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2008
> CITY WITHOUT BASEBALL
Drama
Hongkong 2008
Alternative Titel
Mou ye chi sing;
無野之城
Regie Lawrence Lau Kwok-Cheung,
Scud
Drehbuch und Produktion Scud
Darsteller Ron Heung, Leung Yu-Chung, John Tai, Gia
Lin Yuan, Monie Tung Man-Lei,
Jason Tsang Kin-Chung, Lau Yu Hong, Peter Mak, Herman Chan, Jose Au Wing-Leung
Länge 100 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 26.10.08
© Bilder Golden Scene,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In Hongkong hat Baseball keinen leichten Stand. Es gibt kaum Spielfelder, kaum
Spieler. Ein Team sind wird gecoached von John Tai (John
Tai), der erst kürzlich aus Taiwan angereist ist. Zu seinen Spielern gehört der
selbstbewusste Pitcher Leung Yu-Chung (Leung Yu-Chung ) und der sensible Ron Heung
(Ron Heung), der selbst Pitcher werden will. Während Yu-Chung eine seltsame
Begegnung mit einem suizidalen Mädchen hat, sucht Ron Halt im Leben. Er wurde
von seiner letzten Freundin hintergangen und hat nun eine neue: die Studentin
Mei Zhi (Gia Lin). Aber die flirtet lieber mit Yu-Chung. Und für den verspürt
bald auch Ron Gefühle ...
REVIEW
Sport gibt es nur wenig in dem Film, dafür
Einblick in das Leben verschiedener junger Sportler. Gespielt werden die von
sich selbst: Eine Truppe von Nachwuchs-Baseballern trat an, um einerseits den
vernachlässigten Sport ins Rampenlicht zu stellen, andererseits um die Vision
des Produzenten, Autoren und Co-Regisseurs Scud zu verwirklichen. Der steht als
treibende Kraft hinter dem Projekt und holte als helfende Hand den in Südafrika
geborenen
Lawrence Lau an Bord, der schon fast 20 Filme
auf dem Buckel hat und mit Jugendfilmen breite Erfahrung gesammelt hat - siehe
Besieged City und
Spacked Out.
Zwischen dokumentarhaftem Stil, persönlichen Erlebnissen und fiktivem Inhalt erzählt der Film weniger eine lineare Story, als einzelne Episoden. Manche davon wirken etwas plakativ, andere überzeugen durch ihren ehrlichen Charakter. Dass die Spieler in dem Film buchstäblich alles von sich zeigen, macht "City Without Baseball" schon früh klar, wenn er unzensiert den Schambereich der Kamera freigibt - etwas, was im Hongkong-Kino noch immer Seltenheitswert hat. In diesen Szenen wird auch schon angedeutet, dass der Film sein Publikum auch im Gay-Bereich sucht, selbst wenn die Protagonisten sich als Heteros fühlen. Die Brüderlichkeit im Team geht so weit, dass man sich beim Duschen auf den Hintern klatscht. Und Ron entwickelt ambivalente Gefühle.
Die sexuelle Orientierung der Jungs ist aber kaum das zentrale Thema. Vielmehr geht es um die Orientierung im Allgemeinen: mit Familie, Freunden und Freundinnen. Es wird geredet, sinniert, geträumt, gelitten und gefeiert. Scud und Lau unterlegen das Ganze mit Gedichten und Liedern von verblichenen Künstlern wie Anita Mui und Leslie Cheung. Weshalb dies stets noch eingeblendet werden muss, inklusive Lebensdaten, will sich nicht so richtig erschliessen.
Genau diese Einblendungen, aber auch die teilweise forcierte Nacktheit und die existenzialistischen Gedankengänge der Figuren, machen den Film einen Hauch zu prätentiös. Zu sagen hat er nicht so viel, zu zeigen schon. Und daher ist er auch stets sehenswert, selbst dann, wenn man sich zu fragen beginnt, wohin das alles eigentlich führen soll. Das Gebotene ist zu ansprechend, um es zu ignorieren: Die Schauspiel-Laien agieren angenehm natürlich, die Einbettung in die Alltagswelt Hongkongs gefällt, die Bildsprache verwöhnt. So ist man auch gewillt, eher über die Schwächen bei Drehbuch und Figurenzeichnungen hinwegzusehen.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1, DTS und 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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