vier-Stunden-Laufzeit an Gewicht und Kraft gewinnt. Hier jedoch ist der Effekt eher eine sich langsam einstellende Langeweile.
Doch keine Angst, gegen Schluss zieht "Confessions of a Dog" noch einmal an, das Drama verdichtet sich, dann lohnt es sich auch, dass wir drei Stunden in die Figur des Takeda investiert zu haben, und seinem eindringlichen Schlussappell lauschen. Und es gibt freilich auch zwischendrin genug zu lieben, primär das spektakuläre Spiel des Arbeitstiers Shun Sugata, der sonst meist Nebenrollen verkörpert, hier aber vom netten Polizisten zum Spielball des korrupten Systems wird - und damit stets im Fokus steht. Auch die anderen Schauspieler verleihen dem Werk stets die nötige Authentizität.
Und dann ist da eben die Story. Sie ist nie reisserisch und selten aggressiv, aber kennt keine Scheu. Selbst in kleinen Details offenbart sie, wie weit verwurzelt die Korruption ist, wie alltäglich die kleinen Missetaten sind - und die grösseren daraus erwachsen. In Japan mag Korruption nicht so offensichtlich nach aussen dringen, wie etwa in Indien (wo man bei manchen Behörden ohne Schmiergeld nirgends hinkommt), aber ist institutionalisiert und verankert. Das macht es so schwer, sie auszurotten.
Drei Stunden in dieses System einzutauchen, ist immens faszinierend, aber auch anstrengend, zumal uns Gen Takahashi dramaturgisch etwas im Stich lässt. Den Plot an der einen Figur festzumachen, hilft auf jeden Fall, aber mehr Dramatik hätte nicht geschadet, mehr visuelle Leitmotive, mehr optischer Reiz. Der Regisseur liess verlauten, seine Inspiration seien die Korruptionsthriller des New Hollywood ("Serpico" & Co), aber an deren dichte Atmosphäre kommt "Confessions of a Dog" nicht heran. Er wirkt nüchterner, zerdehnter. Das mindert seine Kraft, zerstört aber nicht seinen Wert. Und schon gar nicht seine Integrität.
MEINE
DVD
Grosbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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