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Fantasyfilm. USA/GB 2010
Alternativer Titel Kampf der Titanen

Regie Louis Leterrier
Drehbuch Matt Manfredi, Travis Beacham, Phil Hay
Produktion Basil Iwanyk, Kevin De La Noy
Musik Ramin Djawadi
Kamera Peter Menzies Jr.
Schnitt David Freeman, Vincent Tabaillon
Darsteller Sam Worthington, Mads Mikkelsen, Gemma Arterton, Liam Neeson,
Jason Flemyng, Ralph Fiennes, Alexa Davalos, Tine Stapelfeldt, Izabella Miko
Länge 108 Min.

Kinostart 1.4.2010

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 31.3.10
©  Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Fischer Spyros (Pete Postlethwaite) findet in einem Sarg im Meer ein Kind und zieht es gross. Aus ihm wird Perseus (Sam Worthington), ein mutiger und ehrenvoller junger Mann. Als die Patchworkfamilie eines Tages in die Region der Stadt Argos fährt, sind die Bewohner daran, die Statue des Zeus umzukippen - aus Protest gegen die schlechte Behandlung durch die Götter. Da taucht Hades (Ralph Fiennes) aus der Unterwelt auf und lässt die Menschen seinen Zorn spüren. Bei der Rückkehr ins Meer reisst er Perseus Ersatzfamilie in den Tod. Der Jüngling schwört Rache und gelangt nach Argos, wo das Königspaar daran ist, sein Reich endgültig von den Göttern loszusagen. Oben im Olymp ist Göttervater Zeus (Liam Neeson) erzürnt über diesen Frevel. Da taucht Hades wieder auf und bietet seine Hilfe an - er werde Argos strafen. Also dringt er in den Königspalast ein und spricht das Ultimatum der Götter: Entweder, die schöne Prinzessin Andromeda (Alexa Davalos) werde geopfert, oder der gigantische Kraken werde die Stadt in einer Woche zerstören! Perseus will einen anderen Weg suchen: den Kranken vernichten! Die Halbgöttin Io (Gemma Arterton
) klärt ihn nun erst über seine Herkunft auf: Er ist der Sohn von Zeus und damit ein Halbgott! Das hindert ihn nicht, mit einer Truppe um den Argos-Krieger Draco (Mads Mikkelsen) loszuziehen, um drei Hexen zu befragen, wie der Kraken zu töten sei. Unterwegs lauert ihnen der monströse Calibos (Jason Flemyng) auf, der in Hades' Diensten steht. Und der einen grossen Groll gegen Perseus hegt ...

 

REVIEW
Falls wir wirklich ein Argument gegen nachträgliche 3D-Konvertierung brauchten, dann haben wir es jetzt. Und es hat einen Namen: "Clash of the Titans". Was hier als 3D verkauft wird, ist unter aller Sau. Auf den Blockbuster-Erfolg von Avatar schielend haben die Produzenten das grosse Geld gerochen und nur wenige Wochen vor dem Kinostart eine Umpolung beschlossen. Wahrscheinlich wurde der Rohschnitt nach Indien verfrachtet, wo im Akkord ein paar Techniker die Bilder in Ebenen aufgeteilt haben, um einen 3D-Effekt zu simulieren. Danach zurück nach Hollywood und raus in die Welt.

Dabei wäre "Clash of the Titans" in 2D nicht übel - eben ein moderner B-Film, ähnlich im Geiste wie das Original aus dem Jahr 1981, wenn auch gänzlich verschieden in der Machart. Doch was die Techniker daraus wursteten, spottet jeder Beschreibung. Dass die 3D-Effekte in den Actionszenen ausgeblendet werden mussten, war schon vorher klar. Wer sich etwas mit der Technik auskennt, der weiss, dass der stereoskope Effekt bei schnell geschnittenen Szenen minimiert werden muss, weil das Auge sich nach jedem Cut an das Bild gewöhnen muss und dies länger dauert als bei 2D. Also minimiert man bei schnellen Szenen die Strapazen. Das hat selbst der in Sachen 3D-Inszenierung noch auf lange Zeit unantastbare Avatar getan.

Und das geschieht hier auch meistens, deshalb sind die hastigen Actionsequenzen zwar nicht gar so Kopfweh-erzeugend wie befürchtet, aber sonderlich gut sind sie auch nicht. Und dreidimensional schon gar nicht. Was jedoch echt schmerzt, sind die langsamen Szenen, also die, in denen man bei James Cameron so wunderbar die Welt in drei Dimensionen aufsaugen konnte. Hier? Schaut man lieber weg. Ich nehme als Beispiel die Köpfe der Protagonisten. Als ich Pete Postlethwaite zum ersten Mal sah, dachte ich, hinter ihm stehe noch jemand. Aber nein, das waren nur seine Haare.

Denn die angewandte Konvertierung setzt ganz auf die Brechung in Ebenen. Das Gesicht belegt die vorderste Ebene. Der Hinterkopf, der eben weiter hinten sein soll, die Ebene dahinter. Und das sieht dann tatsächlich auch so aus - statt eines Kopfs in runder Form sehen wir zwei Scheiben. Bei Bewegungen ist das richtig grässlich. Bei Szenen mit mehreren Personen tritt das Problem auch auf, weil die Techniker nicht genau wissen, wer wo im Raum positioniert werden soll. Sobald die Kamera sich dann bewegt, sind die Menschen seltsam unscharf und ihre Position verändert sich teilweise rucklig.

Selbst bei Panorama-Aufnahmen tritt dieses Ebenen-Problem auf: Wenn etwa im Vordergrund eine Steinstruktur ist, muss die in Ebenen aufgeschnitten werden, die sich dann bei einem Schwenk unterschiedlich schnell bewegen müssen. Und es wirkt bisweilen so, als bewege sich ein Teil des Felsens dann schneller als der andere. Man kriegt buchstäblich Kopfschmerzen beim Zuschauen. Es ist ein Pfusch. Pfusch. Pfusch. Mit so etwas macht man 3D kaputt und mir wird Angst und Bang vor weiteren Post-Production-Umpolungen. Hoffentlich nehmen die sich wenigstens etwas mehr Zeit. Mit Pseudo-3D kriegt "Clash of the Titans" mangels ästhetischer Befriedigung jedenfalls nur 2 Sterne.

Also lieber in 2D anschauen - dann reichts für knappe 3. Der Film will nämlich nicht mehr sein als lauter, kurzweiliger Trash. Und dieses Ziel erreicht er beinahe mühelos. Das Original, seien wir ehrlich, war auch kein Knüller. Der Hauptdarsteller langweilig, die Romanze sosolala, die Tricks von Ray Harryhausen eher nostalgisch und retro, als wirklich gut. Und die bescheuerte Metall-Eule mochte ich eigentlich nie. Seinen Mangel an Raffinesse machte jener Film aber mit Charme wieder wett.

Die neue Fassung verzichtet auf Humor und setzt Action und CGI in den Vordergrund. Nicht immer mit durchschlagendem Erfolg, aber mit steigendem Unterhaltungs-Level. Die Tricks reichen von schlecht (das Gesicht der Medusa) über solide (die Skorpione) bis gut (der Kraken). Und die Actionsequenzen, auch wenn alle zu hastig montiert sind, reissen meistens mit. Selbst die olle Eule kommt in einem Kurzauftritt vor, auch wenn sie von Sam Worthington eher mit einem abschätzigen Grinsen begutachtet wird - nach dem Motto "hey, haben die das Ding im letzten Film wirklich verwendet?" Nicht nett.

Doch nett ist an "Clash of the Titans 2010" eh nicht viel. Der Humor ist weg und wenn doch mal ein Witzchen zwischen den zugekniffenen Zähnen durchpfeift, dann funktioniert es nur mässig. Der Charme ist nirgends mehr zu erblicken. Und selbst Romantik gibts diesmal nicht. Statt mit Andromeda flirtet unser Perseus diesmal mit Io - und dort funkt es überhaupt nie. Das liegt auch am Hauptdarsteller: Sam Worthington hat ein wenig Charisma, das hat er schon gezeigt, seine tiefe Stimme klingt auch cool, doch er sollte unbedingt noch an seiner dramatischen Kraft arbeiten. Wenn am Anfang der Papa stirbt, dann hat das keine emotionale Power, wirkt leer und beliebig.

Andere Akteure kommen indes auch nicht besser weg. Die Götter um Liam Neeson stehen, wie im Original, eher nutzlos rum. Nur Ralph Fiennes darf als Hades genussvoll chargieren. Am besten gefielen mir Mads Mikkelsen und Jason Flemyng. Die beiden haben kerniges Actionfilm-Charisma. Den Rest kann man fast schon ausblenden. Auch das: Wie im Original. wenn der 1981er-Film ein B-Werk seiner Ära war, dann ist das Update 2010 eines für die heutige Zeit. Nicht mehr, nicht weniger.

Ich als Fantasyfan hatte daran jedenfalls noch meinen Spass. Vieles könnte besser sein, manche Dialoge sind unfreiwillig komisch (weil hölzern), manche Tricks enttäuschen, die Action ist zu schnell - doch es gibt immer wieder was zu sehen. Monster zum Beispiel, dafür guckt man den Film ja an. Und die griechische Mythologie macht halt immer Spass, egal wie vermurkst sie ist. In 2D (und das böse "3"-Wort nehme ich nicht einmal mehr in den Mund) ist der Film eine ganz knappe drei. Zuschauer mit weniger Fantasy-Affinität sollten entsprechend noch ein paar Punkte abziehen. Auf keinen Fall einen grossen Sommer-Knüller erwarten: Es ist erst Frühling. Und "Titans 2.0" eine harmlose, temporeiche Aufwärmübung.

 

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EXTERNE REVIEWS 
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